Pressefoto Mathis Schuller © Beatrice Scholz

Die GEMS im November: Musikalisches, Kabarett und Theater

Pressefoto Mathis Schuller © Beatrice Scholz
Mathis Schuller © Beatrice Scholz

Auch im November lohnt sich der Weg nach Singen: Das soziokulturelle Zentrum GEMS bietet „handgemachte“ Musik, ungewöhnliches Theater und das „wandelbarste Comedy-Doppel Deutschlands“. Es treten u. a. Mathis Schuller, die Sisters of Comedy und das Frankfurter Comedy-Duo „Mundstuhl“ auf. Hier die Termine im Einzelnen:

Singen ohne Strom – Mathis Schuller

Der 19-jährige Mathis Schuller aus Stockach schreibt seit vielen Jahren eigene Songs und begleitet sich dabei auf der Gitarre oder dem Klavier und ist in der GEMS kein Unbekannter mehr. Bühnenerfahrung sammelte Mathis schon als Zwölfjähriger im TV-Format DEIN SONG, einem Komponistenwettbewerb für Kinder, im Kinderkanal des ZDF. Und tatsächlich hat sich sein Songwriting seit damals sogar noch weiterentwickelt.

Mathis tritt im Rahmen der Reihe „Ohne Netz und doppelten Boden“ auf, d. h. ganz ohne elektrischen Strom, hier präsentieren sich regionale und überregionale Musiker*innen im kleinen Studio der Singener GEMS. Das Format garantiert besondere Konzertabende in einem speziellen und gemütlichen Ambiente.

2020 war der junge Sänger Preisträger beim Bundeswettbewerb „Treffen junge Musik-Szene“ in Berlin. Als Finalist des Songwriting-Wettbewerbs „Songs“ der Popakademie Mannheim begeisterte er 2021 mit seinem Song „Someday“ und gewann den dritten Preis. Anfang November präsentiert Mathis Schuller die Songs seines Albums „Another Considerable Attempt“. Mal traurige Ballade, mal schneller Rocksong.

Eintritt nur per Vorreservierung per Mail unter brauch_michael@yahoo.de (begrenzte Platzzahl, nur 45 Zuschauer*innen möglich). Das Ganze kostet keinen Eintritt, es wird aber um eine angemessene Hutspende für die Musiker gebeten.

Am 5. November um 18:00 Uhr im Studio der GEMS.

Poetry Slam, Moderation: Marvin Suckut

Auch dieses Mal treffen sich wieder einige der besten Poetinnen und Poeten des Landes in Singen um in einem dichterischen Wettstreit gegeneinander anzutreten. Dabei müssen sie sich nur an drei einfache Regeln halten: Die Texte müssen selbstverfasst sein, es gibt ein Zeitlimit von sieben Minuten und es dürfen keine Hilfsmittel oder Kostüme verwendet werden.

Am Ende entscheidet das Publikum durch Applaus, wer zum Sieger oder zur Siegerin gekürt wird. Hier messen sich hochkarätige Gäste aus dem gesamten deutschsprachigen Raum mit den Besten der lokalen Szene.

Musikalischer Special Guest: Flori Wintels (Bad Bentheim). Das Lineup setzt sich zusammen aus Andreas Kranzler (Zürich), Julia Steiner (Zürich), DaWastl (Graz), Sabine Jahn (Radolfzell), Lilli Nawar (Konstanz) und Stefan Unser (Malsch).

Moderiert wird der Abend vom Konstanzer Slam-Urgestein Marvin Suckut. Wer mutig genug ist, sich mit seinen Texten der Wertung des Publikums zu stellen, schreibe eine Mail an marvinsuckut@gmx.de.

Am 5. November um 19:30 Uhr in der GEMS.

Philipp Oberlohr – Das Spiel. Are you part of The Game?

Über eine Kette von Zufällen beginnt das Publikum dieses Spiel. Die Zuschauerinnen wählen am Anfang der Show auf zufällige und überraschende Weise selbst aus, wer von ihnen mitspielen darf. Der oder die letzte Spielerin meldet sich sogar freiwillig – und Freiwillige gibt es immer genügend.

