Fabio Andina erzählt in „Sechzehn Monate“ meisterhaft vom Schicksal seiner Großeltern. 5. März 1944: In Cremenaga, einem kleinen Dorf an der italienisch-schweizerischen Grenze, wird der Schreiner Giuseppe Vaglio von der deutschen SS verhaftet. Er hat Juden und verletzten Partisan:innen geholfen, den Grenzfluss Tresa zu überqueren und sich in die Schweiz zu retten.
Am 6. Juli 1945, sechzehn Monate nach seiner Verhaftung, kehrt Giuseppe zurück: verwundet, abgemagert, auf einem Ohr taub. Bis an sein Lebensende schweigt Giuseppe – er ist der Grossvater von Fabio Andina – über das, was er erlebt hat. Im Roman „Sechzehn Monate“ zeichnet Andina das Bild einer Dorfgemeinschaft, die in Kriegszeiten zusammenhält, obwohl der Faschismus einzelne Dorfbewohner:innen vergiftet.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Bundesamt für Kultur BAK.
Lesung, Moderation: Karsten Redmann. Karin Diemerling übersetzt und liest den deutschen Text.
Literaturhaus Thurgau – Bodmanhaus
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