Das holocaust mahnmal in berlin

Die Linke: Neue Töne in der Israel-Debatte

Das holocaust mahnmal in berlin
Ist die gängige Antisemitismus-Definition noch zeitgemäß? Im Bild: Das Berliner Holocaust-Mahnmal

Auf ihrem Parteitag wies Die Linke die vorherrschende Antisemitismus-Definition zurück – und steht nicht allein damit. Denn allmählich verschiebt sich auch in Deutschland der Blick auf Israels Krieg in Gaza, schreibt Iris Hefets von der Jüdischen Stimme für einen echten Frieden.

In den letzten Monaten durchläuft die Partei Die Linke einen tiefgreifenden inneren Wandel – ein Wandel, der sie potenziell zu einer echten, international ausgerichteten linken Kraft machen könnte. Auch außerhalb der Partei sind die Spuren dieser Entwicklung sichtbar: etwa beim Austritt zionistischer Mitglieder, der Formierung einer pro-palästinensischen Parteigruppe oder im Wahlverhalten bei innerparteilichen Abstimmungen.

Zwischen den etablierten, älteren, pro-israelischen Abgeordneten lassen sich inzwischen neue Gesichter entdecken – junge, engagierte Parlamentarier:innen mit Wurzeln in arbeitenden und marginalisierten Milieus. Beispielhaft ist die Antrittsrede der jungen Abgeordneten Cansin Köktürk, die aus ihrer Erfahrung als Sozialarbeiterin mit armutsbetroffenen Familien sprach. Sie und auch ihr Kollege Ferat Koçak zeigen offene Solidarität mit der pro-palästinensischen Bewegung und sprechen sich laut gegen den israelischen Völkermord in Gaza aus.

Ein weiterer Ausdruck dieses inneren Umbruchs war die jüngste Entscheidung der Partei: Die Linke verabschiedete sich von der sogenannten IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus zugunsten der alternativen „Jerusalemer Erklärung“ (JDA). Ein historischer Schritt, mit dem sich die Partei gegen den zunehmenden Missbrauch des Antisemitismusvorwurfs zur Unterdrückung kritischer Stimmen stellt. Denn längst dient die IHRA-Definition – ursprünglich als pädagogisches Werkzeug konzipiert – insbesondere der israelischen Regierung als Mittel, internationale Kritik an ihrer Politik zurückzuweisen. 

Kritik vom Zentralrat der Juden

Die Entscheidung der Linken könnte Signalwirkung haben: Der Bruch mit der Doktrin der „Israel-Solidarität um jeden Preis“ scheint möglich geworden. Auch wenn die Abstimmung nur mit knapper Mehrheit und vielen Enthaltungen ausging, zeigt sie, dass sich die Angst vor den politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen offener Kritik an Israel langsam auflöst.

Nicht zufällig reagierte der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZRJ) umgehend mit scharfer Kritik: „Damit zeigt die Linke, wo sie steht — und das nicht an der Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland.“ Eine Aussage, die selbst in antisemitische Stereotype abzurutschen droht: Wer oder was sind „die Juden“? Gerade der Zentralrat der Juden betont in seinen eigenen Kampagnen regelmäßig die Vielfalt jüdischen Lebens – ein Anspruch, dem er mit derartigen stereotypischen Verallgemeinerungen selbst widerspricht.

Die Realität ist: Der Verband vertritt nicht einmal die Hälfte der in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden. Die Mehrheit seiner Mitglieder ist über 65 Jahre alt. Seit Jahren versucht er, jüngere oder zugewanderte Mitglieder – insbesondere israelische Migrant:innen – zu gewinnen, oft in enger Kooperation mit israelnahen Stiftungen und Organisationen, die wiederum aus deutschen Steuergeldern finanziert werden.

Der Vorsitzende des Zentralrats, Josef Schuster, argumentiert in der aktuellen Debatte wenig überzeugend: Die IHRA-Definition (also die Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, d. Red.) sei zu bevorzugen, weil sie „von fast allen demokratischen Staaten der Welt anerkannt“ wurde. Doch Mehrheiten sind kein Beweis für Richtigkeit. Und die Struktur eines „demokratischen Staats“ ist kein Garant für eine richtige Handlung. Großbritannien oder die USA schlossen während des Holocausts jüdische Flüchtlinge aus und schickten sie zurück – viele in den Tod. 

