Mohamed Badawi © Privat

Nahostkonflikt: Mohamed Badawis umstrittener Beitrag

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Mohamed Badawi © Privat

Seit 2019 sitzt Mohamed Badawi für die Freie Grüne Liste (FGL) im Konstanzer Gemeinderat. Mit 25.166 Stimmen erzielte er damals das beste Ergebnis aller BewerberInnen. Ende Oktober hat er auf Facebook einen Text über den Nahostkonflikt veröffentlicht, der weit über Konstanz hinaus für Aufsehen und kontroverse Diskussionen sorgt. Wir dokumentieren seinen Beitrag hier in voller Länge.

Nach zwei Wochen dieses Konflikts ist es schwierig, klare Täter und Opfer zu identifizieren. Beide Seiten kämpfen beharrlich für ihre jeweiligen Narrative. Die Hamas betrachtet jeden Israeli als Siedler, während Israel von „humanen Schutzschilden“ der Palästinenser spricht. Diese Wahrnehmungen tragen zur Rechtfertigung von Taten auf beiden Seiten bei und heizen die gesellschaftlichen Spannungen weiter an.

In meiner Einschätzung wird eine Bodenoffensive Israels den Konflikt nicht nachhaltig lösen. Die Erfolgsaussichten sind gering, und der Preis, sowohl in Menschenleben als auch finanziell, ist immens hoch. Lassen Sie mich klarstellen: Die Hamas hat am 7. Oktober das Völkerrecht gebrochen. Sie hat unschuldige Zivilisten auf rücksichtslose und inhumane Weise angegriffen, und ihre Handlungen wurden zu Recht von rechtlich denkenden Menschen auf der ganzen Welt verurteilt.

Wir sollten jedoch auch klarstellen, dass Israel nicht nur jeden Tag seit dem 7. Oktober, sondern praktisch jeden einzelnen Tag seit Jahrzehnten das Völkerrecht bricht. Israel besetzt palästinensisches Land, verhängt eine Blockade über palästinensisches Gebiet, baut und erweitert illegale Siedlungen, setzt ein Apartheidsystem durch, das die Bewegungsfreiheit der Palästinenser einschränkt und ihre grundlegenden Rechte verweigert, und greift regelmäßig und systematisch palästinensische Zivilisten an, all dies gegen das Völkerrecht. Die Frage, die von uns allen in der politischen Arena beantwortet werden muss, lautet: Wie reagiert die Welt auf derart eklatante Verstöße gegen das Völkerrecht? In Bezug auf die schrecklichen Kriegsverbrechen der Hamas war die Antwort sehr klar und konsistent. Die meisten Weltführer drängten sich, um zu sagen: „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen.“

Nehmen wir einmal an, die Hamas würde nicht mehr existieren. In der West Bank gäbe es keine Hamas und im Libanon ebenfalls nicht. Dennoch würde dort ein Konflikt herrschen. Gaza bliebe weiterhin eine humanitäre Katastrophe und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Organisation entstünde. Ein größerer Konflikt mit den Nachbarländern ist für Israel nicht im Interesse, da die Mehrheit der israelischen Bevölkerung ein sicheres und prosperierendes Land anstrebt. Seit 2009 versucht Israel, die Hamas zu schwächen. Selbst wenn eine Bodenoffensive erfolgreich wäre und die Hamas eliminiert würde, fehlt ein klarer Plan für die Zeit danach. Es besteht die Gefahr, dass eine „Hamas 2.0“ entsteht, die stärker und besser organisiert ist, was weitere Konflikte auslösen könnte.

Ein Land nach dem anderen wiederholt die „großen und guten“ Worte, einschließlich unserer Regierung: „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen“. Diese Worte wurden in einer Erklärung nach der anderen und in einem Tweet nach dem anderen wiederholt, obwohl bekannt ist, dass diese Worte kontaminiert sind. Die Worte „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen“ bedeuten in der Praxis, dass Israel dieses Recht als Lizenz versteht, um Zivilisten zu bombardieren und Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Institutionen zu treffen. Es wird nun als Lizenz angesehen, Bomben auf Gaza zu werfen und die zivile Infrastruktur zu schwächen. Dabei nimmt man die Vertreibung von einer Million Menschen von einem Ende eines „Freiluftgefängnisses“ zum anderen in Kauf und verweigert diesen Menschen Nahrungsmittel, Wasser, Energie und medizinische Versorgung.

„Israel hat das Recht, sich zu verteidigen“ ist nun zur Rechtfertigung dafür geworden, dass Israel das Recht hat, vor unseren Augen Menschen zu töten. Warum hören wir nie die Worte „Palästina hat das Recht, sich zu verteidigen“? Wir haben sie nicht gehört, als eine humanitäre Flottille, die lebenswichtige Hilfsgüter nach Gaza bringen sollte, mit einem militärischen Angriff und der Ermordung von neun unbewaffneten Aktivisten durch Israel konfrontiert wurde, oder als Palästinenser in friedlichem Protest gegen eine illegale Blockade marschierten und erneut mit einem Militärangriff und der Ermordung von 300 von ihnen konfrontiert wurden, oder nach den zahllosen Bombardements Gazas durch israelische Streitkräfte.

Wir haben diesen Satz nicht gehört, als Palästinenser aus den Häusern gezerrt wurden und gezwungen waren zuzusehen, wie ihre Häuser zerstört wurden, um Platz für neue illegale israelische Siedlungen auf einem Land zu schaffen, das im internationalen Recht eindeutig als Teil Palästinas definiert ist. Selbst nach den zahllosen Angriffen Israels auf die Menschen in Gaza oder im Westjordanland haben wir niemanden in diesem Parlament oder irgendeinen westlichen Anführer die Worte „Palästina hat das Recht, sich zu verteidigen“ sagen hören. Warum nicht?

Tatsächlich ist es gut, dass wir diesen Satz nicht sagen, denn wir alle wissen, dass das palästinensische Volk sich nicht gegen eine der mächtigsten Militärstreitkräfte der Welt verteidigen kann, die von noch mächtigeren Militärstreitkräften unterstützt wird. Die Wahrheit ist, dass das palästinensische Volk, genauso wie die unschuldigen Menschen in Israel, nicht von der internationalen Gemeinschaft hören müssen, dass ihre Anführer das Recht haben, weitere Bombardierungen, Schmerz und Leid zu verursachen. Sie benötigen von der internationalen Gemeinschaft die Aufforderung zum Stopp, die Freilassung der Geiseln und den Stopp der Bombardierungen, der Belagerung und der Massaker. Sie benötigen von der internationalen Gemeinschaft die Aufforderung an Israel, die Blockade, die Apartheid, die Annexion und das Töten von Unschuldigen zu beenden. Sie benötigen Länder, die den Weg weisen. Wir kennen Kolonialismus, Unterdrückung und Konflikte, aber wir kennen auch Konfliktlösung, Friedensbildung und Nationenbildung.

Aufgrund dessen, was wir wissen und was uns unsere Geschichte gelehrt hat, muss unser Appell klar sein: Sofortige, vollständige und uneingeschränkte Waffenstillstände und entscheidendes internationales Eingreifen, das zu Verhandlungen, einer dauerhaften und gerechten Friedensregelung und schließlich zu einem freien, souveränen und unabhängigen Palästina führt.

Text: Mohamed Badawi
Bild: Privat

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  1. Helmut Reinhardt

    // am:

    Werter Herr Mennecke, irritieren Sie meine Beiträge und Links? Dass mein Beitrag diese Reaktion bei Ihnen triggert, spricht dafür und das überrascht mich nicht. Ihre Meinungsstärke wirkt auf mich abschreckend und löst Skepsis aus.
    Und Sie haben recht, zu den Dingen, die in Israel und Gaza passieren habe ich keine Meinung, aber viele Fragen – bruchstückhafte Ansichten schon. Um nur einige zu nennen:
    Fraglos, dass die Hamas eine brutale, islamistische Terrororganisation ist, die zu bekämpfen ist, der auf wirksame Art der Einfluss zu entziehen ist – aber wie und nicht so, dass wie jetzt zehntausende Unbeteiligte getötet und verletzt werden, dass die Lebensgrundlage von Millionen Menschen zerstört wird und sie ins Elend gestürzt werden? Fraglos, dass die sich täglich verschlimmernde Situation der Geiseln und der in ihrer übergrossen Mehrheit unschuldigen Menschen im Gazastreifen nicht hingenommen werden kann, der israelische Militäreinsatz absolut unverhältnismässig ist, die Kampfhandlungen deshalb sofort eingestellt werden müssten, – aber wer kann und soll dies wie durchsetzen? Welchen menschenwürdigen friedlichen Ausweg gibt es aus den über 75-jährigen unheilvollen Verstrickungen für die jüdische und palästinensische Bevölkerung?

    Im Übrigen versuche ich, mich an Belegbarem orientierend, Wissen zu gewinnen aus verschiedenen auch sich widersprechenden Quellen und verweigere Schwarz-weiß-Denken.

    Gibt es in dieser Diskussionsrunde ausgewiesene Nahost-Expert:innen? Bislang nicht, nehme ich an. Gleichwohl ist diese Diskussion hilfreich. Beiträge mit oder ohne Links*), seriöse Quellen vorausgesetzt, können zur Vielfalt der Perspektiven beitragen, so dass in Diskussion und Zusammenschau im guten Fall neue Einsichten und Kenntnisse entstehen. Einschüchternd vorgetragene Behauptungen behindern dabei.

    PS: Eine Fangemeinde glaube und hoffe ich nicht zu haben. Beleidigungen? Braucht’s nicht unbedingt, ansonsten sofern die nicht masslos „Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts verloren“ – ist nun mal so in diesen Medien – im Himmel ist’s langweilig.

    *)Nicht nur wegen der Nachprüfbarkeit halte ich es für eine gute Praxis, wenn bei einer Information auch eine Quelle genannt oder ein Link mitgeliefert wird, sofern es möglich ist, – bei eigenen Beobachtungen, Überlegungen, manchen mündlichen Überlieferungen geht das natürlich nicht. (Hyper)Links unterlaufen/untergraben Hierarchie. „Hyperlinks subvert hierarchy“, eine These von 1999.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Cluetrain-Manifest

  2. Peer Mennecke

    // am:

    Lieber Herr Faulhaber, danke für Ihre Anmerkung. Vielleicht sollte man als emphatischer Mensch, als den ich Sie einschätze, bei diesem sensiblen Thema zwischen „Pöbelei“, „Beleidigung“ und Empörung zu unterscheiden versuchen. Zugegeben ist mein Reflex auf Kommentare wie von Herrn Reinhardt oder anderen eher impulsiv, jedoch in keiner Weise so einzuordnen bzw. zu bezeichnen, wir Sie es hier tun. Trotzdem vielen Dank für Ihren Hinweis und bestenfalls auch für Ihr Verständnis.

  3. Norbert Faulhaber

    // am:

    Lieber Herr Mennecke, ich bin zwar in dieser speziellen Frage (Israel/Hamas) inhaltlich relativ nahe bei Ihnen – aber Ihre Beiträge werden von Mal zu Mal pöbelhafter. Wie wäre es, wenn Sie mal auf Beleidigungen verzichten würden?

  4. Peer Mennecke

    // am:

    Hallo Herr Reinhardt,

    Sie posten immer wieder solch relativierende Beiträge mit diesen speziellen Links. Können Sie gar nicht selber denken und versuchen, Ihre Meinung zu den Dingen, die in Israel passieren, selbständig zu formulieren, in Ihre eigenen Worte zu fassen? Wenn doch, warum tun Sie es nicht?
    Sie haben keine Verwandten oder Freunde in Israel? Ich schon und ich könnte brechen, wenn ich solche Beiträge lesen muss. Aber Ihre Fangemeinde wird es Ihnen wohl danken.

  5. Helmut Reinhardt

    // am:

    Ein Interview mit der Philosophin Judith Butler, die wegen ihrer Haltung zu Israel in die Kritik geraten ist, in der heutigen Frankfurter Rundschau über Israel und Hamas „..um ihre Position, die genau wie die der anderen Interviewpartner:innen nicht die Position der Frankfurter Rundschau wiedergibt, darzustellen, so dass die Leserschaft sich selbst ein Urteil über den komplexen Sachverhalt bilden kann.

