Konstanz Bahnhofstraße mit Hund, 23.5.2018 © Harald Borges

Gute Nachrichten

4 Kommentare

Konstanz Bahnhofstraße mit Hund, 23.5.2018 © Harald Borges
Bofo-Retter versteuerter Hund?

Diese Nachrichten sind einfach zu schön, um sie Ihnen mutwillig vorzuenthalten: Unsere Hundebesitzer*innen durften im letzten Jahr etwas mehr Schmerzensgeld für die Belästigung ihrer Mitmenschen durch ihre kläffenden, furzenden und kotenden Über-Ichs in die Kassen unserer Kommunen einzahlen. Außerdem wurden das Hunde- und leider auch das Katzenfutter teurer.

Hier eine aktuelle Meldung:

Hunde zählen hierzulande zu den beliebtesten Haustieren – nicht zuletzt sind viele Menschen während der Corona-Pandemie auf den Hund gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Welthundetags am 10. Oktober mitteilt, nahmen die öffentlichen Kassen im Jahr 2022 rund 414 Millionen Euro aus der Hundesteuer ein – ein neuer Rekordwert. Für die Städte und Gemeinden bedeutete dies ein Plus von 3,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2021 beliefen sich die Einnahmen aus der Hundesteuer auf 401 Millionen Euro.

Die Einnahmen aus der Hundesteuer sind in den letzten Jahren durchgehend gestiegen. Im Zehn-Jahresvergleich sogar um 44 %: 2012 hatte die Hundesteuer den Städten und Gemeinden noch 288 Millionen Euro eingebracht.

Bei der Hundesteuer handelt es sich um eine Gemeindesteuer. Höhe und Ausgestaltung der Steuersatzung bestimmt die jeweilige Kommune. Vielerorts hängt der Betrag, den die Hundebesitzer entrichten müssen, auch von der Anzahl der Hunde im Haushalt oder von der Hunderasse ab. Insofern bedeuten höhere Steuereinnahmen nicht zwangsläufig, dass auch die Zahl dieser vierbeinigen Haustiere gestiegen ist.

Glückliche Hunde im öffentlichen Raum, Buenos Aires © O. Pugliese
Glückliche Hunde im öffentlichen Raum, Buenos Aires

Hunde- und Katzenfutter im Jahr 2022 um 11,8 % teurer als im Vorjahr

Die Haltung eines Vierbeiners ist auch jenseits der Steuerzahlungen ein Kostenfaktor. Die Preise für Hunde- und Katzenfutter stiegen im Jahresdurchschnitt 2022 um 11,8% gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: Die Gesamtteuerung lag im gleichen Zeitraum bei 6,9%. Ein deutlicher Preisanstieg ist auch aktuell zu beobachten: Für Hunde- und Katzenfutter mussten Tierhalter im August 2023 durchschnittlich 15,9 % mehr bezahlen als im August 2022. Auch für den Tierarztbesuch musste tiefer ins Portemonnaie gegriffen werden: Tierärztliche Dienstleistungen waren im August 2023 um 27,2 % teurer als ein Jahr zuvor – eine Folge der Anpassung der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) Ende November 2022. Die Verbraucherpreise insgesamt lagen im August 2023 um 6,1 % höher als im August 2022.

Text: DESTATIS | Statistisches Bundesamt, Foto: Harald Borges (oben), O. Pugliese (unten)

4 Kommentare

  1. Peer Mennecke

    // am:

    Dass mir der Hund das Liebste ist, oh Mensch, du sagst, sei Sünde.
    Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

    Und ja, meine Hunde dürfen kläffen, furzen und kacken, soviel sie wollen. Ist mir immer noch lieber als jeder kläffende, furzende und kackende Hundephobiker. Übrigens habe ich auch eine Katze, die genauso denkt.

  2. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Die Tierheime, auch das in Konstanz, brauchen deutlich mehr Unterstützung gerade auch von den Kommunen. Die Tierheime sind durchweg am Limit. Bei höheren Steuereinnahmen sollte auch mehr Geld fließen. Da stimme ich Frau Engel absolut zu. Danke für den Beitrag.

  3. Thomas Willauer

    // am:

    Bravo Frau Engel. Und ihre Forderung die Hundesteuer gezielt für Tierheime und ihre Schutzbefohlenen einzusetzen ist völlig richtig und sollte von der Linken Liste zu den Haushaltsberatungen eingebracht werden.

  4. Susanne Engel

    // am:

    Und? Gibt es auch einen politisch relevanten Kontext? Dass Hunde leider und nicht immer zu ihrem eigenen Wohl in unserer Kultur als Projektionsfläche für andere menschliche Probleme herhalten, dabei aber genauso oft den Gang zum Hausarzt ersetzen, dürfte sich herumgesprochen haben. Daher rührt wahrscheinlich ihre zunehmende Beliebtheit, aber auch der ebenfalls zunehmende Hass. Oder steckt hinter dem Artikel ein Katzenliebhaber, der noch nicht realisiert hat, dass diese den Hunden zahlenmässig überlegenen Beutegreifer maßgeblich mitverantwortlich sind für den Rückgang von Singvögeln und so manches stinkende Häufchen in Sandkästen und auf englischem Rasen? Im Wald habe ich schon einige menschliche Kloaken geräumt (Hunde haben selten gleich Klopapier zur Hand), für die bestimmt wieder ein Hund verantwortlich gemacht worden wäre, hätte ich sie ignoriert. Was eigentlich schlichtweg unmöglich ist. Glauben Sie mir als Hundebesitzerin, in diesem Kontext riecht Hund allemal besser als Mensch. Über Katze lässt sich streiten, meist kann man ihnen nicht lange böse sein. Ob übrigens derart kurz angebunde Hunde wie auf dem zweiten Foto, die ihrem Bewegungsdrang nicht nachgehen können, wirklich glücklich sind? Was mich zum politischen Kontext führt: Ihre Nachricht wäre eine gute Gelegenheit für eine längst überfällige Forderung gewesen, die Einnahmen aus der Hundesteuer für Tierschutzheime und Wildtierstationen zu verwenden. Viele Tierschutzheime stehen nicht erst seit Corona vor dem Kollaps, sondern weil Kommunen sich vor einer kostendeckenden Finanzierung drücken. Ich persönlich wäre zudem dafür, diese Einnahmen verstärkt für die Beseitigung von menschlichem Konsummüll zu einzusetzen. Kot stinkt, aber Mikroplastik gefährdet über Generationen hinweg unsere Gesundheit. Dafür liegt viel zu viel davon herum oder wird bei Baumaßnahmen einfach untergegraben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert