Historische aufnahme des motorschiffs „baden“ im konstanzer hafen © db, archiv bodensee schiffsbetriebe

Bootsfahrt des rechts-nationalen Webradios „Kontrafunk“ fällt ins Wasser

Historische aufnahme des motorschiffs „baden“ im konstanzer hafen © db, archiv bodensee schiffsbetriebe
Historische Aufnahme des Konstanzer Hafens (© DB, Archiv Bodensee-Schiffsbetriebe)

Wie das Konstanzer „Bündnis für Demokratie – klare Kante gegen rechts“ in einer Pressemitteilung schreibt, ist die für morgen geplante Bootsfahrt „Der Kontrafunk zu Wasser – Mit der MS Bodensee zum Dreiländereck“ wohl abgesagt worden.

Der rechts-nationale Webradio-Sender aus Steckborn hatte eine prominente Liste rechtsradikaler und rechtspopulistischer Akteur:innen sowie bekannte Verschwörungserzähler:innen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum zur Schifffahrt in den Konstanzer Hafen geladen (siehe hier).

Das Bündnis „Konstanz für Demokratie – klare Kante gegen rechts in Stadt und Landkreis“ hatte bereits eine Kundgebung auf der Wiese hinter der Hafenmeisterei, unweit der Anlegestelle der „MS Bodensee“, angemeldet. Diese wurde gestern von der Stadt Konstanz auch genehmigt. Die Kundgebung findet nun doch nicht statt. Zur Historie: Das Bündnis hatte am Mittwoch, den 2. Juli, Kenntnis von der Bootsfahrt erhalten und direkt den Schiffseigner der „MS Bodensee“ sowie die Bodensee
Schifffahrtsbetriebe (BSB), als Betreiberin des Konstanzer Hafens, über die Veranstaltung und
die geplante Kundgebung informiert.

„Nach unserer Kenntnis wurden Gäste und Inhalt der Veranstaltung gegenüber dem Betreiber der „MS Bodensee“ verschleiert“, so Katrin Brüggemann, eine der Sprecher:innen des Bündnisses. „Nachdem die BSB und wir den Schiffsbetreiber in Kenntnis setzten, hat dieser wohl den Vertrag gegenüber Kontrafunk am Donnerstagabend gekündigt. Kein Schiff, keine Fahrt“, so Brüggemann.

Radiogründer Burkhard Müller-Ullrich inszeniert die Absage unterdessen als „Bedrohung durch Linksradikale“. Im eigenen Radiosender beklagt er sich bitter über die Universitätsstadt Konstanz. Die Netzwerke von „in der Wolle gefärbten Linksextremen“ würden in Konstanz bis in die Behörden und zur Polizei reichen, so der Radiomacher.

Am heutigen Morgen gab Müller-Ullrich der rechtsradikalen Zeitung „Junge Freiheit“ bereits ein Interview und beklagte sich auch über die Stadt Konstanz selbst, „die CDU ist hier militant links“. Katrin Brüggemann erträgt den bereits eingesetzten Shitstorm gegen das Bündnis gelassen: „Das ist ein Erfolg für die zivile Stadtgesellschaft. Konstanz bleibt bunt und steht zusammen gegen rechte Hetze“, so ihr Fazit.

MM, Bild © DB, Archiv Bodensee-Schiffsbetriebe

Ein Kommentar

  1. Christina Herbert-Fischer

    // am:

    Müssen wir nicht antanzen und können den Samstagmittag beim Cherisyfest feiern, das macht sicher mehr Spaß. Kommt zu Hauf, jetzt habt ihr ja nichts anderes mehr vor. Die Omas gegen Rechts sind dort übrigens mit einem Infostand vertreten.
    Beim Veranstalter der geplatzten Schifffahrt ist unsere CDU extrem links, die Bündnisleute aus der Mitte der Stadtgesellschaft sind linksextrem. Die Anmeldung einer Kundgebung wird zur Bedrohung stilisiert, das weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.

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