    „Die Gräueltaten waren entsetzlich“ – „7. Oktober ist nicht der Beginn der Geschichte der Gewalt“

    „Professor Butler, wie bewerten Sie den Terrorangriff der Hamas auf Israel und die israelische Reaktion im Gazastreifen?

    Ein Grund, warum es für mich schwierig ist, der deutschen Presse Interviews zu geben, ist, dass es nicht viele gemeinsame Annahmen zwischen dem deutschen Diskurs und dem Rest der internationalen Gemeinschaft gibt. Viele Deutsche reagieren reflexartig, indem sie Israel bedingungslos unterstützen, aus Angst, dass jede Kritik ein Zeichen von Antisemitismus sein könnte. Weil es wichtig ist, seine Unterstützung für Israel zu signalisieren, stellt man sich die Frage: Wer ist schuld? Und dann muss die Antwort lauten: die eine oder die andere Partei. Wenn man sich für die eine Seite entscheidet, ist man ein Antisemit, wenn man sich für die andere Seite entscheidet, hat man sich erfolgreich gegen den Vorwurf des Antisemitismus gewehrt…“

    https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/judith-butler-israel-hamas-krieg-philosophin-interview-netanjahu-biden-antisemitismus-92678387.html?utm_source=kultur&utm_campaign=id-newsletter&utm_medium=email
    Das Interview ist derzeit unter diesem Link frei zugänglich.

  6. Petra Gutenthaler

    // am:

    @Vincent Tröschel

    Vielen Dank für Ihre offenen Worte. Ich sehe einiges etwas anders als Sie.

    Mir ging es am 7.10 ähnlich wie Ihnen. Auch ich habe meine Freunde und Bekannte kontaktiert. Es ging ihnen zum Glück allen gut. Leider ist ein weitläufig Bekannter von mit am 7.10 getötet worden.
    Was ich mich aber auch gleich gefragt habe, wie lange wird es wohl dauern, bis man Israel wieder kritisiert, ob der zu erwartenden militärischen Reaktion auf den Terroranschlag.
    Sie schreiben auch, dass es internationalen Druck braucht, um Netanyahu und somit letztlich auch das israelische Militär zum Einlenken zu bringen.
    Ich frage mich aber, wo ist der internationale Druck auf Katar und andere arabische Staaten, die die Terroristen unterstützen und deren Führungsriege beherbergen?

    Ich gebe Ihnen recht. Netanyahu ist ein politisches Stehauf-Männchen. Es gelingt im immer wieder Koalitionen zu schmieden, um seine politische Macht zu behalten.
    Aber auch er wird irgendwann straucheln.

    Sie sprechen Luigi Pantisano an. Na ja, er lebt halt in seiner linken Traumwelt und bedient sich bei seiner Kritik an Israel an den typischen linken antisemitischen Stereotypen. Ich möchte ihm jetzt nichts unterstellen, aber ich kann ihn für mich nicht als ernsthaften Diskussionspartner sehen, wenn es um Themen wie den Nahostkonflikt oder den Ukrainekrieg geht.

    Aber gerne lege ich ihnen meine Sicht der Dinge dar.
    Es läuft seit Jahrzenten immer nach demselben Muster ab. Es gibt einen palästinensischen Terroranschlag, Israel wehrt sich militärisch. Die Opferrollenkarte wird von palästinensischer Seite gespielt und die Welt wirkt wieder auf Israel ein. Ich bin es inzwischen leid und ich habe absolut kein Verständnis mehr für die palästinensische Seite.
    Nehmen wir mal die Friedensinitiativen der letzten 23 Jahre, oder wie man auch sagen kann die Geschichte der palästinensischen Ablehnung.
    2000 Clinton, 2002 Saudi-Arabien, 2008 Olmert, 2014 Kerry/Obama. Alle von den Palästinensern abgelehnt.
    Wann kam denn einmal eine ernsthafte Initiative von Palästinensischer Seite? Ich kann mich an keine erinnern.
    Ich sehe kein Bestreben, diesen Staat Palästina zu erschaffen. Die Erschaffung bedeutet aus palästinensischer Sicht auch immer gleichzeitige Zerstörung des Staates Israel.
    Wir haben in den Nachbarländern Syrien, Libanon und Jordanien immer noch große palästinensische Flüchtlingslager. Diese Menschen wurden und werden nicht integriert. Sie dienen den arabischen Staaten lediglich als Druckmittel gegen Israel.
    Damit soll das Recht auf Rückkehr durchgesetzt werden. Was aber schlussendlich die Zerstörung des Jüdischen Staates bedeuten würde.
    Genau darauf ist diese Politik auch ausgelegt.
    Beliebt sind diese Menschen in den Ländern nicht. Nicht zuletzt auch deswegen, weil sie als Unruhestifter gelten und auch eine Spur der Gewalt durch diese Länder ziehen.
    Bestes Beispiel die Revolte 1970 in Jordanien. Woraufhin die PLO in den Libanon fliehen musste und Jordanien 15.000 Palästinenser tötete.
    Inzwischen bröckelt aber auch die Unterstützung für die Palästinenser. Die arabischen Staaten nähern sich Israel immer mehr an und Beziehungen werden normalisiert.
    Die Flüchtlinge werden dann auch nicht mehr von diesen Ländern als Druckmittel gegen Israel benötigt.
    Der Terroranschlag vom 07.10 geschah auch nicht zufällig. Israel war dabei seine Beziehungen zu Saudi-Arabien zu verbessern und zu normalisieren.
    Dies dürfte dem Iran so gar nicht gefallen. Daher hat dieser Anschlag auch eine geopolitische Komponente haben. Auch Russland dürfte dies gelegen kommen, lenkt es doch die Welt vom Ukrainekrieg ab. Wir alle haben die Bilder gesehen von Vertretern der Hamas und des iranischen Mullah Regime in Moskau.

    Die Frage ist wie geht es weiter. Sie werfen die Frage auf, ob die Hamas militärisch besiegt werden kann. Ja und Nein. Zum einen dient der aktuelle Einsatz der israelischen Armee dem Zweck, die Geiseln zu befreien und den anhaltenden Raketenbeschuss zu stoppen.
    Weiter soll damit die Infrastruktur der Hamas in Gaza zerschlagen werden.
    Sie haben recht, wenn Sie sagen, aber die Führer sitzen doch im Ausland. Dies wird sicherlich ein langfristiges Ziel Israels sein, diese Führer zu beseitigen.
    Hier müsste es aber eben auch internationalen Druck auf diese Länder, an erster Stelle Katar, geben.
    Israel wird, so zeigt es auch schon die Vergangenheit, Möglichkeiten finden an diese Leute heranzukommen.
    Sind wir mal ehrlich, es wird keinen internationalen Druck auf Katar geben den Anführer der Hamas auszuliefern oder ähnliches.

    Die Frage ist natürlich, wie geht es in Gaza weiter. Der US Außenminister Blinken hat den Vorschlag unterbreitet, nach dem militärischen Einsatz, die Kontrolle über den Gaza-Streifen wieder in die Hände der Palästinensischen Autonomiebehörde zu legen.
    Bin mir nicht sicher ob das zu einer stabilen Lösung führen würde.
    Der palästinensische Präsident Abbas ist inzwischen 88 Jahre alt, wenn er stirbt, wird es zu einem Machtvakuum führen. Wer weiß, welche Kräfte sich dann in der PA durchsetzen.
    Daher bleibt die Zukunft des Gaza-Steifens eine große Unbekannte.

  7. Vincent Trötschel

    // am:

    @Petra Gutenthaler: Aus Platzgründen dismal direkt zu meinen Erwiderungen:

    > Was bedeutet Opposition zu Netanjahu?
    Netanjahus politisches Aus ist schon oft beschworen worden ohne je tatsächlich einzutreten, daher der Spitzname „King Bibi“. Dennoch gebe ich Ihnen Recht, da sein „Security first“ Motto enttarnt sein dürfte, könnte es diesmal vorbei sein (evtl nicht s.u.). Alle Forderungen dahingehend beziehen sich aber auf die Zeit NACH dem „Krieg“. Dies schafft nicht nur einen weiteren Anreiz ein Ende der Gewalt herauszuzögern, es bedeutet vor allem auch, dass bis dahin sein Regierungshandeln irreversiblen Schaden anrichten kann, ich erläutere das weiter unten.

    Deshalb hatte ich dargelegt, weshalb ich seiner Regierung keine unkonditionale Solidarität aussprechen kann, im Gegenteil fest davon überzeugt bin, dass es internationalen Druck braucht, der Ihn einlenken lässt. Die unzureichende 4-stündige Feuerpause zeigt, dass solch ein Druck erfolgreich sein kann, aber auch dass es viel mehr braucht!

    Ich will einmal ganz ehrlich sein. Als ich Samstag den 07.10 die Nachricht bekam blieb mir das Herz stehen, ich habe Freund*innen in Israel und habe direkt zu Ihnen Kontakt aufgenommen (sie und ihre Familien blieben zum Glück verschont).
    Ihnen galt meine erste Trauer und ich kann verstehen, weshalb Menschen den schnellen Wechsel zum „politischen“ unangebracht finden.
    Dennoch ist er leider nötig bei den Nachrichten die täglich aus dem Gaza und den schrecklichen Aussagen die aus Israelischen Regierungskreisen kommen.
    Auch wenn ich hier gefasst argumentiere, mir kommen fast täglich die Tränen im Angesicht dessen was passiert ist und weiterhin passiert, das Thema liegt mir schon länger nahe.
    Ich scheue normalerweise solch persönliche Statements, ich hoffe nur vermitteln zu können, dass meine Motivation ehrlich gemeint ist. Ich kann nicht still mit Anschauen was passiert, ich kann auch nicht wegschauen und ich gebe Herrn Pantisano recht wenn er von der Komplizenschaft der Deutschen Regierung spricht!
    Ich muss das hervorheben, denn eine rein technische Diskussion über Details ohne bei wenigstens bei Manchen ein Umdenken anzustoßen erachte ich als sinnlos.
    Auf jeden Fall aber schätze ich es, dass sie ehrlich und sachlich Ihre Position darlegen und ich weiß, dass auch sie das sagen, was Sie für nötig empfinden. In diesem Sinne zu einigen der Punkten:

    > Taucht Gaza Joe immer wieder auf?
    Auch wenn ich mit dem Phänomen nicht vertraut bin muss ich erneut widersprechen. Eine kurze Recherche scheint Ihre Statements zu widerlegen:
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/propaganda-hamas-israel-crisis-actor-pallywood-100.html
    Zitat: „So verbreitete beispielsweise der offizielle Account des Staates Israel Ende Oktober bei X ein Video, das Saleh Aljafarawi zeigen soll. […]. Das Video sei ein Fake, Aljafarawi hätte die Szene nur gestellt. […] Das Problem […]: Es ist [ein anderer Mann, Mohammed Zendiq,] im Krankenhausbett. Faktenchecks der Nachrichtenagenturen dpa, AP und Reuters kommen ebenfalls zu diesen Ergebnissen.“
    Es ist leider nicht das erste mal, dass offizielle Israelische Stellen aggressiv auf unzuverlässige Informationen aufspringen.
    Beispielhaft seien Präsident Herzogs‘ Ausführungen bei Sky-News zu einem Chemiewaffen Angriff genannt oder die kürzliche Behauptung, dass AP und Reuters bereits vorher von dem Hamas Angriff wussten.
    Um ganz ehrlich zu sein mit Angaben des IDF sollte man spätestens vorsichtig sein, seit ein IDF Soldat die Journalistin Shireen Abu Aklehs erschoss und es nach mehreren eindeutigen Ermittlungsergebnissen Monate langen Druck durch US-Stellen gebraucht hatte, bis das IDF überhaupt eine Ermittlung anstellte um dann ein Teilgeständnis abzugeben.

