Bus, bahnhof, neuer bahnhofplatz 2025 10 16 13 © harald borges

Rowdys auf dem Bahnhofplatz: Stadt knickt ein

Von O. Pugliese (Text) & Harald Borges (Bilder)
Bus, bahnhof, neuer bahnhofplatz 2025 10 16 13 © harald borges

Klimanotstand hin, Haushaltssperre her: Die Stadt Konstanz hält trotz allen Geschwätzes von einer grünen Stadt – sowie der dringend nötigen Erhöhung ihrer Einnahmen – an der einseitigen Bevorzugung des Autoverkehrs fest. Sie verzichtet jetzt auf wohl sechsstellige Bußgelder für Autofahrer:innen, die zu Tausenden das Recht gebrochen haben.

Legal, illegal, scheißegal ist scheint’s die Devise, nach der Autofahrer:innen weiterhin rücksichtslos über den für sie gesperrten Bahnhofplatz brettern. Die Verwaltung spielt erstaunlicherweise mit. Unter der entlarvenden Überschrift „Neue Verkehrsregelung am Bahnhof wird nochmal deutlicher ausgeschildert“ teilte sie dieser Tage mit, dass sie auf Strafzettel für die dort geblitzten mehrere Tausend Autofahrer:innen verzichten will.

Tausende „Fehlfahrten“

Statt ordentlich hinzulangen, wie es sonst doch ihre Art ist, tut die Stadtverwaltung in diesem Fall lieber so, als handele es sich bei diesen willensstarken Rechtsbrecher:innen mit den ausgefahrenen Ellbogen in Wirklichkeit um seh- und nervenschwache Wesen, denen man hilfreich durch das Aufstellen neuer, noch größerer Schilder den Weg zum Heil weisen müsse, statt massiven Verfolgungsdruck aufzubauen und die Höllentore zu öffnen: „Die sichtbaren Hinweise auf die neue Verkehrsregelung werden nochmals deutlich verstärkt“, teilt die städtische Pressestelle voll warmer Gefühle für die allen Geboten hohnlachenden Bleifüße mit.

Der am Mittwoch, 15.10., aufgestellte Blitzer erfasste danach allein am ersten Tag ca. 2800 „Fehlfahrten“, das wäre eine richtig fette Beute für die städtischen Finanzen, weshalb man ihn gleich am 17.10. wieder abbaute. Das zahnlose Fazit der Stadt, die sich in Selbstkritik übt, lautet: „Vor Ort läuft es noch nicht rund, die Beschilderung und die visuelle Führung reichen nicht aus.“

Bus, bahnhof, neuer bahnhofplatz, verkehrsschilder markiert 2025 10 16 02 beschnitten © harald borges
Aufgenommen am 16.10.2025

Es läuft nicht rund? Das ist eine geradezu aberwitzige Untertreibung. Die weit überwiegende Mehrheit dieser autofahrenden Rechtsbrecher:innen weiß genau, was sie tut. Selbst unsere lichtschwache Kamera offenbart: Die dort ursprünglich aufgestellten Verkehrszeichen waren mitnichten unsichtbar – außer anscheinend für Tausende von Autofahrer:innen.

Ein rechtsfreier Raum

Bahnhofplatz, schneckenburger, tauben, fürstenhäusle 2025 10 16 03 © harald borges
Die Hühner auf dem Dach nebenan nehmen’s gelassen

Dass die Stadt aber in Zeiten der Haushaltssperre auf einen erklecklichen sechsstelligen Betrag an Geldstrafen verzichtet, kann nur Erstaunen hervorrufen. Heute Nachmittag stehen im Gemeinderat etwa 2000 Euro für „Sporthalle Petersh. Ersatz Sportgeräte“ sowie etliche andere unscheinbare Kleckerbeträge mit leider spürbaren Auswirkungen auf den Unterricht zur Disposition – und gleichzeitig wird darauf verzichtet, Hunderttausende Euro von Verkehrsrowdys einzuziehen?

Das ist in diesen Zeiten radikaler Mittelkürzungen nur wenigen Menschen zu vermitteln.

Dass mit der Straflosigkeit für Autos die Situation am Bahnhof etwa für mobilitätseingeschränkte Menschen, die dort irgendwie heile über die Straße kommen müssen, fast genauso unerfreulich und gefährlich bleibt wie vor dem aufwändigen Umbau des Platzes, scheint ebenfalls keine Rolle zu spielen. Hauptsache, die verhätschelten Autofahrer*innen haben in einem rechtsfreien Raum so richtig freie Fahrt.

Dabei könnte die Verwaltung doch einfach beherzigen, was Georg Herwegh schon 1863 der Arbeiterbewegung ins Stammbuch schrieb: „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.“

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Konstanz vom 17. Oktober 2025, geändert am 21. Oktober 2025.

23 Kommentare

  1. Redaktion

    // am:

    Am Donnerstag, 30.10., hat die Stadt Konstanz folgende Pressemitteilung zu diesem Thema veröffentlicht:

    Die Stadt Konstanz stellt klar, dass die aktuell kursierenden Annahmen über vermeintlich entgangene Blitzereinnahmen am Bahnhofplatz nicht den tatsächlichen Sachverhalt widerspiegeln. Bereits zuvor hatte die Stadt darauf hingewiesen, dass der eingesetzte Anhänger „Toni“ in erster Linie der Verkehrszählung diente und nicht der vollumfänglichen beweissicheren Erfassung von Ordnungswidrigkeiten. Diese Einordnung gilt unverändert: Die häufig genannten rund 4.000 Durchfahrten pro Tag sind reine Zähldaten ohne Kennzeichen- oder Fahrerzuordnung und damit keine belegten Verstöße. Ohne beweiskräftige Fotos oder entsprechende Dokumentation sind Bußgeldverfahren rechtlich nicht möglich.

    In der gesamten Aufstellzeit von 2,5 Tagen hat „Toni“ rund 350 Fälle tatsächlich mit Foto erfasst. Diese Zahl bildet lediglich einen Ausschnitt ab und wurde nicht vollständig ausgewertet. Wie ebenfalls bereits ausgeführt, ist nicht auszuschließen, dass darunter zulässige Durchfahrten erfasst sind – etwa solche des ÖPNV oder mit Sondergenehmigung. Eine abschließende rechtliche Bewertung liegt daher nicht vor. Aus den Zähldaten hat die Stadt zudem die bereits kommunizierte Erkenntnis gewonnen, dass das Durchfahrverbot noch nicht bei allen Verkehrsteilnehmenden angekommen ist und Informations- sowie sichtbare Gestaltungsmaßnahmen an der Beschilderung sinnvoll sind. Diese wurden inzwischen umgesetzt, die verbotenen Durchfahrten reduzieren sich merklich.

    Rechnerische Hochrechnungen zu angeblich sechsstelligen „Einnahmeverlusten pro Tag“ durch den Verzicht auf das Erheben von Bußgeldern entbehren einer belastbaren Grundlage. Selbst eine theoretische Betrachtung, die ausschließlich auf den rund 350 Fotofällen basiert, würde – vor einer Einzelfallprüfung, ohne Abzug zulässiger Durchfahrten und ohne den erheblichen Verwaltungsaufwand einer händischen Auswertung – allenfalls einen Betrag im niedrigen fünfstelligen Bereich für die gesamte Messdauer ergeben.

    Mit der neuen Verkehrsführung am Bahnhofplatz wurde ein zentral gelegener, lange Zeit geltender Verkehrsfluss angepasst. Diese Anpassung braucht etwas Zeit. Für die Stadt steht deshalb nicht die Generierung von Einnahmen im Vordergrund, sondern die Sicherheit und Regelkonformität am Bahnhofplatz. Sofern erforderlich, wird es zielgerichtete Kontrollen unter nachvollziehbarer Dokumentation und konsequenter Verfolgung tatsächlicher Verstöße geben.

