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Bernhard Eisenhut (MdL) setzt sich für verbotene Nazi-Gemeinschaft ein

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Bernhard Eisenhut, AfD-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Singen, setzt sich in einer kleinen Anfrage im Landtag für die verbotene völkische „Artgemeinschaft – Germanische Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V.“ ein. Eisenhut sitzt für die AfD auch im Konstanzer Kreistag.

Hier eine Mitteilung des Bündnisses „Konstanz für Demokratie“:

Im Zuge des Verbots der „Artgemeinschaft“ durch das Bundesinnenministerium vom 27. September 2023 kam es bundesweit zu Hausdurchsuchungen. So auch bei einem Buchversand der rechtsradikalen Organisation im baden-württembergischen Kupferzell (Hohenlohekreis).

In einer „kleinen Anfrage“, die Eisenhut auf seiner Website im Februar 2024 veröffentlichte, fragt der AfD-Abgeordnete die Landesregierung, ob bei der „staatlichen Maßnahme“ in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit und das Kindeswohl alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Daran lässt die Antwort der Landesregierung in der Drucksache 17_5951_D des Landtags keinen Zweifel.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hält die Artgemeinschaft für „eine sektenartige, zutiefst rassistische und antisemitische Vereinigung. Das ist ein weiterer harter Schlag gegen den Rechtsextremismus“, erklärt die Bundesinnenministerin zum Verbot.

Der Einsatz zugunsten der verbotenen rechtsradikalen Gemeinschaft zeigt die Nähe des AfD-Abgeordneten Eisenhut zu Nazi-Organisationen, so das zivilgesellschaftliche Bündnis „Konstanz für Demokratie“. Eine seiner Sprecherinnen, Katrin Brüggemann, ergänzt, „auch im Landkreis Konstanz ist die AfD eine rechtsradikale Partei, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung und deren Organe verabscheut und abschaffen will“.

Quellen

Anfrage von Bernhard Eisenhut
Bundesministerium des Innern und für Heimat zum Verbot

Text: Medienmitteilung von „Konstanz für Demokratie“

3 Kommentare

  1. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    zu Walter Krings. Ich verstehe das nur zu gut. Mein Urgroßvater war nicht mehr weit von der Rente, als man ihn genötigt hatte in die Partei einzutreten, was er notgedrungen und mit Widerwillen tat. Sein Glück war, dass er nach dem Krieg im Rentenalter war und seine Rente doch bekam. Vielen ging es aber wie ihrem Vater. Schlimmer ist jedoch, dass viele Hurranazis nach dem Krieg Karriere gemacht hatten. Einer meiner Großonkel, begeisterter SS-Mann, höchst freiwillig, hat es zum Baubürgermeister in Hanau gebracht. Ich könnte noch heute kotzen und ich sage solidarisch mit Ihnen, „Nie mehr so etwas in Deutschland!“
    Danke Ihnen für ihren tollen und ehrlichen Kommentar

  2. Walter Krings

    // am:

    Bin Jahrgang1942. Habe als Kind die Nachkriegszeit voll erlebt. Mein Vater war Standesbeamter im Rathaus von Jülich, (NRW). Er wurde von den Nazis gezwungen in die Partei einzutreten, sonst hätte er seinen Job verloren. Dann wurde er verpflichtet, einen Job anzunehmen in der Standortverwaltung vom Miltärstandort Jülich und als Zahlmeister den Soldaten ihren Sold auszuzahlen. Sein Büro war in der Bunkeranlage der Zitadelle von Jülich. Sein Freund war Major und Unteroffiziers-Ausbilder auch in der Zitadelle. Ca 1944 wurde er von dem Major informiert, daß die Engländer planten, einen Bombenangriff an einem bestimmten Tag auf Jülich zu unternehmen, weil dort ein Nachschubzug mit Militärgütern geladen wurde. Mein Vater informierte sofort die Bevölkerung und schlug die sofortige Evakuierung vor, was zum größten Teil auch gelang. Dafür wurde er nach dem Krieg auch ausgezeichnet. Jülich war mit ca 98% eine der meist zerstörten Städte Deutschlands. Durch seine Nazi-Zugehörigkeit bekam er nach Kriegsende keine Anstellung mehr bei den Behörden. Erst in 1949 bei der belgischen Besatzung und dann später bei der Bundeswehr. Soweit zu Nazis. Niemehr so etwas in Deutschland.

  3. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Ich lernte Bernhard Eisenhut vor vielen Jahren kennen, war eine Weile mit ihm durch einen Freund bekannt , hatte dann seit vielen Jahren keinerlei Kontakt mehr zu ihm und ihn völlig aus den Augen verloren. Er hatte damals eine Familie gegründet und eine kleine Tochter, also es ist ewig her, die Tochter dürfte erwachsen sein. Trotzdem bin ich schockiert, auch weil ich nichts mehr von ihm mitbekommen hatte und jetzt das lesen musste. Mein Freund und Nachbar hatte sich während eines längerem Aufenthaltes in eine Psychosomatischen Klinik, beide waren Konstanzer, mit ihm angefreundet. Bernhard war damals öfter zu Besuch, seine damalige Lebensgefährtin, später mit dem sehr lebhaften Baby, auch. Es gab Besuche in seinem Geschäft in der Theodor-Heuss-Straße und auch bei einem von ihm ererbten Mietshaus in der Nähe der Cherisy, als er da was zu tun hatte. Emil, der damalige gemeinsame Freund, ist verstorben. Er wäre sicher genauso erschüttert, wie ich das jetzt bin. Ich habe erst durch euren Artikel wahrgenommen was mit Bernhard jetzt ist und das macht mich sehr traurig, er wird das nicht verstehen, das ist mir klar.

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