    > Israel ist Besatzungsmacht:
    Ich habe die 12km Ägyptische Grenze nicht unerwähnt gelassen, ich habe mich bloß auf die Schmuggeltunnel beschränkt, da die Blockade an dieser Grenze auf die Zusammenarbeit des Ägyptischen Militärdiktarors el-Sisi mit Israel zurückzuführen ist, Israels Blockade ergäbe wenig Sinn, wenn sie im Süden untergraben würde. Trotz el-Sisi’s deutlicher entschlossenerer Versuchen gegen die Tunnel vorzugehen (als Mursi) hat er den Schmuggel nicht beendet.
    Dieser Kontext ändert nichts daran, dass die Blockade selbstverständlich auf Israelische Initiative hin existiert.
    Mir ist natürlich auch die Israelische Begründung dafür klar, ohne Ressourcen kann Hamas keine Munition etc. herstellen.

    Gleiches gilt für das andauernde Embargo von Strom, Wasser, Essen, Hilfsgüter, Medikamente. Wenn alle ausgehungert werden, wird auch Hamas ausgehungert, wenn aber tatsächlich Hamas Rücklagen hat, dann sterben halt vorrangig Zivilist*innen. Natürlich sollen sich diese daher vertreiben lassen (ich werde nicht die Vokabel „fliehen dürfen“ verwenden), auch wenn das nicht immer möglich ist (Krankenhäuser).
    Auch wenn ich die Logik der Israelische Perspektive verstehen kann, kann ich oft kein Verständnis dafür aufbringen.
    Das führt zu einem weiteren Punkt: Lässt sich Hamas überhaupt mit diesem Vorgehen auslöschen?

    > Was ist Netanjahus Kriegsziel?
    Ich werde sie vielleicht nicht mit meiner Argumentation hier erreichen es liegt mir aber dennoch am Herzen darauf hinzuweisen:
    Oft habe ich gelesen, dass Hamas ein weit verbreitetes Netzwerk sei, über eine Unterstützung durch den Iran wird spekuliert, wie genau sollen Bombardement und Bodeneinsatz das zerstören? Wie kann überhaupt davon ausgehen werden, dass die relevante Führungsriege sich noch in Gaza-Stadt aufhält? Es wurde wochenlang über eine Bodenoffensive diskutiert, was hat in dieser Zeit die Führungsriege von einer Flucht durch die Schmuggeltunnel nach Ägypten abgehalten? Falls sie aber weg sind: Wie soll das Erzeugen von Märtyrern die Hamas stoppen?

    Wir sind uns einig: Nach dem Krieg verliert Netanjahu seine politische Sicherheit.
    Er hat also einen Anreiz den Kriegszustand auszudehnen oder aber ein so ruhmreiches Kriegsziel zu erreichen, dass es ihm Wählergunst sichert! Abhängig vom Wählerlager kommen aber verschiedene Kriegsziele in Frage. Angenommen es ist tatsächlich außer Reichweite Hamas ein Ende zu setzen, andere Kriegsziele sind es durchaus nicht. Deshalb hatte ich die ultra-rechten ins Spiel gebracht mit denen Netanjahu koaliert. Kahanisten, Revisionisten und Siedler die alle eine Art Gebiets-Maximalismus vertreten könnten ein Kriegsziel realisiert sehen, das unabhängig vom Schicksal Hamas‘ ist: Die weitere Vertreibung der Palästinenser.

    Die großflächige Zerstörung von Infrastruktur, die unbestritten ist, wäre dadurch zu erklären. Sie könnte den Gaza-Streifen quasi unbewohnbar machen. Die Anzahl der Binnenflüchtlinge ist bereits bei 1.6 millionen:
    https://www.unrwa.org/resources/reports/unrwa-situation-report-31-situation-gaza-strip-and-west-bank-including-east-Jerusalem?__cf_chl_tk=pKu6kQ8Fb8CsSNHdjDt6yjC..EcLEVkyv9w2w1cd5mU-1700089972-0-gaNycGzNDfs
    (Sie werden die UNRWA Zahlen ablehen, aber die hohe Anzahl an Flüchtlingen ist ohnehin eine Selbstverständlichkeit, angesichts der Israelischen Befehle an die Bevölkerung den stark bevölkerten Norden zu verlassen)

    Z.B. Aussagen des Israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich legen nahe, dass diese Flüchtlinge nie wieder zurückkehren können:
    „Ich begrüße die Initiative der freiwilligen Auswanderung von Arabern aus dem Gazastreifen in Länder auf der ganzen Welt“, sagte Smotrich in einer Erklärung. „Dies ist die richtige humanitäre Lösung für die Bewohner des Gazastreifens und der gesamten Region“
    „Der Staat Israel wird die Existenz einer unabhängigen Entität im Gazastreifen nicht länger akzeptieren können.“
    https://www.reuters.com/world/middle-east/israeli-minister-calls-voluntary-emigration-gazans-2023-11-14/
    Ein anderes Beispiel ist das geleakte Planspiel des „Geimdienstministeriums“ (das mehr wie ein Think Tank agiert) die Bewohner des Gaza in Zeltunterkünften in Sinai unterzubringen : https://twitter.com/wikileaks/status/1719000849299407012

    Es gibt deutlich mehr Aussagen, die in diese Richtung deuten.
    Aber auch wenn Netanjahu einfach nur einen kurzen und zerstörerischen „Krieg“ führt und dann sang und klanglos mit dem Gaza untergeht kann ich nicht wegsehen und ich hoffe es geht mehr Menschen so.

    Auf Ihre verschiedensten anderen Punkte komme ich gerne verzögert noch zurück.

  8. Helmut Reinhardt

    // am:

    @Peer Mennecke
    Sie täuschen sich, mein Augenmerk galt nicht der Diskreditierung Habecks in diesem Artikel Deborah Feldmans, sondern – im Zusammenhang der hier geführten Diskussion – Aussagen wie dieser „Deutsche neigen dazu, jeden Versuch eines konstruktiven Gesprächs darüber mit der Floskel zu ersticken, das Thema sei einfach „viel zu kompliziert“. Deshalb sind die Einsichten, die ich über die geopolitischen Entwicklungen der letzten drei Jahrzehnte gewonnen habe, das Ergebnis privater Gespräche, versteckt vor den abfälligen Blicken einer deutschen Öffentlichkeit, die uns gerne darüber belehrt, dass jede Kritik Israels antisemitisch sei.“
    Wie Sie sehen, ist der besagte Artikel inzwischen auch auf Deutsch im „Freitag“ erschienen, leider hinter einer Bezahlschranke, wobei hier im Link-Titel, anders als beim „Guardian“, überspitzt direkt Habeck genannt wird, was aber vermutlich der Redaktion des „Freitag“ anzulasten ist und nicht der Autorin, der es nachrangig und nur stellvertretend auch für andere, um Habeck zu gehen scheint.
    https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/deborah-feldman-habeck-entscheidet-sich-fuer-israel-uns-juden-laesst-er-im-stich

  9. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Mir war es wichtig zu dem Beitrag von Mohamed Badawi Stellung zu beziehen und beizutragen, auch zum historischen Kontext. Es hat sich bei der Flut von Kommentaren eine rege Diskussion entwickelt. Das war gut so, doch langsam habe ich den Eindruck, dass das teilweise in sehr persönliche Feindseligkeiten abgleitet, das sollten wir lassen.
    Ich denke, dass es für Juden in Israel und überall auf der Welt nicht immer einfach ist, wenn sie kontroverse Standpunkte beziehen. Dass sie es trotzdem tun, verdient Respekt. Meine Solidarität gilt eben sehr weiten Teilen der israelischen Zivilgesellschaft, die monatelang zu hunderttausenden auf die Straße ging, die Palästinensern (nennen wir sie so) zu medizinischer Versorgung verholfen hatten, die bei der Olivenernte im Westjordanland geholfen hatten, um Palästinenser vor Siedlern zu beschützen, und die ihre Stimme erheben.
    Die berechtigte Kritik an der israelischen Regierung ist eine Sache, als Kritik an der Regierung verbrämter Antisemitismus eine andere, genauso wie die Stilisierung von terroristischen Massenmördern zu Freiheitskämpfern, ob nun aus Blindheit, Unwissenheit oder bewusst, wie es hier in den Kommentaren teilweise anklang.
    Die Äußerung die Mohamed Badawi seinem Beitrag voranstellt, dass es nach zwei Wochen schwierig wäre, klare Opfer und Täter zu benennen, kann ich so nicht stehen lassen im Angesicht der terroristischen Massenmörder der Hamas. Ich hoffe sehr, dass die Tage der Regierung unter Netanjahu gezählt sind, doch dieser Staat wurde seit seiner Gründung angegriffen und er hat das Recht zu existieren und sich zu verteidigen, wenn auch nicht ohne jedes Maß.
    Ich bete für Frieden und Menschlichkeit, für der Heilung der Traumata auf allen Seiten und für etwas Verstand und Wachheit, auch hier unter den Menschen.

  10. Peer Mennecke

    // am:

    @ Helmut Reinhardt
    Die Mehrheit der israelischen Bevölkerung und auch der Juden in Deutschland kritisiert die Regierung Netanjahus. Das ist Fakt, das ist gut und richtig, so denken auch viele nichtjüdische Menschen, das darf und muss man sagen, aber genau darum geht es hier gerade gar nicht. Es geht um uralte Ressentiments, neudeutsch Narrative, die seit dem 07. Oktober auch hier wieder ständig aufploppen. Das wissen Sie genau und lenken mit einem Zitat davon ab, das dann auch noch den derzeitigen Lieblingsfeind vieler Grünenhasser in Deutschland diskreditieren soll (nicht von der Autorin, sondern von Ihnen). Schwach.

  11. Petra Gutenthaler

    // am:

    @VINCENT TRÖTSCHEL

    vielen Dank für Ihre Antwort.
    Auch hier gerne noch einmal ein paar Erwiderungen meinerseits.

    Israel ist Besatzungsmacht:
    Ja, es ist richtig das Israel an den Grenzen zu Gaza kontrolliert was rein und raus geht.
    Gerade, was sogenannte Dual-Use-Güter betrifft. Leider hat sich gezeigt, dass bestimmte Güter umfunktioniert und für Angriffe auf Israel verwendet wurden.
    Weiter bleibt aber auch hier der Grenzübergang Rafah unerwähnt. Gaza hat nicht nur eine Grenze zu Israel.
    Kaum jemand spricht darüber, dass Ägypten ebenfalls seine Grenze zu Gaza geschlossen hält.

    Bedingungen in Gaza
    Natürlich hat Gaza seine Probleme durch die Blockade. Aber was ich mich immer frage, Raketen und Waffen kommen wohl ohne Problem in großen Stückzahlen nach Gaza.
    Bei anderen Gütern soll das plötzlich ein Problem sein?
    Bei den UN Berichten tue ich mir immer schwer. Die Hamas hat die Informationshoheit in Gaza, auch Besuche dort sind schwierig.
    Dann haben wir noch die UNRWA. Diese ist schon mehrfach negativ aufgefallen und extrem korrupt.
    Sie haben die Möglichkeiten in Gaza sich etwas aufzubauen, dazu müssen sie aber dem Terror abschwören.

    Pallywood:
    Hierzu gibt es inzwischen genügend Belege. Im Moment feiert ja Gaza Joe seinen großen Durchbruch.
    Ein Mann, welcher immer wieder in Videos auftaucht.
    Die verschiedenen Terrororganisationen nutzen diese Masche schon lange um in den sozialen Medien Stimmung gegen Israel zu machen.

    Rückkehrrecht:
    Sie sprechen das Rückkehrrecht an. Dies ist eine schwierige Frage. Würden dies wieder zurückkehren würde dies den jüdischen Mehrheitsstaat wohl zerstören.
    Was wiederum den ursprünglichen Gedanken eine jüdische Heimstätte zu schaffen konterkariert.
    Man darf aber auch nicht vergessen, dass zu der Vertreibung der Krieg, welchen die Araber angefangen haben geführt hat. Ursache und Wirkung.
    Ein Großteil ist damals nämlich auf Anraten der Arabischen Führer gegangen, weil sie glaubten der Krieg gegen den neu gegründeten jüdischen Staat wäre in ein paar Tagen vorbei.
    Was mich immer wieder erstaunt. Dass diese Flüchtlinge in den benachbarten Ländern nie integriert wurden. Obwohl sie die selbe Sprache sprechen und aus dem selben Kulturkreis stammen und noch vor ein paar Jahren zusammen als eine Nation im Osmanischen Reich zusammenlebten.
    Hier frage ich mich schon, wie weit die Solidarität unter den Arabischen Brüdern und Schwestern so ist.
    Sieht man auch aktuell. Die arabischen Staaten waren sehr schnell darin Israel zu verurteilen. Wenn es aber darum geht den Menschen dort zu helfen oder gar Flüchtlinge aufzunehmen, wird sich vornehm zurückgehalten.

