Denis Scheck – deutscher Literaturkritiker, Übersetzer und Journalist in Hörfunk und Fernsehen. Bild: Maya Claussen.

Literaturgenuss in Tuttlingen

Denis Scheck – deutscher Literaturkritiker, Übersetzer und Journalist in Hörfunk und Fernsehen. Bild: Maya Claussen.
Denis Scheck – deutscher Literaturkritiker, Übersetzer und Journalist in Hörfunk und Fernsehen. Bild: Maya Claussen.

Es ist die 20. Auflage für die beliebte Veranstaltungsreihe. Start ab 10. Oktober in der Stadthalle Tuttlingen. Bis 9. November lesen u.a. Suzanne von Borsody und Denis Scheck in der diesjährigen Buch- und Lesereihe. Fünf Termine mit namhaften Autor:innen und vielfältigen Themen stehen auf dem Programm.

„Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt“, besagt ein arabisches Sprichwort. Mit etwas Glück lässt sich dieser Garten durch eine Lesung zum Leben erwecken. Der „Tuttlinger Literaturherbst“, die Reihe rund um das Buch und das Lesen, will diesem Anspruch gerecht werden. Seit 2004, nun also im 20. Jahr, bildet die Literatur einen Schwerpunkt im Herbstprogramm der Stadthalle Tuttlingen.

Ausdrücklich nicht nur an Vielleser richtet sich der „Literaturherbst“ der Stadthalle Tuttlingen. „Wir wollen mit den ganz unterschiedlichen Lesungen mit renommierten Autorinnen und Autoren und erfolgreichen Künstlern gerade auch denen, die eher selten ein Buch zur Hand nehmen, zeigen, wie viel Vergnügen das Lesen und die Beschäftigung mit Literatur bereiten können“ sagt Stadthallen-Geschäftsführer Michael Baur.

Die Veranstaltungen bilden einiges von der Bandbreite zeitgenössischen literarischen Schaffens hierzulande ab und bieten – etwa mit dem „Flower Tales“-Abend mit Suzanne von Borsody oder dem Literaturfrühstück – auch Formate, die den Rahmen einer herkömmlichen Lesung sprengen. Literatur wird hier zum intellektuellen Vergnügen. Der Tuttlinger Buchhändler und Kulturpreisträger 2012, Christoph „Stiefel“ Manz gab 2003, in Zeiten von Pisa-Schock, veränderten Lesegewohnheiten und dem Einzug des eBooks, den Anstoß für die Reihe. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels erwähnte die Initiative lobend – und bis heute zählt die Literatur zu den festen Programmbestandteilen im Spielplan der Stadthalle. Seit 2016 bietet die Stadthalle Tuttlingen auch ein Literatur-Abo an.

„Der Inselmann“ heißt das Buch, das der mehrfach preisgekrönte Journalist Dirk Gieselmann aus Berlin am 10. Oktober zum Auftakt des Literaturherbsts 2023 vorstellt. Der sprachgewaltige Romanerstling des Henri Nannen- und Grimme Online Award-Preisträgers begeisterte nicht nur Schauspieler Matthias Brandt: „Dirk Gieselmann hat einen wunderbaren, melancholischen Roman geschrieben. (…)„

Ein weiterer Gast aus der Hauptstadt kommt vier Tage später: Am Samstag, 14. Oktober, liest Vincent Kliesch aus „Auris 4: Der Klang des Bösen“. Die Thriller-Reihe „Auris“ schreibt Kliesch nach einer Idee seines Freundes Sebastian Fitzek. Und wenn zwei Bestseller-Autoren gemeinsam an einer Thriller-Reihe arbeiten, ist Hochspannung programmiert.

Am Freitag, 20. Oktober, wartet dann ein Höhepunkt des diesjährigen Literaturherbsts: Eine Lesung der großen Schauspielerin Suzanne von Borsody nach den Traumstadtgedichten von Peter Paul Althaus. Der 1892 in Münster geborene und heute fast vergessene Dichter, Schriftsteller und Kabarettist verfasste herrlich versponnene Textgebilde, voll von skurrilem Humor und poetischem Reiz, tiefsinnig und melancholisch zugleich. Von Borsodys Mutter, Rosemarie Fendel, lernte Althaus nach dem Krieg kennen. Nun präsentiert ihre Tochter sein Werk auf ganz besondere Art und Weise in einer multimedialen Show, die den Rahmen einer einfachen Lesung sprengt. Musikalisch begleitet wird sie von Kurt Holzkämper am Kontrabass.

Am Sonntag, 5. November, gibt es eine Premiere: erstmals werden beim Literaturherbst in einer Lesematinee gleich zwei Bücher präsentiert. Der Schweizer Marc Voltenauer liest nicht nur aus einem seiner in seiner Heimat und in Frankreich preisgekrönten Krimis („Wer hat Heidi getötet?“), der im beschaulichen Bergdorf Gryon spielt, sondern – passend zum Handlungsort seiner Romane – auch aus seinem Reiseführer „111 Orte in den Waadtländer Alpen, die man gesehen haben muss“. Davor gibt es die Neuauflage des Literaturfrühstücks, das separat hinzugebucht werden kann.

Den kurzweilig-unterhaltsamen Abschluss der Reihe macht dann am Freitag, 9. November, der Autor, Literaturkritiker und TV-Moderator („Lesenswert“/SWR, „Druckfrisch“/ARD) Denis Scheck mit „Der undogmatische Hund“. Das Buch, das er gemeinsam mit seiner Frau Christina Schenk schrieb, erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer Frau, einem Mann und einem Jack Russell, stellt die berühmtesten Hunde der Weltliteratur vor und definiert den Begriff „Bell-etristik“ ganz neu.

Karten gibt es bei der Vorverkaufsstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraße 13 (beim „Runden Eck“) und bei allen Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie online unter www.tuttlinger-hallen.de

Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel.: 07461 910996 eingerichtet. Ein Literatur-Abo für alle fünf Termine des „Literaturherbsts“ bringt bis zu 26,- € Preisvorteil; alle Veranstaltungen können auch im Wahl-Abo gebucht werden.

Text: Veranstalter
Bild: Denis Scheck. Aufgenommen von Maya Claussen

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