Kulturzentrum Kult-X © Stadt Kreuzlingen

Kreuzlingen setzt Zeichen gegen Rassismus

Kulturzentrum Kult-X © Stadt Kreuzlingen
Kulturzentrum Kult-X © Stadt Kreuzlingen

Erstmals engagiert sich die Stadt Kreuzlingen mit vielen anderen Städten gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und setzt ein Zeichen für mehr Respekt, Toleranz und Offenheit. Es gibt sieben abwechslungsreiche Veranstaltungen zum Thema.

Der Internationale Tag gegen Rassismus wird jährlich am 21. März begangen und wurde von den Vereinten Nationen erstmals 1966 ausgerufen. Unter Beteiligung zahlreicher Kooperationspartner aus Kreuzlingen finden die Aktionstage gegen Rassismus mit einem vielseitigen Programm zwischen dem 15. März und 26. März 2024 statt.

Das vielseitige Programm mit Workshops, Lesungen und Diskussionen enthält Angebote für Personen, die sich bereits länger mit Rassismus befassen, und solche, die sich neu damit auseinandersetzen möchten. Die Veranstaltungen richten sich an Schülerinnen und Schüler, Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus politischen oder schulischen Verwaltungen.

Auf unterschiedliche Art und Weise sollen Vorurteile abgebaut und ein friedliches Miteinander gefördert werden. Mit Blick auch auf die aktuelle gesellschaftliche Situation positionieren wir uns gemeinsam gegen Rassismus und für eine solidarische, freie und offene Gesellschaft. Mitveranstalter sind unter anderem der Arbeitskreis Asyl Thurgau (AGATHU), die Offene Jugendarbeit (OJA) sowie der Migrations- und Integrationsrat der Stadt Kreuzlingen (MIR).

Das Programm

15. März, 18.00 h
Erzählzeit #GeschichtenDieVerbinden: „Alter Tabak“.
Eingeladen sind Menschen, die Geschichten aus ihrem eigenen Leben erzählen möchten. Erzählen ist dabei immer freiwillig, Zuhören jedoch Pflicht. In den eineinhalb Stunden wird zum Erzählen eingeladen. Es folgt ein informeller Teil, bei dem alle zu einem Getränk und Snack eingeladen sind.
Das Lokal, Hauptstrasse 26.

20. März, 14.00 bis 17.00 h
Tag der offenen Tür im AGATHU. Hier engagieren sich Menschen, denen ein respektvolles Miteinander von Alteingesessenen, Zugezogenen und Menschen, die in der Schweiz Zuflucht suchen, am Herzen liegt. Das offene Café ist ein Ort für Austausch, Rückzug und Unterstützung. Es werden mehrere Führungen angeboten.
AGATHU, Freiestrasse 28a.

21. März, 19.00 h
Vernissage „Junge Perspektiven – Kreuzlingen durch die Linse der Jugend“. Jugendliche visualisieren ihre Gefühle, Gedanken und Ideen zu komplexen Themen wie Akzeptanz, Vielfalt und (Anti-) Rassismus. Durch einen Workshop mit Kuratorin Kateryna Voropai konnten sich die Jugendlichen mit Kunst, moderner Kunst und Fotografie auseinandersetzen und haben dann ihr Handy in die Hand genommen und selbst eine Ausstellung gestartet. Jugendliche zeigen so Ausschnitte aus ihrem Kreuzlinger Alltag, ihrer Lebensrealität und setzen ein Zeichen gegen Rassismus.
Offene Jugendarbeit, Seestrasse 17.

22. März, 19.00 h
Lesung und Diskussion. Unspoken – Identität und psychisches Leiden in der tamilischen Diaspora. Rita Arulkumaran befasst sich in ihrer Maturaarbeit mit den Tamilinnen und den Tamilen in der Schweiz. Deren Geschichte in der Schweiz beginnt mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs vor 41 Jahren. Die Schweiz ist längst zur Heimat geworden, doch die Kriegserfahrungen bringen Belastungen mit sich, die auch nach Jahrzehnten spürbar sind. Rita Arulkumaran erhielt für ihre Arbeit den 1. Preis des Jugendwettbewerbs der Stiftung ThinkThankThurgau 2023. Im Anschluss an die Lesung werden tamilische Gerichte offeriert.
AGATHU, Freiestrasse 28a.

24. März, 17.00 h (Bar ab 16.30 h geöffnet)
Je suis noires. Becoming a Black Woman, Regie Rachel M’Bon und Juliana Fanjul, Dokumentarfilm. In der Schweiz, einem Land des Konsenses und der Neutralität, werden neue ungewohnte Stimmen laut. Stimmen von Frauen, die für die Anerkennung des strukturellen Rassismus kämpfen und sich zu ihrer doppelten Identität als Schweizerin und Schwarze bekennen. In diesem Kontext beginnt Rachel (Barbezat) M’Bon, eine schweizerisch-kongolesische Journalistin, ihre eigene Identitätssuche. Auf ihrem Weg zur Befreiung hinterfragt sie ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und hält ihrem Land und ihren Altersgenossinnen und Altersgenossen einen Spiegel vor. Schweiz 2022, 52 Minuten, Doku, F/d, ab 10 (14) Jahren.
Der Eintritt ist kostenlos. Es gibt eine Kollekte.
Filmforum KUK, Hafenstrasse 8.

26. März, 17.00 h
Ein Einfrauenstück. Die Schauspielerin Kathrin Iten spielt die Beamtin Bettina Zimmermann. Die Leiterin des nationalen Kompetenzzentrums lässt sich in die Akten blicken. Sie macht sich Gedanken, wie man Menschen kompetent willkommen heissen kann und prüft, ob auch Sie den Einbürgerungstest bestehen. Beamtin Zimmermann versucht systemtreu zu helfen, ohne Emotionen platzen zu lassen – stets mit dem Ziel vor Augen, ein Dossier erfolgreich abzuschliessen. 
Sie müssen sich anmelden, das Formular dazu finden Sie hier (ganz nach unten scrollen).
Kult-X, Hafenstrasse 8.

Irgendwann im Mai (Termin ist wetterbedingt noch offen)
Mit Graffiti gegen Rassismus. Kunstprojekt in den Schulzentren Remisberg und Bernegg. Gemeinsam mit dem Graffiti-Künstler Lionel Umbricht besprühen Jugendliche eine Wand.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Text: Stadt Kreuzlingen/red., Bild: Harald Borges

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