
In der Gustav-Schwab-Straße entsteht ein neues Radhaus mit 40 gesicherten Stellplätzen für Fahrräder. Nach dem erfolgreichen Versuch mit dem Radhaus an der Wallgutstraße soll diese Abstellmöglichkeit nahe dem Bahnhof Petershausen insbesondere auch Pendler aus dem Auto aufs Rad und in den Zug locken.
In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Petershausen begannen Anfang September die Bauarbeiten für die Errichtung eines weiteren Konstanzer Radhauses. Die Erfahrungen mit dem ersten Konstanzer Radhaus an der Wallgutstraße, das sich eher an Anwohner:innen richtet, sind nach einem etwas holprigen Start überaus ermutigend: Sämtliche Plätze waren bald für 80,– Euro pro Jahr vermietet, und der Augenschein beweist, dass der Bedarf an wetter- und diebstahlsgeschützten Fahrradabstellanlagen dort ganz erheblich ist.
40 geschützte Abstellplätze zu mieten

Ähnlich gelagert ist die Situation am Petershauser Bahnhof. Beiderseits der Bahngleise steht alles voller Fahrräder, und die durchaus zahlreich vorhandenen Abstellbügel reichen bei Weitem nicht aus. Deshalb wird dort jetzt nördlich der Gleise an der Gustav-Schwab-Straße auf Höhe der seezeit das zweite Konstanzer Radhaus errichtet, das etwa dreimal so viele Räder fassen kann wie jenes im Paradies. Ab Januar 2026 sollen dort nach Angaben der Stadt bis zu 40 Fahrräder einen geschützten und gesicherten Abstellplatz finden. „Auf der Grünfläche gegenüber der Hausnummer 7 entsteht die sogenannte Sammelschließanlage. Das Radhaus schließt eine Lücke im Angebot für umweltfreundliche Mobilität: Pendlerinnen und Pendler erhalten die Möglichkeit, einen Fahrradstellplatz in einem abgeschlossenen Raum zu mieten.“
Insbesondere E-Bikes sind mittlerweile ja derart teuer (und wertvoll), dass zahlreiche morgens mit dem Zug auspendelnde Besitzer:innen wesentlich beruhigter in den Arbeitstag starten dürften, wenn sie ihr geliebtes Bike wohlverschlossen und weitestgehend vandalismus- und diebstahlssicher untergebracht wissen.
Für die Zeit der Baustelle gibt die Stadt noch einen Hinweis: Während der Arbeiten, die voraussichtlich bis Mitte Oktober andauern, sind die drei Kurzzeitparkplätze gesperrt. Der Carsharing-Stellplatz sowie der Stellplatz für Menschen mit Behinderung bleiben weiterhin nutzbar. Ab Mitte Oktober erfolgen dann noch die Installation und Einrichtung des Zugangs- und Buchungssystems für die Fahrradstellplätze.
Wichtiges Element der Verkehrswende
Fahrradparkhäuser, vor allem natürlich das geplante ganz große am Hauptbahnhof, nützen natürlich zunächst einmal uns Einheimischen. Sie stellen aber auch einen wichtigen Infrastrukturbeitrag für Radtouristinnen und -touristen dar, sofern sie auch für eine Kurzzeitbenutzung ausgelegt sind. Soll der klima- und menschenfreundliche Umbau unserer innerstädtischen Verkehrssysteme im Sinne aller am Verkehr Teilnehmenden schnell vorankommen, sind bedarfsgerechte, flächendeckende Radabstellanlagen unerlässlich.

Sie kommen zudem auch Fußgänger:innen und mobilitätseingeschränkten Menschen zugute, für die auf den Gehwegen abgestellte Fahrräder oft hinderlich sind. Nach dem jahrzehntelangen Umbau unserer (Innen-) Städte einzig und allein unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des umweltschädlichen, unfallträchtigen und gesundheitsschädigenden Autoverkehrs, sind diese vergleichsweise preiswerten Infrastrukturmaßnahmen zugunsten des noch immer viel zu stiefmütterliche behandelten und lächerlich unterfinanzierten Radverkehrs dringend geboten.
Denkt mensch etwa an die Kosten des Ausbaus der hochgradig umweltschädlichen B33, wird unvermittelt klar, wie wenig bisher in den Radverkehr investiert wird und wie einseitig die Verkehrspolitik – trotz aller Lippenbekenntnisse und Krokodilstränen – in den Städten wie auf dem Lande noch immer kniefälligst der Autolobby und ihrer hervorragend orchestrierten Propaganda huldigt. Angesichts dessen sind die langsam hier und dort entstehenden Fahrradparkgelegenheiten nur ein – noch dazu spottbilliger und längst überfälliger – Tropfen auf den heißen Stein.
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