    Netanjahu:
    Sicherlich würde ich mir für Israel eine bessere Regierung als eine unter Netanjahu wünschen. Aber immerhin ist Israel eine Demokratie und er kann abgewählt werden.
    Ich bin der Meinung, dass der Terroranschlag vom 07.10 auch sein politisches Aus bedeutet.

    Was aber auch immer wieder zu beobachten ist, große Demonstrationen und Empörung kommt immer nur auf, wenn Israel sich gegen Terroristen zur Wehr setzt.
    Als Assad das palästinensische Flüchtlingslager Jarmuk zusammen gebombt hat. Hat es niemanden interessiert. Kein Aufschrei der Arabischen Welt. Keine Demonstrationen in Europa. Nichts!

  12. Dr. Peter Krause

    // am:

    Ich habe immer noch nicht verstanden, wie es möglich sein soll, dass Israel ein „kolonialistischer Staat“ sein soll. Das jüdische Volk lebt seit rund 3000 Jahren in dieser Region und auf diesem Land und hatte in dieser langen Zeit mal eine eigene staatliche Struktur, mal nicht. Wurde mal vertrieben und verschleppt (z.B. von den Babyloniern), mal von anderen unterdrückt (z.B. von den Römern, den Osmanen) und mal versklavt (z.B. von den Ägyptern). Und seit der Gründung des Staates Israel im Mai 1948 wird dieses kleine Land von seinen Nachbarn immer wieder angegriffen.
    Hätten die Nachbarn seiner Zeit den Teilungsplan der UNO akzeptiert und nicht immer wieder versucht, die Juden ins Meer zu treiben, dann wären alle heute wahrscheinlich besser dran – und der Staat Israel wahrscheinlich auch.
    Und es sei auch daran erinnert, dass die Juden nach 1948 aus den „arabischen“ Staaten vertrieben wurden und auch in Israel Zuflucht fanden.
    Mir ist schon klar, dass diese Argumente die standhaften Streiter für die angebliche palästinensische Sache nicht überzeugen. Aber vielliecht ist es einen Gedanken wert, sich einmal die Landkarte anzuschauen, um festzustellen, wie klein Israel ist und wie groß der Rest der arabischen Welt. Und man könnte auch mal fragen, ob die „palästinensischen“ Stämme nur auf dem Boden des heutigen Israel gesiedelt haben, oder nicht vielleicht doch auch in Gebieten in Ägypten (Sinai), im Libanon, in Jordanien, in Syrien…. Wieso wird der sogenannte Gaza-Streifen nicht z.B. in Richtung Ägypten vergrößert? Warum hat Assad kein Interesse daran, die Palästinenser als „vollwertige“ Bürger zu integrieren? Jordanien versucht durchaus hier einen anderen Weg zu gehen – auch wenn es seinerzeit nicht zulassen wollte (und konnte), dass die PLO einen Staat im Staate bildet.
    Und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sich die iranischen Mullahs tatsächlich für das Schicksal der Palästinenser interessieren! Denen geht es nun wirklich um was vollkommen anderes! Wobei ich niemanden empfehlen würde, dieses Land zu besuchen (ich werde es jedenfalls nicht nocheinmal tun), das Risiko ist nicht gering, dass der Aufenthalt unfreiwlillig länger wird.
    Und nochmal ein Hinweis auf meinen früheren Kommentar:
    „Man stelle sich nur vor: Die Bundesrepublik hätte nach dem verlorenen Weltkrieg die 12 Millionen Vertriebenen anstatt sie in die Gesellschaft zu integrieren an der deutsch-polnischen Grenze in Lager gepfercht und ihnen immer wieder eingeredet „Dort drüben ist euer Land, das holen wir zurück“, und ihnen dann noch Waffen in die Hand gedrückt, ja, was wäre dann wohl mit der Friedens- und Nachkriegsordnung in Europa geschehen?“

  13. Helmut Reinhardt

    // am:

    Ist möglicherweise Ihr Tellerrand zu hoch, Herr Mennecke?
    „Germany is a good place to be Jewish. Unless, like me, you’re a Jew who criticises Israel“
    Deborah Feldman.“The pro-Israel political consensus has shut out any dissenting voices – as I found in a TV debate with the vice-chancellor.“
    https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/nov/13/germany-jewish-criticise-israel-tv-debate

  14. Norbert Faulhaber

    // am:

    Also ich denke, mit Beleidigungen kommen wir hier ganz bestimmt nicht weiter. Soll das hier künftig der Diskussionsstil sein?

  15. Peer Mennecke

    // am:

    @ Norbert Faulhaber
    Kolonialismus, Rassismus und Apartheid (des Staates Israel) sind DIE Narrative der Antisemiten. Wie auch Ihres scheinbar langjährigen Bekannten Mayer. Wie können Sie abstreiten, dass der dies mit einer stramm antisemitischen Haltung von sich gibt? Oder ist der intellektuell oder gesundheitlich nicht in der Lage, das einordnen zu können? Sie haben sich ja davor „scharf verwahrt‘, Herrn Mayer Antisemitismus vorzuwerfen. Wissen Sie, wie lächerlich in Deutschland lebende Juden diese Argumentation finden?

  16. Vincent Trötschel

    // am:

    @Petra Gutenthaler:
    Ich Danke Ihnen für die sachliche Antwort!
    Online Diskussionen laden dazu ein, unbegründete Annahmen zu machen, ich wollte Ihnen keinesfalls Ihre Erfahrungen absprechen auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind!

    > Ist Israel Besatzungsmacht?
    Israel bestreitet das, ist es aber trotzdem!
    Seit 2005 gehört Gaza nicht mehr zu den annektierten Gebieten. Israel hat seit 2007 aber eine Blockade verhängt und kontrolliert seither See- und Luftraum, wer und was rein- und rauskommt (bis auf Schmuggeltunnel an der Ägyptischen Grenze), daher ist Israel Besatzungsmacht, sagt z.B. auch das Auswärtige Amt:
    https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/nahermittlererosten/besetzte-gebiete/2263564

    > Bedingungen im Gaza
    Es ging mir um die Befindlichkeiten im Gaza, es ist wohl kaum davon auszugehen, dass sie en Gros Hamas die Schuld geben an den Bombardements alle paar Jahre oder dass sie den Gaza nicht verlassen können und es sind auch nicht Hamas die sie erschießen, wenn sie friedlich für ein Recht auf Rückkehr in das Land ihrer Eltern protestieren (2018 „Great March of Return“).
    Genau wie auf Israelischer Seite gibt es kollektive Narben die man nicht einfach wegdiskutieren kann.
    Aber natürlich sind es auch die Lebensbedingungen, ein UN Report (2020) drückt das z.B. aus:
    https://unctad.org/system/files/official-document/gdsapp2020d1_en.pdf

    „Die Abriegelung, Beschränkungen und die Militäroperationen haben zum Beinahekollaps der regionalen Wirtschaft des Gazastreifens geführt, sowie zu seiner Abtrennung vom Rest der palästinensischen Wirtschaft.
    Gaza hat eine der höchsten Arbeitslosenquoten der Welt, und mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die Mehrheit der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser, einer regelmäßigen und verlässlichen Stromversorgung oder ein angemessenes Abwassersystem.“

    Natürlich ist mir klar, dass Gaza außerhalb der Bombardements nicht bloß aus kaputten Häusern besteht, entsprechende Aufnahmen sind mir bekannt.
    Auch hat Hamas‘ Anteil an diesen Zuständen. Aber es kann nicht bestritten werden, dass aufgrund der Blockade kaum von Selbstbestimmung der Gazaaer gesprochen werden kann. Auch die jahrelange Unterstützung der Hamas durch Netanjahu sollte in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden.

    > Pallywood
    Das „Konzept“ ist mir bekannt und es ist eine besonders sinistre Form von Sarkasmus.
    Über Jahrzehnte hinweg werden Opferzahlen von angesehenen Drittparteien überprüft, dokumentiert ist auch die Zerstörung der Infrastruktur. Wenn es beides aber gibt, wieso sollte davon ausgegangen werden, dass Bilder von beidem auf eine mutmaßlich industrielle Produktion von falschem Material zurückzuführen ist und nicht einfach auf die Verbreitung von Smartphones im Gaza? Das ist nichts außer einer makaberen Unterstellung. Wenn Hollywood-artige Studios unterstellt werden kommt auch der logische Widerspruch dazu, dass diese sicher unter den ersten Zielen eines Bombardements wären.
    Gemäß des Leitsatzes: „Außergewöhnliche Behauptungen erfordern Außergewöhnliche Beweise“ würde ich sie nach einer unabhängigen Quelle fragen, die eine solche Produktion in signifikantem Ausmaße belegt.

    > Wie viele Politische Lösungen soll man noch versuchen?
    Meine Gegenfrage wäre: Wie oft will man noch versuchen Terror militärisch zu lösen, bevor man einsieht, dass man nur Nährboden für mehr Terror schafft? Desweiteren darf daran gezweifelt werden ob unter Netanjahu ernsthaft an politischen Lösungen gearbeitet wurde, die von Trump vermittelten Abraham Abkommen (2020-heute) sind das beste Beispiel dafür: Das zentrale Problem in der Region war immer die Frage Palästinensischer Rückkehr / Selbstbestimmung, die Abraham Akkorde versuchen diese Frage zu ignorieren anstatt sie zu lösen.
    Viele internationale Beobachter sehen in ihnen den Beginn der Planung zu den Massakern vom 07.10, das rechtfertigt sie selbstverständlich nicht, aber es zeigt, dass politisches Handeln am Ende Terror zuspielen oder ihm den Boden abgraben kann.

    Mein Fazit ist einfach: Ich traue der rechtsnationalen Netanyahu Regierung keine verhältnismäßige Reaktion zu und im Lichte der schlimmen Berichte aller relevanten internationaler Organisationen scheint das gerechtfertigt. Die meisten Angehörigen der Geiseln scheinen ihm auch flehend zu widersprechen. Ich sehe genügend Anzeichen, dass seine Politik auch den Sicherheitsinteressen Israels nicht zuträglich ist und auch in Israel werden ihm viele Vorwürfe dahingehend gemacht, inklusive seiner Unterstützung von Hamas. Eine „unkonditionale“ Unterstützung dieser Politik, inklusive Munitions- und Waffenlieferungen durch die Bundeswehr, scheinen mir daher schwer vertretbar, nicht zuletzt auch aufgrund der Rückwirkung auf unsere eigene Zivilgesellschaft in der wir selbstverständlich trotzdem aufgerufen sind gegen Antisemitismus zu stehen.

    Mahnung Deutscher Jüdinnen wie Deborah Feldman sollte mehr Gehör geschenkt werden:
    https://www.youtube.com/watch?v=yblJzvEw2Go

  17. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Bei vielen Menschen meiner Generation erlebe ich, dass sie eher links geprägt, tatsächlich den Widerstandskampf des ANC im Kopf haben und Parallelen ziehen. Doch diese Menschen haben damals für ihre Bürgerrechte gekämpft, nicht für die Errichtung eines islamistischen Terrorstaates. Dort wurden Kinder von Weißen erschossen (Sowetoaufstand), trotzdem wurden nicht tausende von Weißen bestialisch massakriert. Nelson Mandela steht für diesen Kampf und auch für Versöhnung. Selbst wenn der ANC sich nach Mandelas Tod entzaubert hat, die Errichtung eines Terrorregimes war nie das Ziel. Die Buren von damals waren tatsächlich „Eroberer“ der schlimmsten Sorte, Fremde, die die ursprüngliche Bevölkerung ausgebeutet und entrechtet haben. Juden aber lebten schon vor über 3000 Jahren in der Levante. Während des osmanischen Reiches lebten viele Bevölkerungsgruppen dort nebeneinander. Selbst die Ausgangslage des heutigen Konflikts in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts war nicht vergleichbar mit der Situation damals in Südafrika.
    Ich versuche die Argumentation zu verstehen, doch letztlich fußt sie auf völlig falschen Grundannahmen. Das was dort geschieht, lässt das Blut in den Adern gefrieren, da verstehe ich das Entsetzen. Ich denke, dass Vielen, die so argumentieren, nicht bewusst ist, dass sie antisemitischen Parolen aufsitzen.

  18. Norbert Faulhaber

    // am:

    Lieber Edmund Mayer, Israel ist der einzige Staat im gesamten Nahen Osten, der seiner (arabischen) ethnischen Minderheit volle demokratische Rechte garantiert. Ich mache mir keine Illusionen über die derzeitige israelische Regierung, aber sie kann abgewählt werden, im Unterschied zur Herrschaft der Hamas in Gaza und der des ewigen Präsidenten Abbas. Natürlich sind alle Toten des Konflikts zu betrauern, vor allem die vielen toten Kinder in Gaza, das ist eine Selbstverständlichkeit – aber eben auch die Kinder, die am 7. Oktober auf brutalste Weise abgeschlachtet wurden.
    Israel hat 2005 den Gazastreifen geräumt, einschließlich aller jüdischen Siedlungen. Es war die Hamas, die, nachdem sie dort an die Macht kam, mit Raketenattacken den Kampf wieder aufgenommen hat.
    Den „Befreiungskampf“? Sorry, aber die Hamas-Leute sind für mich Faschisten, ganz einfach. Unter der Hamas-Herrschaft wurden in Gaza Schwule hingerichtet. Frauen wurden unterdrückt, politische Opposition existierte nicht – schon gar keine linke…
    Im Übrigen möchte ich mich scharf verwahren gegen den hier erhobenen Vorwurf, Du wärest ein „linker Antisemit“. Ich kenne Dich ja seit fast 50 Jahren und weiß, dass Du das nicht bist. Ich respektiere selbstverständlich jeden, der aus der Geschichte des 2. Weltkriegs andere Lehren zieht als ich.

  19. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    zu Edmund Mayer
    Was im Gaza streifen passiert ist eine menschliche Katastrophe, die das Herz zerreißt. Sie wurde von der Hamas mit dem Angriff und den tausendfachen bestialischen Morden vom 7. Oktober mit einkalkuliert. Die Zivilisten werden bewusst als Schutzschild missbraucht, die eigene Bevölkerung ist denen völlig egal. Trotzdem muss die Weltgemeinschaft dringend auf Israel einwirken, damit das Sterben ein Ende nimmt und auf die Hamas, dass die Geiseln frei kommen. Die Diplomatie läuft, die Ergebnisse sind bisher mager.
    Ansonsten erschreckt mich ihre Argumentation, dazu haben sich bereits andere entsprechend geäußert. Ihre historische Unkenntnis ist traurig und ihre Äußerungen sind antisemitisch.

  20. Petra Gutenthaler

    // am:

    @Edmund Mayer

    Ich bin erstaunt über ihre Äußerungen und den Hinweis auf die 75 jährige Geschichte.
    Ihren Äußerungen muss ich halt Historikerin deutlich widersprechen.

    Israel hat keine Apartheid wie sie in Südafrika geherrscht hat. Im Gegenteil. Israel ist eine moderne Demokratie. Arabische Israelis genießen die vollen Bürgerrechte wie jüdische Israelis. Eine Arabische Partei war an der vorherigen Regierung beteiligt. Somit ist ein Apartheidsstaat auszuschließen. Die Menschen in Gaza und dem Westjordanland sind keine Bürger des Staates Israel und wollen dies auch nicht sein. Eher im Gegenteil, große Teilen der Bevölkerung wollen den Staat Israel vernichten. Diese genießen natürlich nicht die Bürgerrechte der Israelis. Mache ich als Österreicherin z.B. in den USA auch nicht. Das ist aber keine Apartheid.

    Weiter sprechen sie von Kolonialismus und Rassismus gegen das palästinensische Volk.
    Als damals das Osmanische Reich zerbrach kam die Levante unter britische Verwaltung. Was kein Kolonialismus ist. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch kein palästinensisches Volk. Die Bewohner nannten sich Araber. Der Begriff Palästinenser kam erst Ende der 70ziger Jahre auf. Arafat formte diesen, um den Arabern ein Narrativ eines vermeintlichen Volkes zu geben.

    Weiter darf man nicht vergessen, dass die „Palästinenser“, welche in Syrien und Jordanien seit Jahrzehnten in Flüchtlingslagern leben, nie integriert wurden. Oder die selben Bürgerrechte erhielten und dies seit dem Arabisch-Israelischen Krieg. Wenige Jahre zuvor lebten diese noch zusammen im Osmanischen Reich.

    Weiter muss man sich fragen, wo waren die Proteste als Assad das „palästinensische“ Flüchtlingslager Jarmuk bei Damaskus bombardiert hat? Kein Aufschrei der arabischen Welt, keine Demonstrationen. Weder in der Arabischen Welt als auch in Europa. Nur wenn Israel sich verteidigt, dann ist der Aufschrei groß.

  21. Peer Mennecke

    // am:

    @mayer
    Rechts- wie linksradikaler Antisemitismus ist abscheulich und so vergleich- wie durchschaubar. Bei Ihnen mischt sich das zu einer Sauce, die mich fassungslos macht.

  22. Edmund Mayer

    // am:

    Lieber Norbert Faulhaber, bisher habe ich deine vernünftigen Ansichten durchaus zu schätzen gewusst. Um so mehr erstaunen mich deine Ansichten zu den Vorgängen in Israel bzw. Gaza.
    Die Lehre aus dem 2.Weltkrieg wäre demnach, uns immer – immer! – schützend vor die Juden zu stellen… Ich unterstelle, dass dir die Geschichte Israels/Palästinas der letzten 75 Jahre bekannt ist. Denn sie fängt nicht mit dem Angriff der Hamas am 7.Oktober an, sondern hat wie immer eine Vorgeschichte. Und diese Vorgeschichte ist eine solche, die von Kolonialismus und Rassismus gegen das palästinensische Volk geprägt ist. Israel ist bis heute ein Apartheitsstaat. Ich unterstelle weiter, dass dir bekannt ist, welche politischen Kräfte heute in Israel regieren und wer Netanyahu ist. Das Vorgehen Israels gegen Gaza stellt ein Kriegsverbrechen dar und keine legitime Selbstverteidigung. Nebenbei, der Bombenkrieg der Alliierten gegen die deutsche Zivilbevölkerung im 2. Weltkrieg war ebenfalls ein Kriegsverbrechen und hat auch wenig zum Sieg über Nazi-Deutschland beigetragen. Die Alternative war auch hier nicht, wie du in einem früheren Kommentar schreibst, mit Hitler einen Waffenstillstand zu schliessen.
    Unsere verdammte Pflicht ist es meines Erachtens, uns schützend vor die palästinensischen Kinder in Gaza zu stellen! Ich weine um diese Kinder! Und ich habe grosse Schwierigkeiten mit Meinungen, die dieses grauenvolle Verbrechen als legitime Selbstverteidigung rechtfertigen.
    Wie schon in einem anderen Kommentar bemerkt wurde, ist die einzig legitime Lehre aus dem Holocaust die bedingungslose Verteidigung der Menschenrechte für alle -ALLE!

  23. Norbert Faulhaber

    // am:

    Lieber Thomas Willauer, ich hoffe, dass Du diesen Kommentar hier noch liest, bevor Du Dich, wie Du angekündigt hast, aus der Diskussion verabschiedest. Ich denke, dass es durchaus legitim ist, den von Dir beklagten Neo-Militarismus in Deutschland und den Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland in der Ukraine zu verurteilen – und sich dennoch zugunsten von Israel zu positionieren. Ich bin 1955 geboren, da war der 2. Weltkrieg gerade mal zehn Jahre her. Ich. denke, dass aus dieser Mega-Katastrophe des 20. Jahrhunderts etliche Lehren zu ziehen sind, die wichtigsten: Deutschland und Russland dürfen nie wieder Krieg gegeneinander führen; und wir Deutschen haben die verdammte Pflicht, uns immer – immer! – schützend vor die Juden zu stellen..

  24. Florian Enderlin

    // am:

    Die FGL ist eine Wählergemeinschaft und keine politische Partei. Einen Fraktionszwang gibt es bei uns genauso wenig wie einen privaten Maulkorb. Wie bereits erwähnt wurde unterstützte die FGL (-Fraktion) nicht nur die Resolution des Gemeinderats. Dabei steht es aber jedem Fraktionsmitglied frei sich bei Abstimmungen zu enthalten, genauso wie es sich privat äußern kann, wenn es das denn möchte.
    Ich finde die meisten Kommentare sehr produktiv und habe die Diskussion gerne gelesen. Leider ist das selten geworden, erst recht bei solch einem Thema. Was gar nicht geht sind Äußerungen weit unter der Gürtellinie, Zuschreibungen die versuchen Mohamed zu diffamieren und in eine Ecke zu rücken in der er nicht hingehört.
    Zur Geschichte Palästinas und Israels möchte ich mich nicht äußern, es wurde schon ausführlich durch andere Kommentare getan und bestimmt auch weitaus fundierter als ich es könnte. Die Resolution tut dies aber auch nicht. Sie bezieht sich auf die Geschehnisse vom 07. Oktober und den nun zu erwartenden Folgen. Die Resolution des Gemeinderats nennt ausdrücklich das Leid auf beiden Seiten und fordert zur Zurückhaltung auf.
    Persönlich ist es für mich daher nicht nachvollziehbar sich bei einer solchen Resolution der Abstimmung zu entziehen. Es bedarf für mich aber auch keiner Rechtfertigung wenn man das tut. Zum Problem wird es für mich dann, wenn man es mit einem ‚Ja Aber‘ versucht zu begründen. Das Abschlachten von Menschen ist durch nichts zu rechtfertigen oder zu erklären. Eine Relativierung dieses Mordens lehne ich genauso ab, wie der Versuch zu behaupten es wäre schwierig „klare Täter und Opfer zu identifizieren“.

  25. Peer Mennecke

    // am:

    Ach herrje, niemandem kann man es recht machen. Nicht der Hamas, nicht der Hisbollah, nicht dem islamistischen Dschihad, nicht der Muslimbrüderschaft, also im Prinzip keinem Antisemiten, auch nicht Leuten, die glauben, dass die vorgenannten Helden und Verfechter des Menschenrechts die Guten sind. Thomas Willauer muss gerade eine schwere Zeit durchstehen. Mein Beileid.

  26. Thomas Willauer

    // am:

    Im Gazastreifen stirbt alle 10 Minuten ein Kind( Infos der WHO), die Bundesregierung fordert Kriegstüchtigkeit der Deutschen und die aktuelle Konstanzer Seemozblase rechtfertigt dies auch noch. Ich schalte jetzt diese Plattform ab. Seemoz ist kein alternatives Medium mehr, das den Ansprüchen seiner Gründer gerecht wird.

    Der «Verräter» Macron fordert Israel auf die Bombardierung des Gazastreifens sofort einzustellen. Das dürfte der kriegstüchtigen deutschen Bundesregierung nicht gefallen. Habeck, Scholz und die anderen Kriegstreiber bedauern weder die Toten in der Ukraine noch die in Israel noch in Palästina.

    Das alles dient nur einem Ziel das Kriegsminister Pistorius vorgegeben hat: »Wir brauchen einen Mentalitätswechsel in der Truppe. Da ist er in vollem Gange (…) Wir brauchen ihn im Bundesministerium der Verteidigung. Da haben wir die Weichen gestellt.

    Wir brauchen ihn aber auch in der gesamten Gesellschaft und wir brauchen ihn auch in der Politik. Die Bundesregierung hat sich klar bekannt zum Zwei-Prozent-Ziel, wird das 2027/28, wenn das Sondervermögen aufgebraucht sein wird, bewerkstelligen. Das ist nämlich zentral, damit wir dauerhaft in Beschaffung investieren können.

    Aber, ganz wichtig ist auch der Mentalitätswechsel in der Gesellschaft. (…) Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein.»