Achtzig Prozent gegen Waffenlieferungen

Was sich hier abzeichnet, ist mehr als ein innerparteiliches Ringen. Es ist ein Spiegel gesellschaftlicher Verschiebungen. Trotz aller Bemühungen gelingt es Israel und seinen Unterstützern nicht mehr, die systematische Tötung von Zivilisten, die Bombardierung von Krankenhäusern und Universitäten oder das Leid von Müttern in Gaza als „Verteidigung“ zu verkaufen.

Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum die israelische Regierung verstärkt auf Lobbyarbeit in Europa setzt – insbesondere in Deutschland, wo sie mit Organisationen wie der Deutsch-Israelischen Gesellschaft oder der Bildungsstätte Anne Frank fest verankert ist. Auch hier findet jedoch ein Umdenken statt: Laut Umfragen sprechen sich rund 80 Prozent der Deutschen gegen Waffenlieferungen an Israel aus, und auch die staatsnahe Berichterstattung ändert langsam den Ton. 

Die Reaktion des Zentralrats – lautstark, aber argumentativ dünn – zeigt: Die Deutungshoheit gerät ins Wanken. Die israelische Regierung, die sich lange als moralisch unantastbar inszenierte, steht zunehmend unter globalem Druck. Auch in Deutschland wird sichtbar: Man kann nicht alles vermarkten. Kein Budget der Welt kann die menschliche Psyche – das Mitgefühl für eine Mutter, die ihr in Leichentücher gewickeltes Kind umarmt – so korrumpieren. Das ist der Ursprung all unserer Begriffswelt: die angeborene, instinktive Sehnsucht nach der nährenden Brust. Jede:r von uns hat eine Mutter. Ein Herz. Auch wenn der Zentralrat möchte, dass wir es abschalten, wenn es ihm passt – so funktioniert das mit Menschen nicht.

Text: Iris Hefets. Die Autorin ist stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden.
Der Beitrag erschien zuerst in der Juni-Ausgabe der
Sozialistischen Zeitung SoZ. Wir danken für die Genehmigung zur Zweitveröffentlichung!
Foto: pw

17 Kommentare

  1. Janosch Tillmann

    // am:

    @Christina Herbert-Fischer,

    womit soll Israel aufhören? Was genau meinen Sie bitte?

  2. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Was die Hamas tut ist mir bewusst. Ich halte sie für eine faschistische und kriminelle Organisation. Daran hatte ich nie einen Zweifel gelassen. Wir, Herr Tillmann, scheinen trotzdem wieder zu anderen Schlussfolgerungen zu kommen.
    Die Handlungen der Hamas rechtfertigt die Reaktion Israels nicht mehr. Beide Parteien handeln auf Kosten der Zivilbevölkerung und verursachen unendliches Leid. Auch wenn die derzeitige Regierung Israels in Teilen rechtsradikal ist, so ist sie doch eine gewählte Regierung und Israel erhebt den Anspruch ein demokratischer Staat zu sein. Daran muss sich dieser Staat messen lassen, das ist der Unterschied zur Hamas, nur wird der immer kleiner. Wahrscheinlich stimmen sie mir bei dieser Aussage nicht zu, das ist mir klar.
    Ich wünschte mir, dass die demokratischen Kräfte in Israel unterstützt werden, diese schreckliche Regierung abtritt, das Sterben im Gazastreifen aufhört und die restlichen Geiseln zurück kommen. Vielleicht ist das naiv, doch so wie es gerade läuft, gewinnt die Hamas über viele weitere Generationen hinweg, selbst wenn es gelänge sie jetzt zu zerstören.

  3. Janosch Tillmann

    // am:

    @Frau Herbert-Fischer

    ich komme darauf, weil ich es naheliegend finde.

    Die Hamas führt den Krieg, den sie auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen kann, mithilfe von Bildern – Bilder die sie selber erzeugt. Israel liefert Nahrungsmittel und die Hamas eignet sich diese gewaltsam an. Der Vorwurf ist dann, dass Israel nicht genug liefert. Dann hört Israel auf zu liefern und der Vorwurf bleibt – obwohl die Menge auf Monate reicht. Dann gibt es einen neuen Verteilmechanismus und der Vorwurf bleibt bestehen.

