Militärfriedhof © jürgen sieber auf pixabay

Erklärung zum 8. Mai: Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!

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Miltärfriedhof © jürgen sieber auf pixabay

Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus konstatiert die Konstanzer Friedens-Initiative, dass Antisemitismus, Rassismus, Militarismus und Ausgrenzung in vielen Ländern in erschreckender Weise zunehmen. Sie mahnt an, die Lehren aus Krieg und Naziterror auch heute nicht zu vergessen.

80 Jahre in Frieden, Demokratie und Freiheit leben zu dürfen, erfüllt uns mit Freude und großer Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber den westlichen Alliierten und der Sowjetunion, weil diese die nationalsozialistische Terrorherrschaft beendeten. Dankbarkeit gegenüber dem amerikanischen Volk, das mit seinen Hilfen den demokratischen Wiederaufbau ermöglichte und uns ein Leben ermöglichte, das entschieden besser war als die Lebensmöglichkeiten früherer Generationen.

80 Jahre nach der Nazidiktatur ist für uns auch Anlass zur Erinnerung. Zur Erinnerung an die dunkelste Zeit in der deutschen Geschichte, an die Ermordung von sechs Millionen Juden, an die Ermordung von Sinti, Roma, Homosexuellen, an die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisation, an die Verfolgung und Ermordung politisch Andersdenkender.

80 Jahre Kriegsende sind auch ein Anlass zur Erinnerung an die unfassbaren Opfer dieses bisher schlimmsten Krieges mit 60 Millionen Toten, mit Millionen Verletzten und Verstümmelten, mit Millionen schwer traumatisierter Menschen, deren seelische Verletzungen bis heute nachwirken, und mit völlig zerstörten Ländern, deren Wiederaufbau jahrzehntelange Anstrengungen erforderte.

Und weil wir uns erinnern, wollen wir die Lehre und die Mahnung der Überlebenden nicht vergessen. Die Gedenkansprache der befreiten Häftlinge von Buchenwald am 19. April 1945 endete mit dem Satz: „Die endgültige Zerschmetterung des Nazismus ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ideal.“

Für uns gilt: „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“

Vor 80 Jahren – und seither – wurde gehofft, dass Antisemitismus, dass rassistisches Denken und die Ausgrenzung von Fremden und Andersdenkenden für immer überwunden werden können, dass Frieden und Völkerverständigung gelingen könnten. Doch heute müssen wir feststellen, dass der Antisemitismus in erschreckendem Ausmaß wieder zunimmt. Statt Toleranz und Miteinander werden Menschen heute wieder ausgegrenzt, verfolgt und diffamiert – bei uns und in vielen anderen Ländern der Welt.

Wir sehen uns mit einem Krieg konfrontiert, den die russische Regierung gegen die Ukraine führt und der durch nichts zu rechtfertigen ist. Und wir sehen, dass auch der Westen einseitig auf Waffenlieferungen und die Fortsetzung des Krieges setzt, statt ernsthaft Verhandlungen anzustreben.

Deshalb bleiben wir 80 Jahre nach Kriegsende dabei:
Für Demokratie und Freiheit!
Endlich Abrüsten und dies überall auf der Welt.
Durch Verhandeln Zusammenarbeit, Entspannung und Versöhnung suchen!
Statt kriegstüchtig lieber demokratie- und friedensfähig werden!

Kommt zu den Veranstaltungen zum „Tag der Befreiung“.

Text: Konstanzer Friedens-Initiative, Bild: Jürgen Sieber auf Pixabay

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2 Kommentare

  1. Weimer, Jens

    // am:

    Das Problem ist, dass der Satz: „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ eine Unmöglichkeit enthält. Wie die Geschichte lehrt, zwingt der Faschismus seinen Gegnern den Krieg in beständiger Regelmäßigkeit auf. Wer es nicht glaubt, kann zuletzt in der Ukraine nachfragen. Korrekt müsste der Satz daher lauten: „Nie wieder Krieg – außer gegen den Faschismus!“

  2. Pauli heinzelmann

    // am:

    Merkwürdig , viele scheuen den Begriff: „Befreiung vom Faschismus“ und sagen lieber Kriegsende, das wirft Frsgen auf

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