    Und der Habeck? Nicht nur Prof. Dr. Thomas Fischer, Bundesrichter a.D. liest aus der Ansprache von Habeck die Drohung heraus, Muslime könnten ihr Recht auf Schutz vor rechtsradikaler Gewalt verwirken, wenn sie nicht „klipp und klar“ darlegen, dass sie „unserer Meinung“ sind.
    Nach Ansicht des Rechtswissenschaftlers erweist sich jedenfalls Habecks Ansatz als „stinknormale Variante des moralverbrämten Rassismus“. Sic! und Tschüss

  27. Helmut Reinhardt

    // am:

    Die Vielfalt jüdischer Stimmen zu den unfassbaren Terrorakten der Hamas und dem dadurch ausgelösten Krieg, zu dieser extremen Verschärfung eines grausamen schon lange andauernden Konfliktes, einer schwer in Worte zu fassenden menschlichen Katastrophe, ist bewundernswert und lehrreich, in ihrer Differenziertheit eine Stärke, – vielfältiger als sich manche/r Aussenstehende* und hier Kommentierende anscheinend vorzustellen vermag, – zwei Beispiele denen viel Resonanz gebührt:
    «Der israelische Historiker Tom Segev beschreibt die israelische Gesellschaft als unter Schock stehend und traumatisiert. Auf den Nahost-Konflikt blickt er mit Skepsis und Pessimismus. „Wissen Sie, ich bin so skeptisch, dass ich sogar meinem eigenen Pessimismus gegenüber skeptisch bin“, sagt Segev im Interview mit ntv.de. Hoffnung macht ihm manchmal die Erinnerung an den Jom-Kippur-Krieg.»
    https://www.n-tv.de/politik/Was-in-Gaza-passiert-ist-eigentlich-eine-zweite-Nakba-article24517953.html
    «Lässt sich ohne Hass über Nahost sprechen ?» Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm am 29.10.2023 in Sternstunde Philosophie des SFR.
    https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde-philosophie/video/omri-boehm-laesst-sich-ohne-hass-ueber-nahost-sprechen?urn=urn:srf:video:23277705-7c3e-46c9-92e9-89c21b315714

    * „..Aber von Aussenstehenden, wie etwa Deutschen erwarte ich:
    Seid nicht denkfaul. Seid nicht emotional faul. Schaut nicht nur auf die eine Seite dieser schrecklichen Realität. Damit es Platz gibt für Frieden in der Zukunft. Denn wir können diesen Platz gerade nicht einräumen..“
    Der israelische Historiker Yuval Noah Harari am 19.10.2023 im Interview mit „Zeit Online“

  28. Petra Gutenthaler

    // am:

    @Herr Seuffert

    vielen Dank für Ihren Beitrag, er bringt es gut auf den Punkt.

    Eine kleine Anmerkung habe ich noch. Die FGL ist nicht die Partei die Grünen. Einige sind zwar auch Mitglied der Grünen, ob Herr Badawi auch Mitglied der Grünen ist weiß ich allerdings nicht. Aber auch ich würde mir ein Statement der FGL dazu wünschen.

    @Herr Dr. Krause

    Ob Herr Badawi für die FGL spricht glaube ich nicht. Da die FGL nach meinem Kenntnisstand auch, bis auf Hr. Badawi, geschlossen das Statement des Gemeinderats mitgetragen haben.
    Herr Pantisano gibt auf X an Mitglied des Parteivorstands der Linken und Stellvertretender Sprecher der Linken Ba-Wü zu sein. Daher kann man seine Aussagen durch aus auch der Linken zurechnen. Zumal diese zu den übrigen Aussagen anderer Politiker der Linken passen. Eine Post auf X sind nicht minder gespickt mit antisemitischen Klischees. Der linke Antisemitismus unter dem Deckmantel vermeintlicher „Israelkritik“ existiert schon lange wurde am in Europa bisher kaum wahrgenommen.

  29. Tim Seuffert

    // am:

    Dieser Text ist kein „Beitrag zu einer Debattenkultur“. Sondern er ist widerlich und einseitig und bedient sich sämtlicher moderner antisemitischer Klischees im Deckmantel der angeblich legitimen Israelkritik.

    Er blendet gänzlich die verzweifelten Versuche Israels aus, seit 1948 eine Zweistaatenlösung zu etablieren. Jedes Zugeständnis seitens Israel führte jedoch zu Terror und Gewalt. Er blendet diverse Kriege und Terroranschläge gegen Israel aus und stellt das Land quasi als kriegstreiberische Nation dar, die einen Expansionsdrang hat und seit der ersten und zweiten Intifada seine Rachegelüste auslebt. Das Gegenteil ist der Fall! Und nur um mich nicht misszuverstehen: ich wünsche mir selbstverständlich, dass Menschen im Westjordanland und Gaza die Möglichkeit erhalten, einen demokratischen Staat mit freien Wahlen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft aufzubauen. Mit der Hamas ist dies jedoch nicht möglich.

    Das ein Vertreter einer demokratischen Partei diesen Kontext nicht erwähnt, lässt tief blicken. Dass die Grünen so etwas unkommentiert stehen lassen, entsetzt mich zudem sehr! Das mindeste was man erwarten sollte, ist eine Entschuldigung von Herrn Badawi.

  30. Dr. Peter Krause

    // am:

    Mich würde interessieren, wie sich die FGL zu den Äußerungen ihres prominenten Mitglieds – oder zumindest ihres Gemeinderats – stellt.
    Spricht Herr Badawi für die FGL?
    Und bei der Gelegenheit, weil es in einem Kommentar einen link zu einer „X-Äußerung“ von Herrn Pantisano gab, auch die Frage: Spricht Herr Pantisano für die „LINKE“?

    Es ist für mich erschreckend, welche politischen Positionen der eine oder andere aus den Reihen der sogenannten linken Bewegung bezieht. Verwundert bin ich allerdings nicht, da ich über die Jahrzehnte hinweg immer wieder privat wie beruflich mit derartigen Positionen bzw. Personen konfrontiert wurde.

    @Gutenthaler
    Ich schließe mich ihren Äußerungen an.

  31. Petra Gutenthaler

    // am:

    @CHRISTINA HERBERT-FISCHER

    sehr guter Kommentar und historisch sehr schön erklärt.

    @VINCENT TRÖTSCHEL

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Meine Quellen sind persönliche Erlebnisse auf Reisen in die Region, sowie Freunde und Bekannte dort.

    Hier gerne meine Erwiderungen:

    – Geiseln frei bekommen:
    Es sind nicht alle Angehörigen, die einen Gefangenenaustausch fordern, wenn auch recht viele. Gefangenenaustausch gab es schon früher. Dies birgt aber die Gefahr, dass diese Menschen dann wider Anschläge in Israel planen und ausführen. Gab es bereits auch schon in der Vergangenheit.

    – Zukünftige Anschläge verhindern:
    Tja, wie viele politische Lösungen soll man noch versuchen? Bisher sind alle an der arabischen Seite gescheitert. Wann gab es mal von der Zivilbevölkerung oder der Autonomiebehörde ernsthafte versuche gegen die Hamas, PFLP, Islamic Jihad und wie sie alle heißen vorzugehen? Nach jedem Anschlag sieht man die Zivilbevölkerung in Gaza und dem Westjordanland auf den Straßen feiern. Es gibt auf der arabischen Seite keine verlässlichen Partner.

    Weiter ist ihre Aussage, dass Israel in Gaza Besatzungsmacht ist falsch! Seit 2006 gibt es dort keine israelischen Soldaten oder Siedlungen mehr. Die Menschen dort, haben Millionen an Hilfszahlungen pro Jahr bekommen. Damit hätten sie sich was aufbauen können. Haben sie aber nicht!

    -Gazaer hätten sich Auflehnen sollen gegen das System:
    Doch, das sehe ich als legitime Forderung, Man muss auch sehen, dass die Zivilbevölkerung endlich etwas gegen die Terrororganisationen unternimmt. Zumal Millionen unserer Steuergelder dort landen.
    Sie schreiben: „Ich bitte Sie sich über das Leben auf beiden Seiten des Zauns zu informieren, bevor sie Forderungen formulieren gegen wen sich die die Menschen im Gaza auflehnen dürfen und gegen wen nicht.“

    Gegenfrage, waren sie schon mal dort in Israel, Gaza, dem Westjordanland und Jordanien?
    Ich war bereits mehrfach dort. Sie würden sich wundern wie es in Gaza aussieht jenseits von Pallywood (Synonym für die „palästinensischen“ Propaganda). Schade, das man hier keine Bilder hochladen kann. Sie würden sich wundern.

  32. Peer Mennecke

    // am:

    @ Vincent Trötschel
    Opfern der Fehlinformationen sogenannter sozialer Netzwerke ist bekanntlich nicht zu helfen. Schade eigentlich, dass Sie dazu gehören.

  33. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Ich möchte hier noch einmal die deutsche Verantwortung am Konflikt dort erläutern. Es geht dabei nicht allein um die Schoa, sondern auch um die unheilige Allianz der Nazidiktatur mit den damaligen Führern der, heute würde man sagen, Palästinenser, die alle Versuche zu einer Zweistaatenlösung damals verhindert hatten. Diese wurde mit massiven Waffenlieferungen aus dem damaligen Deutschland unterstützt. Über die Ermordung und die Vernichtung der Juden war man sich einig. Hier sei besonders benannt Amin al-Husseini, seit Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts politischer Führer der Araber, dank der blauäugigen Briten auch noch zum „Großmuffi“ von Jerusalem befördert wurde. Dieser lebte seit 1941 in Berlin als Freund Himmlers und war an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt. Er wurde zwar nach dem Krieg zunächst als Kriegsverbrecher verhaftet, doch wurde ihm nie der Prozess gemacht. Er lebte bis zu seinem Tod unbehelligt, hoch geachtet und verehrt weiter, war Lehrer und Förder von Arafat, der als erster hinter seinem Sarg ging, was die höchste Ehre ist, die erwiesen werden kann. Vom Radiosender Zeesen bei Potsdam und deutschen Auslandssendern in Italien und Griechenland wurde der arabische Raum damals mit Propaganda zur Vernichtung und Ermordung der Juden zwischen arabischer Unterhaltungsmusik überschwemmt. Dies wurde nie aufgearbeitet und ist auch in Deutschland nicht sehr präsent, hat aber die gesamte politische Entwicklung im Nahen Osten bis heute beeinflusst. Die Ermordung der Juden und die Zerstörung des Staates Israel ist bis heute das Ziel von Hamas und anderen dort. Das liegt eben auch mit in der historischen Verantwortung Deutschlands, auch wenn keiner groß darüber spricht. Wer ist der Gegenüber des Staates Israel um zu verhandeln? Sie sollten verhandeln, denn allein das Ziel die Hamas zu zerstören, wird eine dauerhaften Lösungen bringen. Das Leid der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten ist unfassbar. Ich weiße auch darauf hin, dass es die Nachbarländer waren, die damals den neu gegründeten Staat Israel überfallen hatten. Flucht und Vertreibung von Teilen der arabischen Bevölkerung war das Ergebnis. Außer Jordanien hat kein anderer Staat, auch aus den Reihen der Aggressoren nicht, damals den Flüchtlingen die Staatsbürgerschaft ermöglicht, weshalb heute über 700 Tausend Menschen staatenlos sind. Israel hat hingegen den nicht geflüchteten Araber die Staatsbürgerschaft gegeben.
    Die Politik der israelischen Regierung in den letzten Jahren verdient Kritik, das sehen aber große Teile der israelischen Bevölkerung ganz genauso. Den Menschen im Gazastreifen muss geholfen werden, das sieht selbst die USA so. Das was die Hamas angerichtet hat, ist ohne Worte. Israel hat sich entschieden die Bilder nicht zu zeigen, doch was Augenzeugen berichteten und solche, die die Bilder gesehen hatten, lässt nur fassungslos und entsetzt zurück. Wie frei kann ein Palästina unter der Hamas sein? Solidarität mit iranischen Frauen ist scheinbar einfacher, als mit den Menschen in Israel und Juden in Deutschland.

