Wer schon immer mehr über die unmittelbare Nachkriegszeit unter französischer Besatzung in Singen erfahren wollte, ist bei diesem Workshop genau richtig: Wie ist die Gesellschaft damals mit der „von oben“ verordneten Demokratisierung umgegangen? Welche Quellen finde ich dazu im Stadtarchiv? Und wie erfolgte die Einteilung der ehemaligen NSDAP-Mitglieder in Kategorien wie „Mitläufer“ oder „Belastete“?
Zu Beginn erfahren die Teilnehmer bei einer Kurzführung durch das Magazin, nach welchen Kriterien das Stadtarchiv historische Quellen für die Dokumentation der Stadtgeschichte auswählt und wie das Archivgut gelagert werden muss, damit auch zukünftige Generationen noch darauf zurückgreifen können. Anschließend führt Stadtarchivarin Britta Panzer in die Grundzüge der französischen Besatzungs- und Entnazifizierungspolitik ein: „Bei der Entnazifizierung lässt sich ein gewisser Pragmatismus beobachten, welcher der Notwendigkeit geschuldet war, das öffentliche Leben mit Fachkräften aufrecht zu erhalten“, so die Stadtarchivarin.
Danach können sich die Teilnehmer mit Quellen aus den Beständen des Stadtarchivs einen Eindruck davon verschaffen, wie die Betroffenen ihre Verstrickung in das NS-System konkret dargestellt haben. Die Ergebnisse sollen dann in einer Abschlussrunde vorgestellt werden. Der Workshop findet in Kooperation mit dem Bildungszentrum Singen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vom Suchen und Finden in Akten“ des Stadtarchivs statt. Diese versteht sich als Format für alle Interessierten, die auf eine spannende Art mehr über Themen der Singener Stadtgeschichte „nah an den Quellen“ erfahren wollen.
Eine Anmeldung über die Homepage des Bildungszentrums Singen oder direkt beim Stadtarchiv (archiv@singen.de, Telefon 07731/85-248) ist erforderlich.
Stadtarchiv Singen
Julius-Bührer-Straße 2
78224 Singen (Hohentwiel)
Tel.: 07731 852 53
E-Mail: archiv@singen.de
Online: www.singen.de