  2. Peer Mennecke

    // am:

    Ich habe heute ebenfalls das zweifelhafte Vergnügen gehabt, die Bahnhofstraße per pedes und mit Hund mehrfach überqueren zu müssen. Zu verdanken habe ich die unfallfreien Übergänge jeweils Taxifahrern, die Fußgängern hier scheinbar selbstverständlich Vorrang gewähren.
    Äußerste Vorsicht geboten war lediglich bei jeglicher Annäherung nicht zur Durchfahrt autorisierter Verkehrsteilnehmer, die an den Fußgängerüberwegen nochmal extra Gas gaben.
    Ich bin weder fußlahm noch zu übersehen. Das war echt der Super-GAU für alle Fußgänger, insbesondere ältere und solche mit Kindern.
    “Menschen, die Erfahrung und Verständnis für Verkehrsdynamik haben“, sollte man hier eher nicht trauen.
    Ebensowenig denen, die meinen, hier eine Flaniermeile geschaffen zu haben.

  3. Peter Krause

    // am:

    Wenn es verboten ist, dort mit dem Auto durchzufahren, dann ist es verboten und muss entsprechend bestraft weden.
    Ob das Verbot sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
    Und eine zweite Frage ist, ob die nunmehr gültigen Fahrpläne der Busse bzw. die Linienführungen sinnvoll und für die Fahrgäste „gut“ sind. Hier höre ich doch eher gemischte Stimmen…..
    Und noch etwas ganz anderes: Die „Bemalung“ auf der Fahrbahn vor dem Bahnhofsgebäude hätte man sich sparen können; hat sicher auch einige Euros gekostet.

  4. Holger Reile

    // am:

    Kurze Bestandsaufnahme vor Ort heute, 30.10., 14 Uhr: Innerhalb von knapp 10 Minuten düsten 14 PKW, acht davon aus der Schweiz, fröhlich über den Bahnhofplatz, kommend von beiden Seiten. Pro Karre wären 50 Euro fällig gewesen, auf die die Stadt wohlwollend verzichtet. Da kann sich jede/r selber ausrechnen, was da täglich zusammen kommen könnte. Die neuen Schilder, die darauf hinweisen, dass die Durchfahrt verboten ist, sind nicht zu übersehen.

  5. Robert Becker

    // am:

    @PAUL ZINSMANN

    Das Konzept der Auto reduzierten Innenstadt kann man gut an der Entwicklung Kopenhagens verstehen.

    Zum Beispiel hier anschaulich beschrieben: https://www.diamantrad.com/de-DE/blog/fahrradstadt-kopenhagen/

  6. Paul Zinsmann

    // am:

    Es gibt hier keine 2 Ebenen. Es gibt das tatsächliche Thema, und eine Diskussion um etwas, das mit dem C-Konzept nie erreicht werden sollte. Es ist der klägliche Versuch, sich nicht mit legitimen Argumenten auseinandersetzen zu müssen und mit der Brechstange eine vollständig themenverfehlte Diskussion loszubrechen.
    Man könnte es auch schlicht „Polemik“ nennen, und da hilft auch keine akademische Wortwahl. Ich habe mehrfach betont, dass ich selbst überzeugter Busfahrer bin, es ist absurd, was ich mir als Teil der Lösung hier trotzdem anhören muss, bis hin zu Beleidigungen. Wie eine vervielfachung der Fahrstrecke irgendwelchen Umweltzielen gegenüber zuträglich sein sollte, konnte mir dagegen weiterhin niemand erklären.

    Ich melde mich an der Stelle also ganz ab. Bei faktenbasierten Diskussionen bin ich gerne dabei, hier geht es aber längst nur noch um Rechthaberei und darum, das letzte Wort zu haben. Bei letzterem wünsche ich schon einmal viel Spaß.

  7. Peer Mennecke

    // am:

    Es wird hier auf auf zwei ganz verschiedenen Ebenen diskutiert. Die einen sehen das grundsätzliche Übel und die anderen eben nicht.

    Die „Eben-nicht-Fraktion“ wird irgendwann, nicht zuletzt an den Auswirkungen ihrer Meinung selbst, aussterben. Die anderen müssen und werden Veränderungen erreichen.

    Bis dahin gilt der wunderbare Satz von Karl Valentin:
    „Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie früher einmal war.“

  8. Robert Becker

    // am:

    @TOM REINBERG

    Der Trend in den Städten in Europa außerhalb von Deutschland geht ja schon stellenweise recht stramm in Richtung Reduzierung des Autoverkehrs und Stärkung des Radverkehrs und der öffentlichen Verkehrsmittel. Wie schön das Leben sein kann, erlebt man nicht weit entfernt an der deutschen Grenze, Strasbourg. Hinfahren, die blöde Karre auf den Park u. Ride Parkplatz stellen, in die wartende Straßenbahn einsteigen und sich in die Innenstadt chauffieren lassen.