Dann beginnt Das Spiel. Die Spielerinnen denken an Erinnerungen aus ihrem Leben: Längst vergessene Freundinnen, bereiste Städte, Geburtstage oder Berufswünsche aus der Kindheit. Oberlohr errät nicht nur die Erinnerungen in unmöglicher Genauigkeit, er verknüpft sie auch zu einem neuen Erlebnis. Zuerst scheint Oberlohr die Fäden in der Hand zu haben, doch dann stellt sich heraus … auch er ist nur eine Marionette im Spiel. Denn schon seit Beginn hängt ein unschuldiges Kuvert von der Decke – für alle sichtbar, aber für niemanden zugänglich.

In genau diesem Kuvert finden sich am Ende des Abends die Namen der zufällig ausgewählten Spieler*innen. Unmöglich und „mind-blowing“ (Everything Theatre). Das Spiel hat schon jetzt begonnen und die vermeintlichen Zufälle sind schon lange vorherbestimmt, denn: Es will gespielt werden.

You are part of The Game.

Am 10. November um 20:00 Uhr in der GEMS.

Sisters of Comedy – Nachgelacht

Kabarett, Lieder und Spoken Word. Aufgeben ist nicht!!!!!!!!! Krise über Krise – aber die Sisters of Comedy bleiben stark und kreativ! Sie sind voller Zuversicht und freuen sich wie bekloppt, die Sisters Shows am 13. 11. 23 präsentieren zu können.

Mit dem Kauf einer Karte wird nicht nur ein unvergesslich-komischer Abend garantiert, an dem Künstlerinnen der gesamten Humorbandbreite die Bühnen rocken, um ein Zeichen gegen Sexismus und Gewalt gegen Frauen zu setzen, nein: Sie unterstützen zusätzlich Ihren lokalen Kleinkunstdealer, die Künstlerinnen und Frauen in Not. Denn ein Großteil der Einnahmen geht, wie immer, an Frauenhilfsprojekte, an Frauen, die es (nicht erst seit der Pandemie) besonders hart getroffen hat. Also zögern Sie nicht, tun Sie uns Gutes und gönnen Sie sich wieder Kultur, die die Welt durchaus braucht!

Denn in Zeiten, in denen man erneut über Frauenrechte und Meinungsfreiheit diskutieren muss, der Wind von rechts weltweit schärfer bläst und auch in westlichen Kulturen ein sehr konservatives Frauenbild neu propagiert wird, lautet das Motto: Humor ist die Reinform des Widerstands!

Männer sind herzlichst willkommen, Humor ist für alle da!

In diesem Jahr stehen auf der GEMS-Bühne:

Tina Häussermann

Bereits zum dritten Mal hat die Kabarettistin die Patenschaft des Abends übernommen und führt charmant als Moderatorin durch den Abend. Tina Häussermann ist zweifache Mutter, einfache Ehefrau und begeisterte Kabarettistin. Tina Häussmann deckt auf, was Hausfrauen und -männer denken. Mit ihren frechen Programmen bringt sie ds Publikum nicht nur zum Lachen, sondern hält auch die Synapsen ihrer Gäste in Bewegung. Die Trägerin des Deutschen Kabarettpreises ist gesellschaftspolitisch korrekt und unkorrekt. Von allem etwas und von allem sehr viel.

Uta Köbernick geht’s ruhig an

Mit Liedern und Texten, wie frisch aus dem Bett gestiegen, schlafwandelt Uta Köbernick sicher zwischen Privat- und Bühnenperson. Begleitet von Kaffeetasse und Thermoskanne beobachtet sie den Zeitgeist und andere Gespenster.

Von den Auszeichnungen und Preisen der letzten Jahre lässt sie sich nicht aufhalten. Mit einem fröhlichen „Ich bin ausgeträumt“ schaltet sie den Wecker im Kopf ab. Anarchie im Schlafanzug. Uta nimmt die Bühne so ernst, dass es verdammt viel Spaß macht. Manchmal muss man lachen und weiß gar nicht genau worüber, und im nächsten Moment stehen einem unvermittelt die Tränen zuvorderst.

Uta Köbernick geht’s ruhig an. Dieser Abend ist so besonders wie ein Tag, den man sich immer schon mal erlauben wollte.

