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Linke Liste fordert Erinnerungstafel für Georg Elser

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Georg Elser, der dem Faschismus konsequenten Widerstand entgegensetzte und dafür ermordet wurde, hat einige Zeit in Konstanz gelebt und wurde hier verhaftet. An ihn müsse die Stadt sichtbarer erinnern, fordert jetzt die Linke Liste.

Hier eine Medienmitteilung der LLK:

Vor 80 Jahren wurde der Antifaschist Georg Elser im Konzentrationslager Dachau umgebracht. Er war seit dem 8. November 1939 inhaftiert, als sein Bombenanschlag im Münchner Bürgerbräukeller die gesamte NS-Führungsspitze einschließlich Adolf Hitler nur knapp verfehlt hatte. Wäre der Anschlag gelungen, hätte die Geschichte möglicherweise einen anderen Verlauf genommen.

Bei seiner Flucht aus München kam Elser nach Konstanz und wurde hier kurz vor der Schweizer Grenze verhaftet. Im KZ Dachau wurde er dann am 9. April 1945 als sogenannter „Sonderhäftling“ ermordet, nur wenige Wochen vor Kriegsende.

Elser kannte sich in Konstanz aus, denn er lebte hier zwischen 1925 und 1932. Derzeit gibt es zwei Stellen in der Stadt, die an ihn erinnern: Eine Büste im Wessenberg-Garten an der Schwedenschanze und ein nach ihm benannter Platz in der ehemaligen Klosterkaserne. Beides sind leider eher abgeschiedene Orte, die nach Ansicht nicht nur der LLK der Bedeutung Elsers nicht gerecht werden. Zudem ist der Wessenberg-Garten meist zugesperrt. Nach Angabe mehrerer Stadtführer führt dies dazu, dass sie auf ihren Routen diese Gedenkstätte kaum besuchen.

Das kann und sollte man ändern, gerade in diesen Zeiten. Wir schlagen daher vor, eine Gedenktafel an der Inselgasse 15 anzubringen, wo Elser rund fünf Jahre lang im Hinterhaus gelebt hat. Diese Immobilie gehört nach unseren Informationen einer Erbengemeinschaft. Wir bitten die Verwaltung darum, mit dieser Gemeinschaft Kontakt aufzunehmen und nach Möglichkeit dafür zu sorgen, dass eine Gedenktafel an dem Gebäude auf Elser hinweist und Stadtführungen dort Halt machen können, um gebührend an Georg Elser zu erinnern.

Wir erhoffen uns für dieses Anliegen nicht nur Unterstützung aus den Reihen unserer Stadtgesellschaft, sondern auch von allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen.

Für die LLK: Holger Reile – Wolfgang Moßmann – Anke Schwede

Text: MM, Bild: Schweizerisches Bundesarchiv

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