    Und da kommen unsere öffentlich-rechtlichen ins Spiel. Die haben ja keine Reporter in Gaza, sondern müssen sich auf das verlassen, was ihnen von dort verkauft wird. Auch wenn vielleicht der Versuch neutraler Berichterstattung da ist – durch den Mangel an Informationen bzw. durch falsche Informationen wird er verunmöglicht.

    Das Bild, was entsteht, verschleiert die Ursache für das Elend und verschiebt die Wahrnehmung dafür, welche Partei dafür verantwortlich ist. Diese Informationen bekommen Sie am Ende und müssen, eigentlich zurecht, davon ausgehen, dass sie korrekt ist. Das meinte ich.

    Zwei Sätze noch zur JDA, weil ich es gerne klarstellen will: Da die JDA unter anderem BDS – eine Bewegung der Aufhebung des Staates Israel – als nicht Antisemitisch einstuft, komme ich zu dieser Einschätzung, bezüglich Assmann und Ulrich. Ich würde beiden nicht unterstellen wollen, dass sie dieses Ziel vorsätzlich unterstützen.

  4. Norbert Faulhaber

    // am:

    Schuldig sind beide Seiten: die Hamas, weil sie am 7.10.2023 diesen barbarischen Überfall gestartet hat – und Israel, weil die israelische Armee als Antwort darauf Gaza vollständig platt gemacht hat, ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Aber ich sehe schon: Differenzierte Positionierungen sind momentan einfach nicht gefragt…

  5. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    zu Herrn Tillmann,
    Sie schreiben selber, ZDF und ARD würden sich um eine ausgewogene Berichterstattung bemühen. Ich sehe es ähnlich, auch wenn allein durch die Selektion der Themen natürlich auch hier die Ausgewogenheit manchmal in Frage zu stellen ist. Ich verfolge die öffentlich rechtlichen Nachrichten und sehe, dass ausgiebig über die Zustände in Gaza berichtet wird. Diese Bilder haben mich erschüttert, nicht erst seit gestern. Wie kommen sie darauf, dass ich auf den gut geölten Propagandaapperat der Hamas reinfalle?
    Wir scheinen beide die Erklärungen gelesen zu haben und sind zu völlig unterschiedlichen Einschätzungen gekommen. Lassen wir das jetzt so stehen. Frau Assmann und Herrn Ulrich als nützliche Idioten hinzustellen geht mir allerdings gehörig gegen den Strich.

  6. Janosch Tillmann

    // am:

    @Norbert Faulhaber

    …Was ich vermutlich seltener tue als Sie. Aber es ist auch dann nicht die Propaganda eines Sklavenhalterregimes. Das kann ich mit Sicherheit sagen.

    Ich bezog mich auch auf Berichte über DIESEN Konflikt. Aber lassen wir das.

    Ich merke, vor allem wollen Sie nicht über die Ursache für den Hunger und das Elend sprechen. Israel ist schuldig und das steht bei Ihnen fest.

  7. Norbert Faulhaber

    // am:

    Wenn Sie, Herr Tillmann, tatsächlich allen Ernstes glauben, ARD und ZDF würden über die Konfliktherde in dieser Welt ausgewogen berichten, ist vermutlich jede weitere Diskussion sinnlos. Al Jazeera habe ich deswegen genannt, weil die entsetzlichen Bilder aus Gaza dort nicht nur einmal ausgestrahlt wurden (wie bei der BBC), sondern an dem betreffenden Tag in JEDER Nachrichtensendung. Aber schauen Sie nur ruhig weiter Ihre deutschen Staatsfunksender – dann gerät wenigstens Ihr Weltbild nicht ins Wanken…

  8. Janosch Tillmann

    // am:

    @Frau Herbert-Fischer,

    ich habe mir selbstverständlich beide Erklärungen angesehen. Aus diesem Grund komme ich zu meiner Einschätzung. Mir ist auch bekannt, von wem die Erklärung kommt. Aber die Urheberschaft eines Dokuments ist für mich kein Aspekt, der den Inhalt schlägt. Und der Inhalt dient unter anderem der Entlastung von BDS, darum geht es am Ende. Und das ist auch gewollt. Denn weder Herr Ulrich, noch Frau Assmann oder die anderen hinter dieser Deklaration sind dumme Menschen. Möglicherweise nützliche Idioten, aber sicher nicht dumm.

