Der Wald kommt in die Stadt © Albert Kümmel-Schnur

Der Wald kommt in die Stadt(bibliothek)

Der Wald kommt in die Stadt © Albert Kümmel-Schnur
Der Wald kommt in die Stadt © Albert Kümmel-Schnur

Anke Klaaßen und Albert Kümmel-Schnur stellen am 20. April um 11 Uhr in der Stadtbibliothek ihr Buch „Der Wald kommt in die Stadt“ vor. Das Buch ist Teil eines größeren Projektes zur Umweltbildung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Unser Autor Albert Kümmel-Schnur beschreibt das Werk und die Idee dahinter.

Wenn man lang im Wald gelebt hat, findet man sich in der Stadt nur schlecht zurecht. So geht es den beiden Wurzelwichten Mats und Mara in unserem Buch „Der Wald kommt in die Stadt“. Die dem Klimawandel geschuldeten Trockenperioden machen ihrem Wohnbaum, einer großen alten Buche, schwer zu schaffen. Schließlich hält sie es nicht mehr aus und bricht.

Eine Waldarbeiterin und ein Waldarbeiter laden den Stamm auf die Ladefläche ihres Lastwagens und ab geht’s in die Stadt. Im Stamm verborgen reisen die Wichte mit und klettern vorm Sealife heraus in eine Schotterwüste. So etwas Totes kennen sie nicht. Vor Schreck vergessen sie ihr Leben stiftendes Lied, das Wurzelwichtlied, das Lied, das ihnen helfen könnte, den Weg zurückzufinden in den Wald.

Der Wald kommt in die Stadt © Albert Kümmel-Schnur
© Albert Kümmel-Schnur

Zum Glück für die beiden helfen ihnen jedoch die Bäume, Tiere und auch einige Menschen, die sie auf ihrer Reise durch die Stadt kennenlernen. Und während die Wichte Klang um Klang ihr Lied neu zusammensetzen, lernen Leserinnen und Leser etwas über Klimawandel, Luftverschmutzung und Müll, aber auch über Wildbienen, Kulturfolger wie den Fuchs und warum für manche Tiere die Stadt Rückzugsorte bietet, während vor ihren Toren die industrielle Landwirtschaft ihren Lebensraum vernichtet.

Zielgruppe sind Kindergartenkinder und Kinder im Grundschulalter. Die Idee zu dem Projekt entstand 2019 zum 20-jährigen Jubiläum des Waldkindergartens. Damals entwickelten Anke Klaaßen und ich das Konzept eines Baumerzählpfades durch die Stadt. Wobak, Spar- und Bauverein und die Stadt Konstanz unterstützten das Projekt und so konnten 12 Stationen definiert werden, die ganz unterschiedliche Baumarten und Stadtsituationen vorstellten. Der Baumpfad steht auch im Zentrum des neuen Projektes, das großzügig aus Mitteln der Baden-Württemberg-Stiftung finanziert und vom Kulturamt der Stadt unterstützt wird. Wer in Konstanz lebt, kann die Stationen, die die Wichte laufen, selbst besuchen und vor Ort lernen, warum Tauben so schrecklich viel kacken oder Nachtfalter um Laternen kreisen.

Der Wald kommt in die Stadt © Albert Kümmel-Schnur
© Albert Kümmel-Schnur

Die Schilder des Baumpfades, die in den Werkstätten der Universität hergestellt werden, verfügen über QR-Codes, die auf eine Website leiten, wo man nicht nur erfährt, wen Mats und Mara an dieser Stelle treffen, sondern auch, dass man Zieräpfel durchaus essen kann oder welche Spiele man mit Walnüssen spielen kann. Die Website wird vom BUND gehostet. Ebenfalls unterstützt wird das Projekt von der Firma Pollinature GmbH, die ein Wildbienenhotel stiftet. Noch suchen wir nach einem geeigneten Platz für das Hotel. Dann erhöhte sich für diejenigen, die der Geschichte der beiden Wurzelwichte folgen, vielleicht die Chance einer Protagonistin der Geschichte, der spektakulären Blauen Holzbiene, selbst einmal zu begegnen.

Das Projekt hat noch viel vor: Erzählführungen an Stationen des Baumpfades, Workshops für Kindereinrichtungen in Konstanz und einen Puppenfilm, der von Mats und Mara erzählt.

Wir freuen uns, dass die Stadtbibliothek uns die Möglichkeit gibt, das Buch am 20. April vorzustellen und laden herzlich alle kleinen und großen Kinder dazu ein.

Anke Klaaßen (Text) und Albert Kümmel-Schnur (Illustrationen): Der Wald kommt in die Stadt, Stuttgart: Verlag Regionalkultur 2024. 19,90 Euro.

Text & Bilder: Albert Kümmel-Schnur

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