
Als Teil einer bundesweiten Aktion ruft die Initiative Klimastadt Konstanz für den kommenden Donnerstag zu einer Mahnwache gegen die fossilen Investitionen der Deutschen Bank auf, die weltweit zu den klimaschädlichsten Banken zählt. Die Mahnwache startet um 16 Uhr vor der Deutschen Bank Filiale an der Bahnhofstraße in Konstanz.
Unter dem Motto „Tag des Grauens – Deutsche Bank entlarvt!“ ruft die Konstanzer Initiative Klimastadt Konstanz für kommenden Donnerstag, 30. Oktober 2025, um 16 Uhr zu einer Mahnwache vor der Konstanzer Filiale der Deutschen Bank auf. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Protestkampagne der Umweltorganisation Urgewald, die anlässlich von Halloween auf die Finanzierung fossiler Energien durch die Deutsche Bank aufmerksam macht – und damit aufzeigen will, wie gruselig deren Finanzgeschäfte sind.
Seit dem Pariser Klimaschutzabkommen hat die Deutsche Bank im Schnitt täglich 45 Millionen US-Dollar in fossile Energien investiert und damit erheblich zur Verschärfung der Klimakrise beigetragen. Und das, obwohl Wissenschaftler:innen seit Jahren warnen, dass für das Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens keine weiteren fossilen Quellen erschlossen werden dürfen und Ausbeutung bestehender Felder vorzeitig beendet werden müsse.
Kohle für Kohle
Die Investitionen der Deutschen Bank in Kohle, Öl und Gas machen diese zu einer der 25 klimaschädlichsten Banken weltweit. Die Investitionen der Bank reichen von Kohle- und Gasförderung im bedrohten Amazonas-Regenwald bin hin zur Unterstützung von Firmen wie Energy Transfer, die aktuell eine Klage in Höhe von 660 Millionen US-Dollar gegen die Umweltschutzorganisation Greenpeace vorantreibt. Greenpeace selbst bezeichnet die für sie existenzbedrohende Klage als „Einschüchterungsklage“ mit dem Zweck, die Zivilgesellschaft zum Schweigen zu bringen und eine freie Meinungsäußerung zu unterbinden.
Die Deutsche Bank ist nach Barclays die zweitgrößte europäische Geldgeberin der Kohleindustrie und hat ihre Kohlefinanzierung in vergangenen Jahren stark ausgeweitet. Zwischen 2022 und 2024 hat die Deutsche Bank ihre Investitionen in Kohle, Öl und Gas sogar noch um rund 50 Prozent gesteigert und war 2024 weltweit größte Geldgeberin des Öl-Konzerns BP.
„Die Deutsche Bank ist durch ihre fossilen Investitionen einer der großen Antreiber der Klimakrise“, sagt Volker Peters, Mitorganisator der kommenden Mahnwache. „Wer den Pariser Klimazielen gerecht werden will, darf keine weiteren fossilen Projekte mehr unterstützen. Wir fordern die Deutsche Bank deshalb auf, schnellstmöglich aus der Finanzierung von Kohle, Öl und Gas auszusteigen.“
Unterstützung durch Kriegsanleihen
Neben ihren erheblichen fossilen Investitionen ist die Deutsche Bank auch einer der großen Geldgeber in Krieg und Genozid. Neben Milliardeninvestitionen in den US-amerikanischen Waffenhersteller Boeing, dessen Waffensysteme auch die von Israel verübten Kriegsverbrechen an den Palästinenser:innen benutzt wurden, unterstützte die Bank auch den israelischen Staat selbst, indem sie israelische Kriegsanleihen in Milliardenhöhe kaufte und damit das völkerrechtswidrige Vorgehen erst ermöglichte.
„Die Deutsche Bank zeigt exemplarisch, wie fossile Investitionen Hand in Hand mit Krieg und Genozid einhergehen“, sagt Manuel Oestringer von Klimastadt Konstanz. „Die Verflechtung der Finanzinstitute mit der fossilen Industrie und den großen Waffenherstellern ist eine der großen Hindernisse auf dem Weg zu einer klimaneutralen Welt. Die heutigen Finanzinstitute wie die Deutsche Bank sind die wahren Monster unserer Zeit.“
Teilnehmende der Mahnwache werden ermutigt, in Halloween-Verkleidung zu kommen, um auf das gruselige Ausmaß der fossilen Finanzgeschäfte aufmerksam zu machen.
Text: Pressemitteilung der Initiative Klimastadt Konstanz / Bild: Website Urgewald


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