    Ich denke nicht, dass Sie eine Antisemitin sind. Ich verfolge Ihre Kommentare hier schon eine ganze Weile, wie Sie wissen dürften. Und Ihre Sicht hat sich im Laufe der Zeit ja auch verschoben, verständlicherweise. Ich bin der Ansicht, Sie fallen auf einen gut geölten Propaganda-Apparat, nämlich den der Hamas, rein. Aber dazu ist genau dieser Apparat ja auch gedacht und er funktioniert ja auch entsprechend gut.

    Zu Herrn Faulhaber: Jetzt wäre die interessante Frage, warum Sie dann nicht die BBC genannt haben – da wäre ja zumindest der Teil mit den Sklavenhaltern rausgefallen.

    Ich halte diese Bilder nicht für falsch, ich frage mich nur warum Sie nichts über die genau Ursache wissen wollen, Herr Faulhaber. Israel hat an einem bestimmten Punkt keine Nahrung mehr ins den Gazastreifen gelassen, weil diese von der Hamas gewaltsam angeeignet und als Instrument der Finanzierung und zur Ernährung der eigenen Kader genutzt wurde. Es war bereits mehr als genug zu Essen in diesem Gebiet, nämlich auf Monate hinaus, als die Israelis diese Entscheidung getroffen haben. Die Hamas verursacht dieses Leid vorsätzlich. Dass ein Kind in Gaza hungert, ist Schuld der Hamas. Nicht nur wegen dem 07.10.2023 sondern auch heute – weil die Hamas Hunger als Propagandawaffe und zur Finanzierung nutzt.

    Und das ARD/ZDF und co. quasi das Gegenstück zu Al-Jazeera oder BBC darstellen ist lächerlich – bei der Welt würde ich Ihnen teilweise recht geben. Ginge es um einen anderen Konflikt als diesen, käme Ihnen niemals in den Sinn eine vergleichbare Parteilichkeit zu unterstellen. Al-Jazeera lügt – was die Ursache für den Hunger angeht und auch was die Zahlen betrifft. Laut denen ist jeder Tote in Gaza ein Zivilist. ARD und ZDF versuchen ausgewogen zu berichten, dass ist sehr offensichtlich.

    Sich ausgewogen zu informieren, heißt mit Sicherheit nicht sich knallharte Propaganda reinzuziehen. Ich nehme an Sie machen sich auch nicht in den Medien von Israelischen National-Zionisten schlau – man sollte merken, wann die Propaganda die Realität abgelöst hat.

  9. Norbert Faulhaber

    // am:

    Zu Janosch Tillmann: Ich hätte auch die BBC nennen können, die hat dieselben Bilder von ausgemergelten, unterernährten Kindern in Gaza gebracht. Glauben Sie denn, dass diese Bilder Fälschungen sind? Natürlich steht Al Jazeera auf der Seite der Palästinenser – so wie ARD/ZDF/n-tv/Welt/CNN und Dutzende anderer TV-Sender auf der Seite Israels – aber ist deswegen alles Lüge, was die Journalisten dort verbreiten? Schon einmal etwas davon gehört, dass es nicht schlecht ist, sich so ausgewogen wie möglich zu informieren, um sich ein möglichst objektives Bild der Lage zu machen?

  10. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    zu Herrn Tillmann
    Frage, haben sie beide Definitionen gelesen? Haben Sie sich damit auseinandergesetzt, auch von wem die Jerusalemer Erklärung kommt?
    Dem Artikel stimme ich nicht zu, ich habe mich auch nicht auf ihn bezogen, sondern auf andere Kommentare. Antisemitismus, ganz gleich aus welcher Richtung er kommt, finde ich widerwärtig. Mit dem was gerade in Gaza passiert bin ich genauso wenig einverstanden, wie mit der Hamas und dem grauenvollen Überfall am 7. Oktober. Die derzeitige Regierung Israels ist in Teilen rechtsradikal und handelt danach. Die Hamas war das schon von Anfang an. Bin ich deshalb antisemitisch? Weil ich das Kind beim Namen nenne? Ich zweifele das Existenzrecht Israels nicht an und denke, dass wir als Deutsche eine besondere Verantwortung tragen.
    Bitte schauen sie sich doch mal beide Erklärungen genau an.