  9. Paul Zinsmann

    // am:

    @Reinberg

    Inwiefern werden „Verfehlte Klimaziele, Lärm, Feinstaubbelastung“ nun verbessert, wenn die Autos, die nun mal existieren, nun die dreifache Strecke zurücklesen müssen?

    Die Probleme die Sie ansprechen sind existent und müssen gelöst werden. Haben aber rein garnichts mit dem Thema hier zu tun.

  10. Tom Reinberg

    // am:

    Laut ‚Konstanz in Zahlen 2025‘ werden 77% der Wege zu Fuß, mit Fahrrad oder Bus zurückgelegt. In ihrem Essay schreibt die Autorin Elisa von Grafenstein (SZ, 25.10.2025): „Tatsächlich legen die Deutschen in ihrem Alltag vor allem Kurzstrecken zurück: Die Hälfte aller Pendler fährt weniger als 4,9 km in die Arbeit, zum Einkaufen sogar weniger als zwei Kilometer.“
    Der Soziologe Andreas Knie schreibt in seinem Beitrag ‚Alibi für die Autopolitik‘ (Blätter für deutsche und internationale Politik, 10/25): „Deutschland hat zu viele Autos die vor allem in den Städten die Beweglichkeit einschränken: Auf rund 54 Millionen Menschen mit Führerschein kommen mehr als 72 Mio. Kraftfahrzeuge…..Mit einer geringen Betriebszeit von rund durchschnittlich unter einer Stunde am Tag und einem Besetzungsgrad von knapp über einer Person benötigt dieses Verkehrsmittel rund 80 Prozent der verfügbaren Verkehrsflächen.“
    Verfehlte Klimaziele, Lärm, Feinstaubbelastung, eingeschränkte Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer, Behinderung des ÖPNV, scheinbare Bequemlichkeit, ‚eingebaute‘ Vorfahrt, für all das stehen die allermeisten innerstädtischen Autofahrten. Welche Gründe mag jemand dann noch haben, das offenbar mehrtägige Fehlverhalten jener Autofahrenden zu entschuldigen. Diese kleine Innenstadt sollte schnellstmöglich von privatem Autoverkehr befreit sein.

  11. Paul Zinsmann

    // am:

    Es ist auffallend, wie die Person, die hier mit Beleidigungen um sich geworfen, und diese auch noch wiederholt hat, sich nun in die Opferrolle stellt. Ganz schlechter Stil. An der Stelle bin ich entsprechend auch raus, da ist Hopfen und Malz verloren. Manche scheinen wohl selbst noch nie einen Fehler gemacht zu haben.

    Zum letzten Kommentar:
    Ich will weiterhin niemand verteidigen. Aber ich komme nicht umhin zu erwähnen, dass der besagte Fahrbahnbelag zu großen Teilen seit Monaten verlegt ist und man trotzdem bis vor wenigen Tagen die Straße einseitig befahren durfte.

  12. Robert Becker

    // am:

    @ PEER MENNECKE

    Die Ursache der Ignoranz ob der veränderten Verkehrsführung zu erforschen, wäre vermutlich eher im psychologischen Bereich zu finden.

    Vorliegend sind ja nicht nur eindeutige Verkehrszeichen angebracht und auch erkennbar positioniert, auch der ganze Fahrbahnbelag, bestehend aus sorgfältig und systematisch verlegten einzelnen Platten mit fehlender Straßenmarkierung sollte einen halbwegs aufmerksamen Fahrzeuglenker doch zumindest vorsichtig darauf aufmerksam machen müssen, dass sich hier eine Veränderung aufgetan hat, die mit einem Erscheinungsbild einer Straße nach StVO, wie es in der Führerscheinausbildung vermittelt wurde, rein gar nichts mehr zu tun hat.

    Vielmehr verbindet der durchschnittlich ausgebildete und investigativ vorgehende Fahrzeugführer mit der vorliegenden Erscheinung wohl eher und üblicherweise das Bild einer Fußgängerzone, Fahrradstraße oder einer ähnlichen Fläche mit besonderer Sondernutzung. Ein zumindest zaghaftes Innehalten mit einem verzögerten Verhalten wäre doch schon aus diesem Grund angebracht.