  34. Vincent Trötschel

    // am:

    @Petra Gutenthaler:
    Wenn ich so frei sein darf kommentiere ich Ihre letzten Fragen, auch wenn diese nicht an mich gerichtet waren. Ich würde Sie aber bitten der eigenen Fehlbarkeit etwas Raum einzuräumen, wenn ich Ihre Beiträge lese, dann komme ich nicht umhin mich über Ihre Quellen zu wundern.
    Auch bin ich kein Militärexperte, da sie aber gefragt haben versuche ich mich an einer Einschätzung:

    > Geiseln frei bekommen?
    Wie in einem vorigen Beitrag dargelegt fordern die Angehörigen der Geiseln in Israel einen Gefangenenaustausch. Wenn man den Angehörigen kein Ohr mehr schenken kann, dann hat man seinen moralischen Kompass verloren. In Israel sind viele Palästinenser*innen inhaftiert und in der Vergangenheit kam es bereits zu Gefangenenaustauschs

    > Zukünftige Anschläge verhindern?
    Ich habe bereits ausgedrückt dass es ohne politische Lösung nicht gehen wird. Ihnen scheint es aber ums militärische zu gehen. Da ich keine Expertiese auf dem Gebiet habe werden Sie mir nachsehen, dass ich, wie Sie, nur Spekulieren kann. Dennoch gilt Israels Militär als das viert stärkste der Welt hat. Zudem ist Israel Besatzungsmacht im Gaza. Unter diesen Voraussetzungen ist zu erwarten, dass eine Lösung, z.B. mit Spezialeinheiten, gefunden wird, die die Bevölkerung schützt

    > Gazaer hätten sich Auflehnen sollen gegen das System
    Mit Verlaub, den Vorwurf sollten sich anständige Menschen verkneifen. Ich bitte Sie sich über das Leben auf beiden Seiten des Zauns zu informieren, bevor sie Forderungen formulieren gegen wen sich die die Menschen im Gaza auflehnen dürfen und gegen wen nicht.

    @Peer Mennecke:
    Ich hatte die ultra-rechten Parteien nur vorgebracht um zu betonen dass wir alle sehr wenig wissen über all die Schwierigkeiten bei der Lösungsfindung. Da sie das abtun, muss ich noch einmal hervorheben, dass der Kahanismus in Israel keinesfalls zu unterschätzen ist, so unbequem es sich auch anfühlen mag.

    Nach der Wahl vor einem Jahr titelte die Israelische Haaretz z.B: Kahanism won:
    https://archive.is/bwDvj

    Die Regierungspartei Otzma Yehudit ist aus der Kach-Partei hervorgegangen, die 2009 auch von der EU als Terror-Organisation eingestuft wurde und die im Zentrum des Kahanismus stand.
    Eine weitere Lektüre können sie beispielhaft auf Wikipedia beginnen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kahanismus

  35. Petra Gutenthaler

    // am:

    JÜRGEN WEBER und MANUEL OESTRINGER wie sehen denn Ihre Vorschläge aus, der Hamas zu begegnen.
    Sie schreiben in der Kurzfassung gesagt, über die Gewaltspirale und über die aus ihrer Sicht überzogene Reaktion Israels.

    Aber wie möchten sie denn konkret erreichen, dass die Geiseln freikommen und die Hamas nicht mehr in der Lage ist, ein Massaker wie am 07.10 anzurichten??

    Das selbe gilt auch für Herr Dr. Badawi. Er kritisiert, benutzt Antisemische Klischees, bringt aber gleichzeitig keine eigenen Vorschläge, wie der Konflikt gelöst werden soll.
    Er schreibt lediglich, die internationale Gemeinschaft müsse Forderungen stellen. Tja nun der Hamas, Hisbollah und dem Iran geht seit Jahrzehnten die internationale Gemeinschaft am Gesäß vorbei. Dadurch wird absolut nichts erreicht.

    Es ist einfach vom sicheren heimischen Sofa aus Dinge zu Fordern. Nur sind das eben Träumereien.

    Was mir aber auch fehlt ist eine Reaktion der arabischen Seite. Es gab keine Auflehnung gegen die Hamas seitens der Bevölkerung in Gaza. Die seit Jahren von der Hamas unterdrückt wird. Eher im Gegenteil, die Anschläge wurden auf den Straßen gefeiert.
    Das selbe gilt für die Autonomiebehörde. Auch hier keine wirkliche Verurteilung.
    Man sieht seit Jahrzehnten kaum Bemühungen einen eigenen Staat zu gründen, dafür sehr viele Bemühungen den Staat Israel zu zerstören.

  36. Jürgen Weber

    // am:

    Ich bin ganz und konsequent bei den Opfern. In Israel und in Gaza. Da spielt es keine Rolle auf welcher Seite mehr Zivilist*innen sterben. Der Tod jedes unschuldigen Menschenlebens, jedes ausgelöschte Kinderleben ist eines zu viel und ein Verbrechen. Jede Seite hat sich an Menschenrechte, Kriegs- und Völkerrecht zu halten. Ich bin entsetzt wie verroht und ohne Empathie für die Opfer vom wohligen Sessel aus Bomben gepredigt werden. Bei all dem Kriegsgeschrei sind mir die sanfteren Töne von Mohamed Badawi wohltuend und willkommen.
    Der Zweck heiligt eben nicht jedes Mittel. Universelle Rechte verbieten es sich durch ein mehrstöckiges Wohnhaus voller Familien zu bomben, weil darunter Hamas-Kämpfer im Tunnel sitzen. Die Regierung Netanjahu macht sich schuldig. Das hat nichts mit einer „Palästinensertuch-Romantik“ zu tun, sondern mit der Verteidigung der Menschenrechte im Hier und Jetzt. Und das geht uns alle an. Ich halte es ganz mit der jüdischen Schriftstellerin Deborah Feldman: „Es gibt nur eine legitime Lehre aus dem Holocaust, die absolute bedingungslose Verteidigung der Menschenrechte für alle. Punkt.“

  37. Manuel Oestringer

    // am:

    Danke für diesen guten Beitrag. Zurzeit finde ich es sehr erschreckend, wie so viele Menschen in Deutschland bereits sind Krieg bis zum letzten Palestinenser zu führen. Nach jahrzehntelangem sogenannten Krieg gegen den Terror, der Millionen Menschen das Leben kostete und im Kampf gegen den Terror nichts erreichte, scheint kein zivilgesellschaftlicher Lernprozess eingesetzt zu haben. Anstatt dass uns Zahlen aufschrecken lassen, wie, dass jeden Tag 180 Kinder sterben, oder dass in Gaza bereits vor bald 2 Wochen mehr Kinder gestorben sind, wie in einem Jahr in allen Kriegen auf der ganzen Welt zusammen, seit 2019, besinnt man sich auf die alten Worte „Wir verhandeln nicht mit Terroristen.“
    Mit jedem Tag mit dem das Massaker in Gaza weitergeht, steigt die Gefahr, dass sich der Krieg ausweitet. Bereits jetzt nehmen die gegenseitigen Angriffe zwischen Hisbollah und Israel zu, genauso wie die gegenseitigen Angriffe der US-amerikanischen Truppen im Irak und Syrien, mit den dortigen Milizen. Ein sehr großer Krieg wird die Sicherheit der israelischen Bevölkerung nicht erhöhen, genauso wenig wie monatelange Tunnelschlachten in Gaza.

  38. Petra Gutenthaler

    // am:

    @VINCENT TRÖTSCHEL

    Sie schreiben:

    „Nur wenn endlich zur Zweistaatenlösung zurückgekehr werden kann, d.h. die Gründung eines freien Palästinas realisiert wird, kann Terror und Gewalt der Boden abgegraben werden.

    Politiker wie Mohamed Badawi und Luigi Pantisano scheinen das verstanden zu haben“

    Schlussendlich haben Politiker wie Mohamed Badawi und Luigi Pantisano rein gar nichts verstanden. Sie übernehmen in ihren Beiträgen antisemitische Klischees. Letztgenannter ist sich auch nicht zu schade Informationen über Opferzahlen von der Hamas direkt und nicht hinterfragt zu posten. Erst auf massive Kritik hat er den Post gelöscht.

    Man muss sich Fragen, wie viele Chancen benötigt die arabische Seite noch, einen eigenen Staat zu gründen. Ich nenne sie bewusst arabische Seite, da Palästinenser ein Kampfbegriff von Arafat ist, den er ende der 60iger Jahre „erfand“. Damit sollte das Narrativ eines eigenständigen Volkes geschaffen werden, Wohl letztlich auch um sich von Jordanien abzugrenzen.

    Seit der Gründung des Staates Israel gab es inzwischen mehrere Friedensinitiativen. Letztlich scheiterten alle an der Ablehnung der arabischen Seite. Viele lehnen das Existenzrecht Israels ab. Was aber ein fundamentaler Baustein für eine Zwei-Staaten-Lösung ist.

    Deutlich wird das einmal mehr durch die aktuelle Situation im Gazastreifen. 2005 wurden alle israelischen Siedlungen aufgegeben und die israelische Armee zog sich komplett aus dem Gazastreifen zurück. 2006 gewann die Hamas die Wahlen, der Rest dürfte bekannt sein. Die arabische Seite hat wieder einmal eine Chance auf einen eigenen Staat vertan.

    Politiker wie Badawi und Pantisano leben in ihrer eignen Traumwelt. Zu einer Zwei-Staaten-Lösung gehören nun mal zwei und die haben wir nicht.

  39. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Der Beitrag ist nicht völlig ohne Reflektion, wie viele andere in den sozialen Medien. Er fragt nach Ursachen und Gegebenheiten, wie ich auch. Wenn wir nach Wurzeln schauen, dann ist da der Antisemitismus in Europa, angefangen bei den mittelalterlichen Progromen in Europa, der Fremdbestimmung des „heiligen Landes“ durch die Römer, des byzantienischen Reiches, des osmanischen Reiches und der britischen Herrschaft, übertragen vom Völkerbund. Da ist die Beeinflussung der Palästinapolitik durch die Nazis, die bis heute wirkt und die Zerstörung Israels in Folge auf ihre Fahnen geschrieben hat. Da ist die Verantwortung Deutschlands. Dazu müssen wir nicht auf Kritik an der aktuellen Regierung Israels verzichten, doch eines sollte klar sein, die Gegner wollen die Juden und ihren Staat zerstören. Die Opfer auf beiden Seiten erschüttern mich zu tiefst. Die Nazis in Deutschland hatten 6 Millionen Juden getötet um dieses Volk auszulöschen. Hamas und Anverwandte stehen in der gleichen Tradition. Deshalb stimme ich den Äußerungen von Badawi letztlich nicht zu.

  40. Peer Mennecke

    // am:

    @ Vincent Trötschel
    Auch wenn Sie es nicht verstehen können oder wollen: Die Hamas (auch die Hisbollah und der islamische Dschihad, der Iran etc. pp.) möchte Israel ausrotten, alle Juden töten. Wo sehen Sie da einen Weg für Verhandlungen? In einem „Kompromiss“? Befleißigt man sich einer für normal intelligente Menschen realistischen Betrachtung, kann Israel sich momentan nur verteidigen und nicht verhandeln. Israels vermeintliche Weigerung für Verhandlungen (mit wem? siehe oben) auf den Einfluss der ultraorthodoxen Parteien herunterzubrechen, ist außerdem Blödsinn und wohl weniger durchdacht. FCK ANTISEMITISMUS!

  41. Norbert Faulhaber

    // am:

    Der Bombenkrieg der Alliierten gegen die Nazis hat auch viele zivile Opfer gekostet. Hätten Churchill, Roosevelt und Stalin damals lieber mit Hitler über einen Waffenstillstand verhandeln sollen?

  42. Vincent Trötschel

    // am:

    @Daub:
    Ich verstehe ihre emotionale Reaktion auf meinen Kommentar. Selbstverständlich muss die Freilassung aller Geiseln gefordert werden!
    Hunderte Angehörige in Israel protestieren i.Ü. konstant vor Netanjahus Residenz, aus Angst, dass dessen militärisches Vorgehen das Schicksal der Geiseln besiegelt:

    https://www.reuters.com/world/middle-east/protesters-outside-israeli-pm-netanyahus-house-anger-grows-2023-11-04/

    https://www.nbcnews.com/news/world/pressure-netanyahu-israeli-hostages-rcna122945

    Ich gebe ihnen Recht, dass es verhandlungsbereite Parteien braucht. Dazu kann viel gesagt werden, beispielhaft wird ein freies Palästina auch auf von den Israelischen ultra-rechten Regierungsparteien wie „Otzma Yehudit“ und „Tkuma“ grundsätzlich abgelehnt. Bis zu den Osloer Verträgen hatte auch niemand der PLO geglaubt, dass sie je einer Zweistaatenlösung zustimmen würde.