  11. Janosch Tillmann

    // am:

    @Christina Herbert-Fischer

    das „Tamtam“ dient als Grundlage für die Argumentation. Anhand von Fakten erläutert Ingo Elbe warum er zu seinem Ergebnis kommt. Wäre Ihnen in TikTok-Clip oder ein Instaslide lieber gewesen? Nicht soviel Tamtam, zwei kurze Absätze und das ist es dann…

    Die JDA gleicht dabei auch nicht der IHRA, ihr einziger Sinn ist es, das Feld des sagbaren in der Israelkritik zu verschieben – so wie es viele Genozidforscher und Postcolonialprofs heute auch tun indem sie auch z.B. Israel mit dem NS gleichsetzen – das ist viel Tamtam! Das eine Frau wie Frau Hefets, deren Gruppe den Holocaust relativiert und mit Brunnenvergifter-Chiffren arbeitet, diese Definition verteidigt, unterstreicht das recht gut.

    Und Frau Fischer, natürlich darf jeder eine Meinung haben. Aber man darf diese dann eben auch angreifen, wenn sie jeder Grundlage entbehrt. Ich nehme an, dass sie gerade im Zeitalter des Trumpismus nachvollziehen können, dass man nicht einfach jede Meinung stehen lässt, sondern ihren Wahrheitsgehalt prüft und diese Meinung dann gegebenenfalls kritisiert.

    Meiner Meinung nach hätten Sie z.B. Herrn Faulhaber fragen können, warum er den Propagandasender eines antisemitischen Sklavenhalterregimes für eine gute Informationsquelle hält. Das es sich bei „Al Jazeera“ nämlich um genau so ein Medium handelt lässt sich – meiner Meinung nach – nämlich sehr gut mit Argumenten belegen.

  12. Bernd Hüttner

    // am:

    Die antizionistische Schlagseite bei seemoz wird immer bedenklicher. Jetzt wird ein Artikel zweitveröffentlicht, der sich über einen, Zitat „Austritt zionistischer Mitglieder“ bei der LINKEN freut. Junge Junge. Gemeint sind vermutlich die Austritte von prominenten Berliner LINKEN, die wegen des wachsenden Antisemitismus gerade im Berliner Landesverband resignierten. Vgl. z.B. https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/10/berlin-ex-senatoren-verlassen-linkspartei-lederer-breitenbach.html

    Und zur Jüdischen Stimme ist ja jetzt wirklich oft genug etwas gesagt wurden.
    Zitat: Der Verein ‚Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – EJJP Deutschland e.V.‘ (im Folgenden Verein ‚Jüdische Stimme‘ oder ‚Jüdische Stimme‘) versucht, sich medial als Stimme zahlreicher Juden und Jüdinnen zu inszenieren, denen vorgeblich nur an Frieden zwischen Israel und den Palästinensern gelegen sei. Doch schaut man auf ihre Demonstrationen, ihre Statements und ihre Social-Media-Auftritte, zeigt sich ein anderes Bild. Es finden sich zahlreiche Belege, dass dieser Verein insbesondere den israelischen Staat dämonisiert und delegitimiert.“

    siehe die kleine Publikation https://iibsa.org/neuerscheinung-zur-juedischen-stimme-fuer-gerechten-frieden/

  13. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Um es klar zu stellen, die Jerusalemer Erklärung stimmt in weiten Teilen mit der IHRA-Definiton überein. Sie ist lediglich in Bezug zur Kritik am Staat Israel klarer definiert, was Fehlinterpretationen schwerer macht.
    Den Verfassern und Unterzeichnern Antisemitismus zu unterstellen, worauf der ganze Tamtam am Ende unter anderem hinausläuft, ist absurd.
    Linker Antisemitismus ist ein bekanntes Phänomen, das ich nicht anzweifle. In diesem Falle aber läuft die Kritik fehl.
    Die Kritik von Herrn Tillmann kann ich, wenn auch nur in Teilen nachvollziehen, doch Meinungen sind in einer Demokratie nicht verboten und Meinungsartikel auch nicht.

