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„Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes“

Aus der Redaktion, Bild © Pro Asyl
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Am Donnerstag, den 6. November, zeigt das Zebra Kino einen Dokumentarfilm über die zunehmende Abschottung Europas und die Bedeutung von Zivilcourage. Welche Konsequenzen hat die immer restriktivere deutsche Asylpolitik für die Betroffenen und wie wirkt sich das aufs gesellschaftliche Klima aus? Ein Gespräch nach dem Film sucht nach Antworten.

Deutschland steht an einem historischen Wendepunkt: Erstmals seit 1945 wird im Jahr 2025 ein migrationspolitischer Entschließungsantrag im Bundestag angenommen – mit Unterstützung der AfD, die vom Verfassungsschutz wegen rechtsextremer Bestrebungen beobachtet wird. Als eine Möglichkeit, Zuwanderung zu begrenzen, sieht er vor, Asylsuchende an der Grenze zurückzuweisen. Ein Paradigmenwechsel kündigt sich an: weg vom Schutz für Geflüchtete, hin zu mehr Abschottung und Abschreckung.

Eindringliche Fluchtgeschichten und staatliche Ingnoranz

Der mehrfach ausgezeichnete Film „Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes“ begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser Zäsur und nimmt die Zuschauer:innen mit auf eine aufrüttelnde Reise. Diese beginnt an den europäischen Außengrenzen, an denen eine andauernde humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz trifft, aber auch auf ziviles Engagement. Der Film begleitet einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentiert die katastrophale Lage aus der Luft und erzählt die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und tödlicher Risiken den Weg nach Deutschland gefunden haben.

Während Deutschland dazu beiträgt, eine europäische Festung zu errichten, gerät die politische Landschaft ins Wanken. Von emotionalisierten Medienberichten bis zu hilflos nach rechts rudernden Politiker:innen zeichnet sich eine gesellschaftliche Erzählung ab, die sich gegen Migrant:innen und Schutzsuchende richtet. Ist Migration tatsächlich das große Problem, als das es dargestellt wird? Oder offenbart die Abschottungspolitik tiefere gesellschaftliche Ängste?

In eindringlichen Geschichten zeigt der Film eine zunehmend beängstigende Realität aus Sicht von Geflüchteten und analysiert die Dynamiken hinter dem historischen Rechtsruck. Im Dialog mit Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen und Publizist:innen fordert „Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes“ dazu auf, den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Radikalisierung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen. Denn damit es auch in Zukunft bei einem glaubhaften „Nie wieder“ bleibt, brauchen wir Alternativen – Alternativen, die der unvermeidbaren Realität von Migration in einer krisenhaften Welt und einem Einwanderungsland im Umbruch gerecht werden.

Die Hamburger Filmemacher Max Ahrens und Maik Lüdemann drehen seit 2014 gemeinsam Dokumentationen, Kurzfilme und Werbespots – vornehmlich für soziale Belange und Nichtregierungsorganisation (NGOs). Mit „Kein Land für Niemand“ legen sie ihr Langfilm-Debüt vor.

Auswirkungen der immer restriktiveren Asylpolitik auf Konstanz

Die Veranstaltung wird von der Sea-Eye Lokalgruppe Konstanz, Seebrücke Konstanz, der Stabsstelle
Konstanz International
und dem Zebra Kino getragen. Vor der Filmvorführung spricht Bürgermeister Dr. Andreas Osner ein Grußwort für die Stadt Konstanz und im Anschluss an den Film findet ein Nachgespräch mit Gorden Isler (Vorsitzender Sea-Eye e. V.) und Dr. David Tchakoura (Leiter Stabsstelle Konstanz International) statt.

Wann: Donnerstag, 6. November 2025 von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr. Wo: Zebra Kino, Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz. Eintritt: Regulär 9,00 € |ermäßigt 7,00 €.

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