Sarah Kentner

Sarah Kentner ist Tübingerin, Moderatorin, Poetress, Journalistin und Moderatorin in der Region Neckar-Alb. Sie ist 1986 in Bujumbura, Burundi, geboren. Während des Studiums der „Allgemeinen Rhetorik und Empirischen Kulturwissenschaften“ sammelte sie bereits erste Erfahrungen als (Radio-)Moderatorin, Autorin und Performerin. Zudem ist sie Honorarkraft für adis e.V. – Netzwerk für Antidiskriminierungsarbeit in der Region Reutlingen/Tübingen.

Und Kentner ist Performerin durch und durch. Mit dem Comedy-Kollektiv „Alles kann, nichts muss“ hat sie in der Vergangenheit über 30 Open Mic-Shows in Tübingen und Stuttgart organisiert. Wenn sie sich momentan nicht mit humoristischen Texten für Bühne und Hörfunk beschäftigt, arbeitet sie als Journalistin und Moderatorin in der Region Neckar-Alb. Bei der Kulturnacht wird sie mit Janine Lehleiter über „Why culture?” diskutieren und mit Sicherheit für den ein oder anderen Lacher sorgen.

Am 13. November um 19:30 Uhr in der GEMS.

MUNDSTUHL – Kann Spuren von Nüssen enthalten

Das brandneue Programm!

Das beste Comedyduo des Universums holt aus zum nächsten Streich! Und ja! Es wird noch lustiger als jemals zuvor. Wer geglaubt hat, der Gipfel humoristischen Wahnsinns sei nach 25 Jahren MUNDSTUHL bereits erreicht, wird mit dem brandneuen Programm KANN SPUREN VON NÜSSEN ENTHALTEN eines Besseren belehrt.

So frisch und abwechslungsreich, so durchgeknallt und schnell, als hätten sich die beiden sympathischen Echopreisträger eine Adrenalinspritze ins vegetative Humorzentrum gedrückt. In bester Mundstuhlmanier geben sich auf der Bühne liebgewonnene aber auch nagelneue Charaktere die Klinke in die Hand.

Der psychopathische Grillschorsch, der cholerische Andi, die drucklosen Friedensaktivisten Malte und Torben von No Pressure und als Special Guest Der Dschieses, der auf Geheiß seines Vaters wieder auf der Erde weilt – alle Mundstuhl-Figuren haben schwer einen an der Klatsche und sind als ins Absurde überdrehte Karikaturen angelegt.

So auch die ostdeutschen Hartz-IV-Mütter Peggy und Sandy, die schlechtesten Zauberer der Welt Sickroy und Fried und natürlich Dragan und Alder, die Erfinder der Kanakcomedy, die den hessischen Kultkomikern vor einem Vierteljahrhundert den Durchbruch bescherten.

Immer wieder leuchten satirische Spitzen auf, meist aber geht es um die pure Lust am Blödsinn, die mit ansteckender Spielfreude präsentiert wird. In Zeiten von stets erhobenen Zeigefingern, Gendersternchen und Political Correctness machen MUNDSTUHL weiterhin Späße über alles und jeden und das Beste ist: Man darf und muss herzhaft darüber lachen.

Die beiden Comedians und Podcaster Lars Niedereichholz und Ande Werner gelten als das erfolgreichste und wandelbarste Comedy-Doppel Deutschlands und erreichen in ihrem neuen Programm eine geradezu irrwitzige Pointendichte.

Aber Achtung! Dieses Programm KANN SPUREN VON NÜSSEN ENTHALTEN.

Am 18. November um 20:00 Uhr in der GEMS.

Die Ghostriders

Die Ghostriders feiern im Jahr 2022 ihr sagenhaftes 60-jähriges Bühnen-Jubiläum (1962 – 2022): 60 Years On Stage & Time Is On Our Side. Es werden alle Bandmitglieder auf der Bühne sein. Auch Ehemalige und Überraschungen.