  14. Janosch Tillmann

    // am:

    Es sind wohl eher die alten Töne bei der Linken – man holt den alten Antizionismus wieder raus.

    Nur ein paar Anmerkungen:

    „Die israelische Regierung […] steht zunehmend unter globalem Druck.“ Junge, junge, Israel wird seit Jahrzehnten über Gebühr von der UN kritisiert, es gibt eine weltweit agierende Boykottbewegung gegen das Land…

    Pro-Israelische Lobbyarbeit durch die Anne Frank Stiftung? Hier ist die Frontpage und der Veranstaltungskalender für 2025:
    https://www.bs-anne-frank.de/
    https://www.bs-anne-frank.de/events/kalender

    Mir müsste jetzt mal jemand nahelegen, wo diese Stiftung Lobbyarbeit für Israel macht. Ich höre z.B. Meron Mendel eigentlich nie im Deutschlandfunk und wenn doch, dann macht er nicht den Larry für Bibi.

    Und um mit einer Geschichte mal aufzuräumen, die IHRA-Definition erlaubt die Kritik an israelischer Politik. Die IHRA-Definition erklärt: „Erscheinungsformen von Antisemitismus können sich auch gegen den Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, richten. Allerdings kann Kritik an Israel, die mit der an anderen Ländern vergleichbar ist,
    nicht als antisemitisch betrachtet werden.“ https://holocaustremembrance.com/resources/arbeitsdefinition-antisemitismus

    Wozu braucht es denn eine alternative Definition, wenn klipp und klar gesagt wird, dass eine solche Kritik nicht als antisemitisch betrachtet werden kann?

    Wozu es für Leute wie Frau Hefets die JDA braucht, wird endgültig klar, wenn man diesen Artikel der JA liest: https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/wie-die-jerusalemer-erklaerung-antisemitismus-verharmlost/

    Der ganze Text der Hefets ist ein Machwerk und man muss sich wirklich fragen ob man beim Seemoz überhaupt Quellen prüft, wenn ihr was zur Zweitverwertung nutzt. Egal, ich höre jetzt auf, es wird sonst eh wieder zu lange.

  15. Pauli heinzelmann

    // am:

    Als ich Schuljunge war, waren Deutschland und Frankreich nach 2 Weltkriegen immer noch Todfeinde, bis Staatspräsident Charles de Gaulle die Hand ausstreckte zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Ftankreich und ein Vertrag die Freundschaft besiegelte.

  16. ChristinaHerbert-Fischer

    // am:

    Zu Herrn Faulhaber
    Nun die täglichen Nachrichten des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks reichen auch schon. Was dort abgeht hat jede Verhältnismäßigkeit verloren. Dazu braucht man nicht Pro-Palästina sein, um das zu sehen. Die in Teilen rechtsradikale Regierung sollte nicht mehr mit Waffen unterstützt werden, sondern die demokratischen Kräfte in Israel. Das Existenzrecht Israels hat für Deutschland besondere Bedeutung, das heißt aber nicht, dass es in Ordnung ist bei dieser Katastrophe sprachlos zuzusehen, genauso wenig wie bei dem Massaker vom 7.Oktober.
    Die Jerusalemer Erklärung ist kein antisemitisches Machwerk, sondern eine alternative und kluge Definition.

  17. Norbert Faulhaber

    // am:

    Der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war ein beispielloser Zivilisationsbruch. Wer glaubt, das nicht unterschreiben zu können, muss es sich, denke ich, mit Recht gefallen lassen, als „Antisemit“ bezeichnet zu werden. Aber mit einem legitimen Verteidigungskrieg hat das, was die israelische Armee in Gaza macht, nicht das Geringste mehr zu tun – das ist nichts anderes als ein einziges monströses Kriegsverbrechen. Wer’s nicht glaubt, sollte sich mal nur für fünf Minuten die Nachrichten auf „Al Jazeera“ (ist im Konstanzer TV-Kabelnetz) ansehen – wem es bei diesen Bildern nicht den Magen umdreht, dem ist nicht mehr zu helfen…

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert