Rikscha, Rickshaw Kompr (c) Pixabay

Das Recht auf Wind im Haar

Rikscha, Rickshaw Kompr (c) Pixabay

Auch in Konstanz hat sich jetzt ein Verein „Radeln ohne Alter“ gegründet, der sich um mobil eingeschränkte Menschen kümmert. Die ungewöhnliche Idee gibt es schon seit einem Dutzend Jahren. Sie wird am 30. April auf einer Veranstaltung im Treffpunkt Petershausen präsentiert.

Hier die Einladung des Vereins in leicht gekürzter Form:

Radeln ohne Alter in Konstanz e.V. setzt sich ein für das „Recht auf Wind im Haar“ für alle mobil eingeschränkten Menschen in Konstanz und möchte dafür im Stadtgebiet nach und nach in einzelnen Stadtquartieren Rikschas bereitstellen, die von Ehrenamtlichen betreut und gefahren werden.

Radeln ohne Alter ist eine 2012 in Kopenhagen (Dänemark) von Ole Kassow gegründete Initiative, die ehrenamtliche Rikscha-Fahrten für Bewohner von Senioren- und Pflegeeinrichtungen anbietet. Seit 2015 hat sie sich über die Landesgrenze von Dänemark hinaus auf der ganzen Welt – inzwischen in über vierzig Ländern – verbreitet.

Wir von Radeln ohne Alter sind fest davon überzeugt, dass das Leben, auch wenn man älter wird, noch voller Freude sein kann und auch sein soll.

Auf Rikschas laden wir Senioren ein, die Umgebung, in der sie leben, hautnah neu zu entdecken, dabei ihre Lebensgeschichten mit uns zu teilen und sich wieder als Teil der Gemeinschaft zu fühlen. Dadurch entstehen neue, wunderbare Freundschaften, Brücken zwischen Generationen werden gebaut und eine aktive Mitbürgerschaft wird gefördert.

Sich Zeit nehmen

Eine Ausfahrt mit Radeln ohne Alter soll bei Senioren Erinnerungen wecken und ihnen die Möglichkeit geben, mit Orten und Menschen zu interagieren. Deshalb bewegen wir uns langsam durch die Stadt. Wir ermöglichen dadurch eine bessere und intensivere Wahrnehmung der Umgebung und laden interessierte und neugierige Passanten dazu ein, mit Gefahrenen und Fahrern in Kontakt zu kommen.

Radeln ohne Alter fördert das Entstehen vieler neuer Beziehungen: Beziehungen zwischen verschiedenen Generationen, zwischen älteren bzw. geistig oder körperlich beeinträchtigten Mitmenschen, zwischen Rikscha-Piloten und Passagieren. Solche Beziehungen verhindern Einsamkeit und Anonymität.

Für die nun anstehende Vereinsarbeit suchen wir Menschen, die sich engagieren. Welche, die mehr Zeit einbringen. Aber auch solche, die vielleicht nur ein oder zwei Stunden pro Woche (oder auch pro Monat) bereit sind, eine Rikscha zu fahren oder zu betreuen. Oder auch die, die ganz unverbindlich dabei sein wollen und sich immer melden, wenn sie gerade Zeit haben. Jede einzelne Stunde hilft, um ein „Rikscha-Netz“ in Konstanz aufbauen und unterhalten zu können.

Aufgaben der Piloten

Der Pilot unternimmt Ausflüge mit der Rikscha, dabei liegt es in seinem Ermessen, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten er/sie ein oder zwei ältere Mitmenschen auf eine Fahrt mitnimmt. Vor der ersten Fahrt erhält der Pilot von einem Kapitän eine obligatorische Schulung. Sie umfasst ein umfangreiches Fahrtraining (Handhabung einer Rikscha), eine Einführung in die Einrichtung sowie Tipps zu einem sicheren Umgang mit den Fahrgästen.

Diese Aufgabe kann sehr flexibel wahrgenommen werden: Entweder regelmäßig oder wie man Zeit hat. Da wir für einzelne Quartiere Rikschas anschaffen wollen, wird es so sein, dass man seinen Einsatz möglichst in der Nähe des eigenen Stadtteiles haben wird. Die ersten Rikschas, so die vorläufige Planung, könnten in Allmannsdorf und z.B. im Rosenau-Seniorenheim stehen.

Aufgaben der Kapitäne

Die Rolle der Kapitäne ist die Einweisung und Schulung der Piloten. Darüber hinaus sollten sie auch von Fahrrädern etwas verstehen, um kleinere Wartungen daran vornehmen oder sie auch zur Reparatur bringen zu können.

Aufgaben der Lotsen

Darüber hinaus braucht es noch Lotsen, die die Koordinierung der Fahrten übernehmen: Die Idee ist, dass diese Aufgabe möglichst bald von Hauptamtlichen oder einer App, die schon entwickelt wird, übernommen wird.

Aufgaben anderer Unterstützer

Außerdem braucht es in einem Verein natürlich auch Unterstützer aller Art, die z.B. dabei helfen, den Verein bekannt zu machen, neue Mitglieder zu werben, Stellplätze für die Fahrräder oder Sponsoren zu suchen u.s.w.

Termin: Erste Infoveranstaltung im Treffpunkt Petershausen am 30. April 2024 um 19:00 Uhr.

Sollten Sie Interesse oder Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:

Michael Buchmüller:
Michael.buchmueller@t-online.de
Tel: 0049 176 301 371 64

oder

Otto Eblen,
Otto.Eblen@hsgkonstanz.de
0049 172 740 3006

Text: MM, Symbolbild: David Bawm auf Pixabay

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