  13. Peer Mennecke

    // am:

    Herr Eisenbarth,

    zunächst: Hier hat jeder eine Meinung, die er im Rahmen der Kommentarregeln kundtut, aber niemand hat eine Meinungshoheit. Soweit, so verständlich?

    Der Vorwurf des Ableismus, den Zinsmann mir zu meinem Begriff „Verkehrslegastheniker“ macht, ist, nun ja, Geschmackssache. Ganz wichtig dabei: Legasthenie ist eine Entwicklungsstörung (keine „Behinderung“), die vorwiegend die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens betrifft (seltener bis unbekannt die „Verkehrslegasthenie“, reingefallen).

    Ebenfalls von Zinsmann übernommen und zu Ihrem gemacht haben Sie ja das Thema der Ahndung solcher Delikte und frohlockt, dass diese Sachen von Behörden geregelt werden, Zinsmann bezichtigte mich der „Law & Order Politik“ sowie wörtlich „Strafen zu fordern“. Sehen Sie, da haben Sie beide überlesen, dass ich die Stadt verstehe und es ok finde, hier nicht einzuschreiten (wenn auch wegen Blödheit der Ignoranten, zu denen Sie sich ja selbst zu zählen scheinen). Was soll diese wiederholte Verdrehung der Tatsachen?

    Der spürbare Furor und die Heftigkeit Ihrer Kommentare bzgl. meines Beitrags ist, freundlich ausgedrückt, weder rational noch emotional nachvollziehbar.

    Die Krönung der Absurdität aber ist, hier bei der Redaktion rum zu jammern, gar „Zensur“ zu fordern wegen nichts. Zumindest nichts, was Sie nicht wiederholt auch gemacht haben.

    Ich verzichte in diesem so hochgradig brisanten wie sensiblen Fall (der Verkehrsordnungswidrigkeiten) auf Satisfaktion und empfehle Ihnen stattdessen Yoga. Ende der Durchsage.

  14. Bernd Eisenbarth

    // am:

    Mennecke,
    am Ende Ihres ersten Beitrages unten bezeichnen Sie uns, die wir nach Ihrer Meinung „Verteidiger der zahlreichen Verkehrslegastheniker“ sind und die wir auch selbst zu den Legasthenikern dazu gehören sollen, obendrein auch noch als blöde. Das macht Ihre Argumentation weder sachlicher noch fairer. Und Schnappatmung zeigen allenfalls Sie selber.

    @ Seemoz-Redaktion: Warum werden Kommentare wie der von Mennecke, die persönlich beleidigend und Behinderten gegenüber diskriminierend sind, von der Zensur hier eigentlich durchbelassen?

  15. Peer Mennecke

    // am:

    Zinsmann und Eisenbarth
    Da möge sich ein jeder seinen eigenen Reim drüber machen, ob Sie meinen Kommentar zu Ende gelesen haben oder bereits vorher der Schnappatmung die Oberhand übergaben.

  16. Bernd Eisenbarth

    // am:

    @Mennecke
    „Unglaublich, wie man solche Dreistigkeit (von Verkehrslegastheniker, wie diskriminierend!) kleinreden kann, ohne vor Scham im Boden zu versinken.“ Hab ich etwas übersehen? Wurde jemand schwer zu Schaden gebracht oder gar ermordet? Oder sind hier vielmehr ein paar Autos verbotenerweise durch einen Straßenbereich gefahren, der neuerdings gesperrt ist? Lassen Sie wie gesagt die Kirche im Dorf und regen sich, wenn Sie ’s unbedingt brauchen, über die wirklich schlimmen Dinge auf, die es im Moment wohl zuhauf gibt! Gut, dass solche Sachen von den Behörden geregelt werden und nicht von Leuten wie Ihnen.

  17. Paul Zinsmann

    // am:

    Herr Mennecke,
    ich sehe hier niemanden, der etwas kleinredet. Was ich sehe sind eine handvoll Menschen, die Verständnis und Erfahrung für Verkehrsdynamik haben. Tatsächlich ist es so, dass einem ein Schild nicht unbedingt auffällt, wenn man einer langen Autoschlange folgt. (Und nein, ich bin keiner der Personen, die dort lang gefahren ist. An den Lagokreisel verschlägt es mich nur mit dem Bus.)

