
Zu fortgerückter Stunde befasste sich der Haupt-, Finanz- und Klimaausschuss am letzten Donnerstag auch mit zwei Anträgen, mit denen die Sicherheit besonders von Frauen im spätabendlichen öffentlichen Verkehr erhöht werden sollte. seemoz berichtete. Beide Anträge wurden abgelehnt.
Zum einen ging es um Zuschüsse für ein „Frauennachttaxi“. Mittels Gutscheinen sollten Frauen sowie „Personen mit dem Geschlechtseintrag ‚divers‘ und nicht-binäre Menschen“, wie es im Antrag von Grüne/FGL heißt, am Abend per Taxi verbilligt nach Hause fahren können. In Anbetracht der Haushaltssperre modifizierte Moritz Schneider (Junges Forum) den Antrag dahingehend, die Stadt möge nach Ablauf der Haushaltssperre 10.000 Euro für ein entsprechendes Pilotprojekt bereitstellen.
Der Antrag scheiterte bei Stimmengleichheit (6 Ja gegen 6 Nein) ausgerechnet an einer Enthaltung aus den Reihen von Grüne/FGL, nämlich von Stadträtin Dorothee Jacobs-Krahnen. Auch Oberbürgermeister Uli Burchardt enthielt sich. Immerhin will die Verwaltung das Thema im Rahmen der Beratungen für den Doppelhaushalt 2027/2028 wieder aufs Tapet bringen.
Bushalt auf Verlangen?
Etwas besser erging es dem Ansinnen der CDU, die Konstanzer Busse sollten abends auf Verlangen ausstiegswilliger Fahrgäste auch zwischen den eigentlichen Haltestellen stoppen. Davon versprach sich die Fraktion ein erhöhtes Sicherheitsgefühl durch kürzere Wege. In der Sitzung trug Stadtwerkechef Norbert Reuter noch einmal, wie offenbar schon am Vorabend im nicht-öffentlichen Busbeirat, die Bedenken der für den Busbetrieb verantwortlichen Stadtwerketochter Konstanz mobil GmbH (KmG) vor: Vielerorts, ob entlang von Radwegen, parkenden Autos oder an Böschungen, sei ein Zwischenhalt nicht möglich.
Überhaupt dürfe man die Entscheidung, wo ein Bus halten könne, nicht an die Fahrer:innen auslagern. Denen sei diese Verantwortung nicht zuzumuten, was auch Oberbürgermeister Uli Burchardt bekräftigte. In seiner schriftlichen Antwort hatte Reuter zudem die Kostenkeule geschwungen: Zusätzliche Halte verlängern die Fahrzeit und kosten damit mehr Geld!
Das Junge Forum begrenzte den ursprünglichen, für alle Buslinien gedachten CDU-Antrag nun derart, man möge die Zwischenhalte auf Wunsch zunächst nur für ein Jahr und nur auf einer Nachtschwärmerlinie erproben. Dem mochte sich Norbert Reuter nicht gänzlich verschließen. Die KmG würde dann den Fahrer:innen potenzielle Haltepunkte zwischen den regulären Haltestellen vorgeben. Problematisch dabei: Werden an zu wenigen Stellen Zwischenhalte erlaubt, verpufft das Angebot mangels Nachfrage.
Foto: Symbolbild Pixabay
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