    Aber ich glaube nicht an Diskussionen in Kommentarspalten, deshalb werde ich es so stehen lassen.

  43. Heinz Freudenberger, Susanne Kapp-Freudenberger

    // am:

    Dank an die Seemoz-Redaktion für diesen Beitrag zur Debattenkultur, dessen Inhalt wir allerdings mit Befremden, teils Entsetzen lasen:

    Mohamed Badawi (zu dessen Wähler:innen wir auch einmal gehörten) kann oder will den Unterschied nicht erkennen bzw. zulassen und erklärt diesen grausamen Terrorakt – das Massaker an friedlichen Zivilist:innen – letztlich mit dem Widerstand gegen jahrzehntelange Unterdrückung.

    Auch wenn er (erst Ende des zweiten Absatzes!) klarstellen will, die „Hamas hat am 7. Oktober das Völkerrecht gebrochen. Sie hat unschuldige Zivilisten auf rücksichtslose und inhumane Weise angegriffen“, läuft es doch recht unverhohlen auf eine Gleichsetzung von Tätern und Opfern raus, oder hat die Hamas Armeestützpunkte angegriffen oder die Menschen vorher mit Flugblättern gewarnt oder ihnen einen Fluchtkorridor angewiesen?

    Natürlich kommt alles von allem, das ist eine Binsenweisheit; kein einziger Konflikt weltweit entsteht im luftleeren Raum, und deshalb gibt es ja unter anderem auch in Israel seit langem Proteste und zivilgesellschaftliches Engagement gegen die Siedlungspolitik, gegen die Regierung Netanjahu usw. – was übrigens in Israel selbstverständlicher Teil der demokratischen Auseinandersetzung und erlaubt ist.

    Wer jedoch diese bestialischen Terrorakte als irgendwie doch verständlichen und nachvollziehbaren Kampf gegen Unterdrückung und Widerstand rechtfertigt und verharmlost, hat jeden Maßstab verloren.

    Die Hamas hat in ihrer ganzen Besessenheit und Rücksichtslosigkeit – auch gegen die palästinensische Zivilbevölkerung – Israels Gegenangriff einkalkuliert! Selbstverständlich gehört unser Mitgefühl den Zivilist:innen in Gaza, die so gut wie möglich geschützt werden müssen, nicht zuletzt vor solchen Anführern! Nur: „Sofortige, vollständige und uneingeschränkte Waffenstillstände“, wie M. Badawi sie fordert, würden der Hamas allzu sehr ins Konzept passen und Israel könnte sich genauso gut gleich selbst auflösen…

    Allen, die es nicht besser wissen (können) oder sich dafür interessieren, empfehlen wir den wöchentlichen Podcast mit Samira El Ouassil und Friedemann Karig, besonders die Folge über „Das größte Dilemma der Welt“, wo sehr fundiert und gut verständlich Kategorien des Völkerrechts wie Genozid usw. erklärt werden: https://piratensenderpowerplay.podigee.io/172-neue-episode
    Heute können wir nur traurig feststellen, dass ein Gemeinderatsmitglied aus Konstanz offenbar den Kompass verloren hat, und wünschen, dass er und viele mit ihm (auf den bundesweiten Pro-Palästina-Demos) diesen wiederfinden mögen.

    Heinz Freudenberger und Susanne Kapp-Freudenberger

  44. Peer Mennecke

    // am:

    Leuten, die in ihrer selbstbesoffenen Geschichtsvergessenheit und ihrem hanebüchen pseudointellektuellen Kampf für die angebliche Weltgerechtigkeit die aberwitzigen Narrative der Hamas-Terroristen und ihrer Zujubler (Apartheid, Kolonialismus etc.) wiederkäuen, ist mMn unrettbar der moralische Kompass abhandengekommen.

  45. Dr. Peter Krause

    // am:

    Das „palästinensische Volk“ leidet vor allem darunter, dass es von seinen „arabischen“ (oder auch persischen) Brüdern im Kampf um Macht und Einfluss in der Region a´ls Kanonfutter missbraucht wird.
    Hätten die arabischen und persischen Geldgeber der Hamas und andere Terrorgruppen in der Region wirklich ein Interesse am Wohlergehen der palästinensischen Männer, Frauen und Kinder, dann hätte man schon vor Jahrzehnten einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen (wie es Ägypten und Jordanien getan haben) und mit den zig Milliarden Dollarn, die man den Terrorgruppen in den Rachen gestopft hat, um Juden zu töten und Israel zu zerstören, stattdessen ein durchaus funktionierendes Gemeinwesen aufbauen können.
    Man stelle sich nur vor: Die Bundesrepublik hätte nach dem verlorenen Weltkrieg die 12 Millionen Vertriebenen anstatt sie in die Gesellschaft zu integrieren an der deutsch-polnischen Grenze in Lager gepfercht und ihnen immer wieder eingeredet „Dort drüben ist euer Land, das holen wir zurück“, und ihnen dann noch Waffen in die Hand gedrückt, ja, was wäre dann wohl mit der Friedens- und Nachkriegsordnung in Europa geschehen?

  46. Wolfgang Daub

    // am:

    @Trötschel: die Hamas kann jederzeit das Kämpfen beenden indem sie die Geiseln frei lässt und die Waffen niederlegt!

    Eine Zwei-Staaten-Lösung kann es immer nur mit Menschen geben, die die andere Seite nicht vernichten oder vertreiben will!

    Insofern hat auch Guterres in diesem Konflikt bislang keine Glanzleistung abgeliefert!

  47. Vincent Trötschel

    // am:

    Danke für diesen Beitrag, wenn auch einzelne Fragen offen bleiben mögen.

    Hinterbliebene der Ermordeten und Angehörige der Verschleppten vom siebten Oktober verdienen selstverständlich unsere Empathie und Solidarität!
    Es ist verständlich aus Mitgefühl mit den Betroffenen eine Perspektivübernahme zu scheuen, aber eine solche relativiert die Verbrechen in keinster Weise!

    Ganz im Gegenteil: Um die Gewaltspirale zu durchbrechen ist es nötig weder die massiven Opfer der anhaltenden, kollektiven Vergeltungsschläge, noch die Geschichte, zu verkennen.

    Der Aufschrei internationaler Menschenrechtsorganisationen, sowie die Worte des UN-Generalsekretärs Guterres vom 24.10 müssen auch uns eine Mahnung sein:

    „Das palästinensische Volk hat 56 Jahre lang unter einer erdrückenden Besatzung gelitten. Es musste mit ansehen, wie sein Land immer mehr von Siedlungen verschlungen und von Gewalt heimgesucht wurde, wie seine Wirtschaft unterdrückt, seine Menschen vertrieben und seine Häuser zerstört wurden. Ihre Hoffnungen auf eine politische Lösung für ihre Notlage haben sich in Luft aufgelöst,

    Die Klagen des palästinensischen Volkes können die entsetzlichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen. Und diese schrecklichen Angriffe können die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nicht rechtfertigen.“

    Nur wenn endlich zur Zweistaatenlösung zurückgekehr werden kann, d.h. die Gründung eines freien Palästinas realisiert wird, kann Terror und Gewalt der Boden abgegraben werden.

    Politiker wie Mohamed Badawi und Luigi Pantisano scheinen das verstanden zu haben:
    https://twitter.com/LuigiPantisano/status/1718185699613020603

  48. Thomas Martin

    // am:

    Vor dem Hintergrund des im deutschem Namen industriell verübten Völkermords an 6 Millionen Juden und in geschichtlicher Verantwortung, muss das deutsche Volk, müssen die nachfolgenden Generationen derer, die das 3. Reich erlebten uneingeschränkt, ohne wenn und aber, in der aktuellen Kriegssituation hinter Israel stehen. Da darf es für Deutsche, deutsche Politiker und deutsche Medien keine Alternative und kein Herumeiern, kein Relativieren geben. Das scheint der Autor des obigen Leitartikels nicht verstanden zu haben oder nicht verstehen zu wollen.
    Wenn es richtiger Weise eine Brandmauer zur AfD gibt, dann muss auch eine Brandmauer um all diejenigen gezogen werden, die in Deutschland die Existenz Israels anzweifeln und das Recht Israels, sich zu verteidigen in Abrede stellen. Das Massaker vom 7. Oktober und sämtliche Folgen haben die Hamas und wahrscheinlich noch weitere islamistische Verbände/Länder zu verantworten. Es gab keinen rationalen Grund Kinder, Frauen und andere Unbeteiligte bestialisch abzuschlachten. Dass pro Hamas-Demonstrationen in deutschen Städten nicht verhindert, jüdische Fahnen verbrannt und/oder weggerissen werden etc. etc., ist eine Schande, ist ein Skandal. Welche Horden sind dafür in unserem Land verantwortlich? Wo und wann passieren die von Herrn Habeck angekündigten Konsequenzen? Kein Wunder, dass mehr und mehr jüdische Mitbürger Deutschland verlassen.

  49. Petra Gutenthaler

    // am:

    Sehr krasses Schreiben von Herrn Dr. Badawi.

    Alleine der erste Satz erschreckt schon. Natürlich kann man auch nach zwei Wochen des Konflikts immer noch klar Opfer und Täter benenne.
    Israel foltert keine Menschen, Vergewaltigt, schändet Tote, Köpft Menschen, backt Babys in Öfen, verstümmeln oder nehmen die eigene Bevölkerung als Geisel und Schutzschild. .
    Dem gegenüber hat Israel lange angekündigt und gewarnt wo sie bombardieren. Haben Flugblätter abgeworfen mit sicheren Routen in den Süden etc.

    Da kann man klar benennen wer Täter und Opfer ist.

    Der Hinweis auf ein angebliches Apartheidsystem in Israel spricht auch schon Bände. Dieses Narrativ wird unentwegt von Antisemiten aller Couleur verbreitet.
    Geschichtlich lässt sich die Situation zur wirklichen Apartheid in Südafrika absolut nicht vergleichen.
    Israel ist eine Demokratie muslimische Israelis haben die gleichen Rechte wie jüdische Israelis. Ein arabische Partei war an der letzten Regierung beteiligt.
    Das sie natürlich mit den Palästinenser, was im übrigen ein Kampfbegriff aus der Ära Arafat ist, denn bis Ende der 60ziger Jahre gab es noch keine Palästinenser, anders umgehen als mit ihren eigenen Staatsbürgen ist normal. Das machen alle Staaten dieser Welt so.
    Die Palästinenser wollen ja keine Staatsbürger Israels sein. Ein nicht unerheblicher Teil möchte den Staat Israel sogar zerstören.

    Daher kann ich nur den Kopfschütteln zu diesem Antisemitischen Pamphlet von Herrn Dr. Badawi.
    Einen kleinen Teil kann ich dazu beitragen, dass ich ihm im kommenden Jahr bei der Gemeinderatswahl nicht meine Stimme gebe!

  50. Winfried Kropp

    // am:

    Kein Wort zur erscheckenden Terroraktion am 7. Oktober, kein Wort zu den ständigen Rakektenangriffen aus Gaza, kein Wort zum Charakter der HAMAS als islamistische Organisation, die offen das Ziel der Zerstörung Israels verfolgt. Herr Dr. Badawi hat eine sehr ausgewogene Sichtweise.

  51. Wolfgang Daub

    // am:

    Die Hamas will die vollständige Vernichtung/Vertreibung der Israelis!
    Die Hamas nimmt und verschleppt nicht nur „Fremde“ als Geiseln sondern seit Jahren die „eigene“ Bevölkerung auch!
    Die Hamas ist keine Befreiungsgruppe sondern das Gegenteil davon : eine Filiale der Terrorgruppe im Iran!
    Das scheint dem Autor nicht bekannt oder egal zu sein!?

  52. Norbert Faulhaber

    // am:

    „Nach zwei Wochen dieses Konflikts ist es schwierig, klare Täter und Opfer zu identifizieren.“ Echt jetzt?

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