    Jetzt könnte man mit Schaum vor dem Mund, so wie Sie, beleidigend werden (übrigens auch schöner Ableismus, hier andere als Legastheniker zu betiteln) – oder einmal tief durchatmen und verstehen, dass eine bessere Beschilderung, oder im besten Fall sogar eine Fahrbahnmarkierung, sehr zuträglich für die Verkehrssicherheit wäre. Sehr viel zuträglicher, als zu schimpfen oder strafen zu fordern. Überlassen wir diese Law & Order Politik doch lieber anderen Strömungen.

  18. Peer Mennecke

    // am:

    Den Verteidigern der zahlreichen Verkehrslegastheniker meinen Respekt für ihr Outing. Wahrscheinlich gehören sie dazu. Unglaublich, wie man solche Dreistigkeit kleinreden kann, ohne vor Scham im Boden zu versinken.
    Dass diese Vergehen zunächst nicht geahndet werden, finde ich allerdings ok. Wer will sich schon mit soviel Blödheit streiten.

  19. Herbert Dürschke

    // am:

    Zur Regelung: Verkehrszeichen können unwirksam sein, wenn sie nicht ordnungsgemäß angebracht wurden. Ua. gilt der sog. Sichtbarkeitsgrundsatz. Dort ist vieles geregelt wie ein Schild aufgestellt werden muss, z.B. dürfen normalerweise nicht mehr als 3 Verkehrszeichen/-hinweise an einem Pfosten angebracht sein.

    Neutral betrachtet: Wenn in so kurzer Zeit 2800 Verkehrtsteilnehmer die Vorschrift eines Durchfahrverbots nicht eingehalten haben dann kann was mit der Beschilderung nicht stimmen.. Wäre es mir passiert würde ich einen Bescheid auch bis zur letzten Instanz anfechten.

    Das wird auch bei der Stadt Konstanz bekannt sein und musste dort wohl abwägen ob hier von mir geschätzte 30% auch mit Einspruch agieren würden. Also schlussendlich eine reine Kosten/Nutzen-Analyse bei der zuständigen Stelle der Stadr. Aus meiner Sicht sollte man in diesem Zusammenhang im Artikel auch nicht von «Verkehrsrowdys» schreiben.

    Somit: mit dem Artikel stimme ich in Inhalt und Wortwahl in keiner Weise überein. Danke trotzdem an den Fotografen für die bildliche Sicherstellung von «Beweisen»

  20. Peter Conzelmann

    // am:

    Stimme zu. Wo Durchfahrverbot draufsteht, muss auch Durchfahrverbot drin sein. Aber der Stadt ist es ja auch egal, dass ständig Radfahrer durch die Fußgängerzone pesen. Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe noch nie beobachtet, dass dagegen etwas unternommen wird.

  21. Paul Zinsmann

    // am:

    Dass Menschen mit Verkehrsänderungen Schwierigkeiten haben, lernt man bereits in der Fahrschule… Erstmal locker bleiben und beobachten, warum nach wenigen Tagen bereits nach der vollen Härte des Gesetzes schreien?

    Was hat eigentlich der Klimanotstand im ersten Absatz zu suchen? Das Thema wird nicht nur nicht aufgegriffen, es ist auch komplett verfehlt: Die CO2 Bilanz dürfte mit der Vervielfachung der Fahrstrecke über die Laube deutlich schlechter ausfallen, als davor.

    Sorry, aber als überzeugter Busnutzer finde ich diesen Beitrag mehr als peinlich und kurzsichtig.