Alles begann vor 60 Jahren mit Banjo, Waschbrett, selbst gebautem Holzkistenbass und Gitarren als Skiffle-Band. Selten kann eine Rock’n’Roll-Band auf eine so lange Tradition zurückblicken wie die älteste Kultband der Region Bodensee, Süddeutschlands und darüber hinaus: die Ghostriders. Sie singen von blauen Wildlederschuhen, von rasanten Touren mit Daddy’s Cadillac, von der coolen Juke-Box-Kneipe, von Petticoats und von heißen Girls. Sie kreischen „Go Little Queenie“, säuseln „Be My Baby“ und fordern „Don’t Be Cruel“… my „Angel“.

Die Ghostriders waren Pioniere dieser Musik in der Region zwischen Bodensee, München, Zürich und Südfrankreich. „Music live“, das ist ihr Markenzeichen bis heute geblieben. Mit unendlich großem Repertoire – mal schnulzig, mal rockig – hauchen oder hämmern die jung gebliebenen Herren Rock’n’Roll, Beat, Swing, Blues & Sweet in die Mikrofone. Sie dokumentieren perfekt die Zeit des Träumens und des Schwärmens der 1950er und 1960er Jahre. Sie präsentieren die Epoche, als diese Band die Beat-Clubs, Jazzkeller und Hallen der Region zum Sieden brachte. Mit Sicherheit eine besondere Atmosphäre und Stimmung mit dem speziellen „Kick“. Viel Vergnügen!

Am 25. November um 20:00 Uhr in der GEMS.

Martina Schwarzmann – Ganz einfach

Ein schönes Leben haben, das ist doch ganz einfach. Da backt man einen Kuchen und danach isst man ihn auf. Zwischendrin wird noch ein bisschen was erlebt und ein bisschen gearbeitet. So schaut der Tag von Martina Schwarzmann aus. Ganz einfach.

Manchmal wird ein bisschen rumgeplärrt, mal von den minderjährigen Mitbewohnern, manchmal auch von den volljährigen Bewohnern des Bauernhofs, der der Lebensmittelpunkt der Künstlerin, einfachen Hausfrau und vierfachen Mutter ist.

Möchte man es ruhiger haben, muss man nur das Richtige kochen. Denn wenn alle den Mund voll haben, ist es mal ganz kurz leise. Nachts ist es auch so ganz ruhig. Dann hört Martina im Bad, wie sich die Silberfischerl über ihren Körper unterhalten.

Wenn Martina nicht gerade ihre wilden Kinder bändigt oder ihrem Mann auf dem Acker hilft, dann sitzt sie manchmal da und schaut, das ist auch schön. Denn wenn man gscheit schaut, dann sieht man immer was, worüber man mal dringend ein Lied schreiben sollte. So wie über den eingetrockneten Frosch, aus dem sie mit Hilfe einer Schnur einen Teebeutel bastelt: falls der Storch mal vorbeikommt, damit man ihm was Passendes anbieten kann.

Manchmal klingelt’s bei Martina, dann steht meist der Sinn des Lebens vor der Tür. Der sucht schon seit Jahren nach ihr. Aber sie macht nie auf. Soll er ruhig weitersuchen.

Support: Mathias Kellner

Mit rau-sanfter Stimme gesungene Lieder über Gott und die Welt und kurios-lustige Geschichten über die bayrische Provinz zieht Mathias Kellner seit Jahren durchs Land. Der niederbayrische Oberpfälzer ist einer der bekanntesten Liedermacher Bayerns und lässt mit seinen hemdsärmeligen G’schichten regelmäßig die Grenzen zwischen Musik und Kabarett geschickt verschwimmen. Selbst wenn er gerade noch den melancholischen Song „Radieserlwalzer“ von der Reise zum Mittelpunkt der Welt singt, erzählt er doch gleich darauf urkomisch von seiner „Abspülmeditation“.

Kellner ist ein Meister der Unterhaltung und jedes seiner Konzerte ist eine Wundertüte mit verschiedenen Ebenen. Mal kommt die Ballade vom Konzert gestern plötzlich als groovy Bluesnummer daher. Mal wird ein Lied mitten in der Ausführung unterbrochen und ein wahnwitziger Bogen zu einer Geschichte gespannt, die im spontan einfällt.

Am 29. November um 20:00 Uhr in der Stadthalle Singen.

Weitere Informationen zu allen Terminen und Tickets hier.

MM/ans
Bild: Pressefoto Mathis Schuller © Beatrice Scholz

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert