Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Lebenswege nach 1945 – Generationen im Dialog”
In ihrem Familienroman erzählt die Schriftstellerin und Theaterautorin Ivana Sajko die Geschichte ihrer Geburtsstadt Zagreb, Kroatiens sowie des ehemaligen Jugoslawiens vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bis zur Auflösung des Staates im Jahr 1991. Im Mittelpunkt stehen dabei mehrere Generationen einer Familie sowie deren Erfahrungen und unterschiedliche Überlebensstrategien unter den totalitären Regimen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Dem Partisanenkampf gegen die Besatzungsmächte und die mit ihnen verbündeten faschistischen Ustascha kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Auf der Suche nach einer Erzählweise, die den dramatischen und traumatischen Ereignissen gerecht werden würde, verwebt Sajko ihre fiktionale Geschichte mit Dokumenten, zeitgenössischen Erinnerungen und eigenen Kommentaren zu einem kunstvollen Ganzen.
Auszüge aus dem Roman werden im kroatischen Original und in der deutschen Übersetzung von Alida Bremer aus dem Jahr 2017 gelesen. Begleitet wird die Lesung von einem Gespräch mit der Autorin.
Ivana Sajko (geb. 1975) ist eine kroatische Theaterautorin, Schriftstellerin und Performerin, die sich für interdisziplinäre Ansätze bei kreativen Verfahren, für Überschneidungen zwischen Sprache und Musik sowie für verschiedene Anomalien und Auswege aus verfestigten Strukturen interessiert. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit politischen und sozialen Themen, mit Feminismus und Ökologie.