  22. Bernd Eisenbarth

    // am:

    Ich würde jetzt die Kirche mal im Dorf lassen und nicht gleich in Schnappatmung verfallen wie die LLK. Es handelt sich hier um Anfangsschwierigkeiten, weil es immer Zeitgenossen gibt, die blind in ihrer Gewohnheit sind. Üblicherweise sind die Behörden hier eine Weile etwas kulant, was m.E. auch ok und begrüßenswert ist. Wir wollen doch eigentlich alle keinen über-regulierenden und zu restriktiven Staat (was er de facto aber leider doch oft genug ist). Bei Änderungen der Höchstgeschwindigkeit werden auch nicht sofort überall Blitzer aufgestellt. Wenn’s dann nach zwei Wochen immer noch nicht funktioniert, kann man ja mal verstärkt den Knöllchenblock zücken. Irgendwann schnallen es dann auch die Dümmsten.

  23. Harald Borges

    // am:

    Zu diesem Thema veröffentlichte die Linke Liste gestern folgende Pressemitteilung:
    Linke Liste fordert Bußgelder für Autos auf dem Bahnhofplatz
    Der am 12. Oktober eingeweihte, neu gestaltete Konstanzer Bahnhofplatz ist für den privaten motorisierten Verkehr mit wenigen Ausnahmen gesperrt. Große, gut sichtbare Schilder am Lago-Kreisel und an der Einmündung der Dammgasse verbieten die Durchfahrt außer für Linien- und Lieferverkehr, Fahrräder und bestimmte Anlieger. Außerdem wurde über das neue Verkehrskonzept seit Wochen derart umfassend berichtet, dass es allgemein bekannt ist.
    Allerdings ignorieren vor allem Autofahrende dieses Verbot ganz bewusst. Die Stadt Konstanz hat dort daher am 15.10. einen Blitzer abgestellt und nach eigenen Angaben etwa 2800 unberechtigte Durchfahrten pro Tag (also mehr als 100 pro Stunde!) fotografiert. Die „Konsequenz“: Der Blitzer wurde am 17.10. wieder abgebaut und bekanntgegeben, dass „für die in den vergangenen Tagen am Bahnhof erfassten Fehlfahrten keine Bußgelder erhoben“ werden.
    Wir halten dieses Vorgehen der Verwaltung für unverantwortlich.
    Die Stadt Konstanz steckt derzeit in einer schweren Finanzkrise, hat eine Haushaltssperre verhängt und will selbst am Notwendigsten sparen. Hier aber verzichtet sie zugunsten jener Verkehrsteilnehmer:innen, die – ganz bewusst – das Recht brechen, auf Einnahmen im sechsstelligen Bereich.
    Indem die Verwaltung den Bahnhofplatz faktisch auch weiterhin für den Durchgangsverkehr öffnet, gibt sie das eigentliche Ziel des kostspieligen Umbaus auf. Versprochen hatte sie dort „mehr Sicherheit, weniger Konflikte, einen verlässlichen ÖPNV-Betrieb und mehr Aufenthaltsqualität“. Nichts dergleichen ist davon derzeit zu sehen, der Autoverkehr fließt, behindert Busse und Fußverkehr und nötigt Radfahrende zu gefährlichen Ausweichmanövern. An eine sichere Überquerung des Platzes ist gerade für ältere Menschen nicht zu denken.
    Durch ihr Zurückweichen vor diesem massenhaften Rechtsbruch setzt die Stadt, die sonst so großzügig Knöllchen verteilt, außerdem ein gefährliches Signal. Schon heute eskaliert die Gewalt auf unseren Straßen, Fußgänger:innen benutzen auf der alten Rheinbrücke zuhauf den Radweg, während auf dem Fußweg auf der anderen Seite der Brücke Radfahrer:innen die Fußgänger:innen beiseite klingeln und abdrängen und in den Wohnquartieren Autofahrer:innen wie selbstverständlich Fuß- und Radwege blockieren.
    In dieser Situation der zunehmenden Missachtung von Verkehrsvorschriften und Verrohung darf die Stadt keine rechtsfreien Räume schaffen, sondern muss ihrer Aufgabe, die Grundregeln eines vernünftigen Umgangs miteinander durchzusetzen, unbedingt nachkommen. Ganz abgesehen davon, dass sie die Strafgelder bitter nötig hätte.
    Es darf unserer Ansicht nach keine Extrawurst oder gar rechtsfreien Räume für die von der Verkehrsplanung ohnehin seit Jahrzehnten einseitig bevorzugten Autos geben.
    Für die LLK: Holger Reile – Wolfgang Moßmann – Anke Schwede
    Quelle: Website der LLK

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