Gaza-Demo am 6.4.2024, Foto Vera Thawra

Gaza-Demo: Warnung vor Flächenbrand in Nahost

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Gaza Demo Am 6.4.2024 © Vera Thawra
Gaza-Demo am 6.4.2024, Bild: Vera Thawra

Rund 200 Menschen folgten dem Demonstrationsaufruf des Konstanzer Bündnisses Rettet Gaza und forderten u.a. ein Waffenembargo gegen Israel. Gewarnt wurde auch davor, dass Deutschland durch den kürzlich verübten israelischen Angriff auf ein iranisches Konsulat in einen großen Krieg in Nahost hineingezogen werden könnte.

Hier die leicht gekürzte Medienmitteilung der Veranstalter*innen:

„Stoppt den Völkermord “, schallte es am vergangenen Samstag immer wieder durch die Konstanzer Innenstadt. Etwa 200 Menschen hatten sich dem Aufruf des Konstanzer Bündnisses Rettet Gaza angeschlossen und demonstrierten gegen die „Deutsche Beihilfe zum Völkermord“ in dem aktuellen israelischen „Massaker“ in Gaza, so die Veranstalter.

„Wir stehen heute hier, weil wir es nicht ertragen können, still zuzuschauen, wie Deutschland im Gazastreifen Beihilfe zum Völkermord leistet. Rund ein Drittel der Waffenimporte, mit denen Israel dieses Gemetzel verübt, kommt aus Deutschland. Wir fordern deshalb ein sofortiges Waffenembargo gegen Israel“, fasste Vincent Trötschel die Beweggründe für die Demonstration zusammen.

In den vergangenen sechs Monaten töteten israelische Truppen in Gaza mehr Journalist*innen, als im gesamten zweiten Weltkrieg starben, mehr Rettungskräfte, als in allen Kriegsgebieten auf der Welt. Und über 2% aller Kinder im Gaza.1

Nicht zuletzt durch gezieltes Töten von Hilfsmitarbeiter*innen, wie kürzlich 7 Mitarbeitende der World Central Kitchen, ist die Zahl der von Israel getöteten Hilfsmitarbeiter*innen auf 203 angestiegen, damit sind mehr Hilfsmitarbeiter*innen gestorben, als in allen Kriegen der vergangenen 30 Jahre zusammengenommen, wie die Aid Worker Security Database berichtet.2

Bereits vor einem knappen Monat hatte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres verkündet, dass aktuell fast Dreiviertel der Bevölkerung Gazas unter katastrophalem Hunger leiden. Die höchste jemals registrierte Anzahl an Hungernden, „überall und zu jeder Zeit“.3

„Die abermalige Ermordung von Hilfsmitarbeitern und systematische Sabotage von Hilfsorganisationen hat das klare Ziel, die Bevölkerung des Gazastreifens verhungern zu lassen“, so Ed Kurdy von Rettet Gaza, „Deutschland unterstützt die israelische Aushungerungskampagne, indem es Waffen liefert, diplomatische Unterstützung leistet und die Zahlungen an die Gaza Abteilung des Palästinenserflüchtlingshilfswerks UNRWA eingestellt hat. Deshalb wird sich Deutschland vor dem internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Völkermord verteidigen müssen. Wir verlangen, dass Deutschland diese Verbrechen nicht länger unterstützt, sondern endlich umfassende Sanktionen gegen das israelische Regime verhängt.“

In Bezug auf das israelische Bombardement auf ein Gebäude des Iranischen Konsulats in Syrien vom vergangenen Montag kommentierte Khalid Kashmiri: „Nach internationalem Recht ist ein Angriff auf eine Botschaft ein Angriff auf das Land selbst. Am vergangenen Montag hat die israelische Armee einen direkten Angriff auf den Iran ausgeübt und riskiert damit einen offenen Krieg zwischen Iran und Israel“ und ergänzte: „Wann sagt unsere Regierung endlich – genug ist genug – und verhängt umfassende Sanktionen gegen Israel, anstatt sich in einen noch zerstörerischeren Krieg hineinziehen zu lassen?“

Text: MM/hr, Bild: Vera Thawra

Anmerkungen

1 https://www.savethechildren.net/news/over-2-gaza-s-child-population-killed-or-injured-six-months-war

2 https://www.middleeastmonitor.com/20240404-more-aid-workers-killed-in-gaza-than-in-all-wars-over-last-30-years-combined/

3 https://news.un.org/en/story/2024/03/1147656

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  1. Helmut Reinhardt

    // am:

    „Am Dienstag, den 16.04.24 war der jordanische Außenminister Ayman Safadi in Berlin. Seine Rede wurde von ARD und ZDF gänzlich ausgeblendet, nur Baerbocks Ansprache wurde ausgestrahlt. Zensur wie aus dem Lehrbuch.“

    Dieses Zitat aus einem fremden Tweet, hielt ich erst für einseitige Propaganda. Dieser Artikel aus dem Magazin „Overton“*) bestätigt diesen Hinweis jedoch gut belegt

    Unfaires Verhalten der deutschen Außenministerin führt zu einer deutlichen Reaktion ihres jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi.

    „Das Mikrophon abdrehen kann man einem eingeladenen Diplomaten nicht, erst recht nicht, wenn man ihn als „vertrauten und verlässlichen Partner in der Region“ bezeichnet, wie es Annalena Baerbock auf der vor zwei Tagen gemeinsam mit ihrem jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi abgehaltenen Pressekonferenz tat. Aber man kann den denkwürdigen Auftritt des jordanischen Diplomaten aus dem Blickfeld der öffentlichen Aufmerksamkeit nehmen. Tatsächlich erwähnen deutsche Medien die Rede Ayman Safadis – wenn überhaupt – nur am Rande. ARD und ZDF beschränken die PK-Aufzeichnung in ihrer Mediathek auf den Redebeitrag Baerbocks.

    Wer Safadi zuhört [Video ab Minute 24:28], versteht warum. Es bleibt kaum etwas übrig von dem unmittelbar nach dem iranischen Vergeltungsschlag verbreiteten Narrativ einer auch unter arabischen Staaten empfundenen großen Solidarität mit Israel. Stattdessen verdeutlicht der Diplomat, dass Jordanien die Ursache des Konflikts darin sieht, dass „die israelische Regierung“ „jegliche Möglichkeiten auf Frieden untergraben“ habe.

    Safadi spricht von der „Aggression“ Israels auf Gaza, verweist auf das Leid der Palästinenser, auf Tod und Vertreibung und fordert ein Ende des Krieges und der Hungersnot. Nur ein gerechter Frieden, der eine Zwei-Staaten-Lösung enthalte, führe zu Sicherheit und Stabilität für Palästinenser, Israelis und die gesamte Region.

    Der iranische Raketenangriff sei eine Antwort auf den vorangegangenen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus. Jordanien setze darauf, dass es zu keiner weiteren Eskalation komme, dazu zähle auch, dass der israelische Premierminister Netanjahu nicht weiter eskaliere und nicht die Gelegenheit bekomme, den Blick der Öffentlichkeit vom Gaza-Krieg abzulenken.
    Jordanien dürfe nicht zum Kriegsplatz werden, es habe in der Abwehr der iranischen Raketen sein eigenes Territorium schützen wollen und wird dies auch weiterhin tun. Dies sei eine Botschaft sowohl an Iran als auch an Israel…“

    „..Wiederholt fordert Safadi das Ende des Gaza-Kriegs. Auch der gewaltsame Siedlungsbau im Westjordanland müsse gestoppt werden. Die „Rechtsextremisten“ in Netanjahus Regierung müssten gestoppt werden. „Ein ganzes Volk wird zerstört“, so Safadi, Israel benutze Hunger als „Kriegswaffe“, warnt er eindringlich und hebt das Leid insbesondere von Frauen und Kindern hervor:

    Das dürfen wir nicht zulassen, es sterben sehr viele Kinder, sehr viele Säuglinge, das dürfen wir nicht zulassen, dass Frauen sterben, es gibt keine Medikamente für diese Frauen und Kinder, das können wir nicht akzeptieren. Das ist gegen jede völkerrechtliche Grundlage, gegen jedes humanitäre Gesetz. Das können wir nicht akzeptieren…“

    https://overton-magazin.de/top-story/jordanien-grenzt-sich-von-deutscher-position-im-nahost-konflikt-ab/

    Magazin ist benannt nach *)https://de.wikipedia.org/wiki/Overton-Fenster

  2. Helmut Reinhardt

    // am:

    Charlotte Wiedemann über eine Staatsräson, die uns dümmer macht als wir sein müssten:
    https://taz.de/Debattenkultur-zum-Nahostkonflikt/!6001896/

    „..Es ist an der Zeit wahrzunehmen, wie in den USA große Minderheiten junger Ju­den:­Jü­din­nen auf Distanz zur israelischen Politik gehen, die Zustände in der Westbank umstandslos Apartheid nennen und sich radikaler als je zuvor auf die Seite der Palästinenser stellen. Der Begriff „ethnische Suprematie“, der die Kölner Universität veranlasste, der Philosophin Nancy Fraser eine Gastprofessur zu entziehen, dient vielen zur kritischen Beschreibung der Realität eines jüdischen Staats, der Nichtjuden Gleichheit verweigert.

    Deutschland könnte der Ort sein, den alle aufsuchen für offene, kreative, konstruktive Debatten.

    Omri Boehm, hierzulande preisgekrönt, fordert gleichfalls die Überwindung dieses Staatskonzepts. Und die interessanteste israelisch-palästinensische Initiative für eine binationale Lösung („A Land for All“) basiert auf der Anerkennung, dass beide Völker ein Heimatgefühl „from the river to the sea“ haben. Warum denken wir das nicht aktiv mit?

    …Statt durch intoleranten Moralismus aufzufallen, könnte Deutschland der Ort sein, den alle für offene, kreative, konstruktive Debatten aufsuchen. Gelebte Diplomatie zu Israel/Palästina mit allen Beteiligten; eine machbare Utopie. Und es entspricht einer inklusiv gedachten historischen Verantwortung, Israel, Palästina und Deutschland als Dreieck zu verstehen.

    Da ist noch etwas:
    Der Widerstand gegen gleiche Rechte für alle verbindet die AfD mit dem Trump-Lager in den USA und dem Radikalzionismus in Israel. Wer zu dieser Strömung gehören möchte, sollte es sagen und sich dann besser nicht auf eine Lehre aus der Schoah berufen.

    Charlotte Wiedemann war im September 23 zu einer Lesung in Konstanz
    https://www.seemoz.de/lesung-und-debatte-holocaust-und-weltgedaechtnis/

  3. Eckhard Grempels

    // am:

    @JANOSCH TILLMANN
    Ich stimme Ihnen zu:
    1. Seit 1979 hat der Mullah-Iran die völlige Zerstörung Israels auf der Agenda und macht daraus auch keinerlei Geheimnis. 𝐀𝐮𝐟 𝐝𝐞𝐦 𝐏𝐚𝐥𝐚̈𝐬𝐭𝐢𝐧𝐚-𝐏𝐥𝐚𝐭𝐳 𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐡𝐞𝐫𝐚𝐧 𝐬𝐭𝐞𝐡𝐭 𝐬𝐨𝐠𝐚𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐢𝐦𝐞𝐫, 𝐝𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐙𝐞𝐢𝐭 𝐛𝐢𝐬 𝐳𝐮𝐫 𝐙𝐞𝐫𝐬𝐭𝐨̈𝐫𝐮𝐧𝐠 𝐈𝐬𝐫𝐚𝐞𝐥𝐬 𝐚𝐧𝐳𝐞𝐢𝐠𝐞𝐧 𝐬𝐨𝐥𝐥.
    2. Der UN-Menschenrechtsrat (UNHRC) hat eine völlig absurde Obsession mit Israel und verurteilt Israel sehr viel öfter als die Türkei, Syrien, den Irak, den Iran, Russland, Saudi Arabien, Katar, China, Nordkorea, Kasachstan … zusammen.
    3. Auf der absurden Agenda der regelmäßig stattfindenden Sitzungen des UNHRC ist standardmäßig immer und nur ein Land als Tagesordnungspunkt festgeschrieben: Israel. Über Israel urteilen dann zum großen Teil brutale Diktaturen.
    4. Der Iran bekam von der UN den Vorsitz des Sozialforums des UN-Menschenrechtsrats.
    5. Saudi-Arabien hat den Vorsitz der Uno-Frauenrechtskommission :-).
    Also: Wer die UN im Zusammenhang mit Israel und Menschenrechten auch nur ansatzweise ernst nimmt, sollte dringend an seinem moralischen Kompass arbeiten.
    PS: Ich empfehle allen dringend, sich darüber zu informieren, welche politische Agenda die bei uns gerne mal als „moderat“ zurechtgelogenen, mafiösen Organisationen PLO, Fatah, PFLP, … haben. Die Art. 19/20 der Nationalcharta sind ganz unmissverständlich und fordern, 𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐥𝐥𝐞 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐎𝐫𝐠𝐚𝐧𝐢𝐬𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐞𝐧 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐢𝐧 𝐢𝐡𝐫𝐞𝐧 𝐄𝐦𝐛𝐥𝐞𝐦𝐞𝐧 𝐝𝐨𝐤𝐮𝐦𝐞𝐧𝐭𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧: 𝐀𝐥𝐥𝐞 𝐰𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐄𝐢𝐧𝐬𝐭𝐚𝐚𝐭𝐥𝐨̈𝐬𝐮𝐧𝐠, 𝐚𝐥𝐬𝐨 𝐝𝐢𝐞 𝐕𝐞𝐫𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭𝐮𝐧𝐠 𝐈𝐬𝐫𝐚𝐞𝐥𝐬.

  4. Helmut Reinhardt

    // am:

    @JANOSCH TILLMANN // AM: 15. APRIL 2024

    Zur völkerrechtlichen Bewertung und möglichen Einordnung des iranischen Angriffs auf Israel vom 14.4. ein Beitrag von kundiger Seite (aus einem twitter-Faden – bei der erwähnten diplomatischen Vertretung/Botschaft handelt es sich um die iranische in Damaskus):

    „Der iranische Angriff ist illegal. Das Völkerrecht kennt keine Vergeltung, nur Selbstverteidigung zur Abwehr einer -gegenwärtigen- Gefahr. Iran verletzt das Gewaltverbot, auch wenn das durch den -illegalen- israelische Angriff auf die diplomatische Vertretung provoziert wurde.
    Und natürlich fand der israelische Angriff nicht in einem Vakuum statt. Macht ihn nicht legal, nur dass keiner denkt, damit hätte die Sache ihren Ausgang genommen.

    Problematisch ist insofern, dass der Sicherheitsrat keine Verurteilung des Angriffs auf die Botschaft zustande bekam. Viele Fakten sind hier zwar noch ungeklärt, doch der Vorwurf westlicher Doppelstandards lässt sich nun kaum abwenden.
    https://press.un.org/en/2024/sc15650.doc.htm
    https://twitter.com/MattHGoldmann/status/1779405734242885732

  5. Janosch Tillmann

    // am:

    @HELMUT REINHARDT,

    das Israel sich gegen ein Land wehrt, dessen erklärtes Staatsziel die Vernichtung Israels ist und das in der ganzen Region Terrorgruppen finanziert, die ebenfalls Israel vernichten wollen, sollte eigentlich für Sie nachvollziehbar sein.

    Aber bevor wir uns hier im nächsten Geplänkel verlieren:
    Sie haben zwar in unserem anderen Diskussionsstrang reagiert, aber bezüglich der Einschätzung, dass der Menschenrechtsrat der UN eine nicht zu rechtfertigende Israel-Obsession hat, die Fatah eine Mafiabande ist, die Hamas als Organisation vernichtet werden und die UNRWA reformiert werden muss, habe ich noch immer nichts lesen dürfen. Was ist mit der Einschätzung, dass Israel keiner dieser beiden Banden einfach so erlauben kann, unbehelligt als Aufmarschgebiet für einen noch umfangreicheren schwarzen Sabbat zu dienen und dass es vor der Freilassung der Geiseln auch kein Ende der aktuellen Auseinandersetzung geben kann?

    Ich warte wirklich auf Ihre Argumente und würde mich freuen etwas dazu zu hören.

  6. Helmut Reinhardt

    // am:

    Zu dem iranischen Angriff auf Israel von heute Nacht – sieht aus, als ob einige Mächtige versuchen, den Ball flach zu halten, eine Eskalation zu verhindern und der Politik Netanjahus Grenzen zu setzen.

    „NYT, CNN, WaPo, NBC – sie alle bezeichnen die Maßnahmen des Iran als „Vergeltungsmaßnahmen“. Jemand versucht, die öffentliche Meinung in die richtige Richtung zu lenken…“
    „NYT, CNN, WaPo, NBC, all referring to Iran’s actions as „retaliatory“. Somebody is trying to steer public opinion… in the correct direction.“
    https://twitter.com/plbds/status/1779273365976424581

    „President Biden told Israeli prime minister Benjamin Netanyahu during a call on Saturday that the U.S. won’t support any Israeli counterattack against Iran, a senior White House official told Axios.
    Why it matters: Biden and his senior advisers are highly concerned an Israeli response to Iran’s attack on Israel would lead to a regional war with catastrophic consequences, U.S. officials said…“
    https://www.axios.com/2024/04/14/biden-netanyahu-iran-israel-us-wont-support

    Auch der US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin lässt entsprechendes verlauten:
    „At the direction of President Biden, U.S. forces in the Middle East on April 13 intercepted dozens of missiles and UAVs en route to Israel, launched from Iran, Iraq, Syria and Yemen. Our forces remain postured to protect U.S. troops and partners in the region, provide further support for Israel’s defense, and enhance regional stability.
    We condemn these reckless and unprecedented attacks by Iran and its proxies, and we call on Iran to immediately halt any further attacks, including from its proxy forces, and to deescalate tensions. We do not seek conflict with Iran, but we will not hesitate to act to protect our forces and support the defense of Israel.
    I am grateful for the professionalism and the skill of the brave U.S. troops who took part in today’s actions and who continue to stand guard to prevent further conflict or escalation. I will continue to monitor the situation closely and to consult with our allies and partners.“
    https://www.defense.gov/News/Releases/Release/Article/3740656/statement-by-secretary-of-defense-lloyd-j-austin-iii-on-irans-strikes-against-i/

  7. Helmut Reinhardt

    // am:

    Hunger als Waffe
    Debatte der Böllstiftung vom Donnerstag, 11.4. 2024 jetzt online (Link unten)

    „Nach sechs Monaten Krieg in Gaza droht eine Hungersnot. Die gesamte Bevölkerung von rund 2,2 Millionen Menschen ist davon betroffen. Die Vereinten Nationen warnen, dass mehr als 677.000 Einwohner unmittelbar vom Hungertod bedroht sind – mehr als irgendwo sonst auf der Welt. Aufgrund der Zerstörung der zivilen Infrastruktur und der Zugangsbeschränkungen für humanitäre Güter fehlt es in Gaza an allem: an Lebensmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung.

    Unmittelbar nach den Terroranschlägen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 riegelte die Regierung von Benjamin Netanjahu den Gazastreifen vollständig ab. Seit dem Wahlsieg der Hamas im Jahr 2006 stand der Gazastreifen unter einer Blockade, so dass bis zu 80 % der Bevölkerung von Hilfslieferungen abhängig waren. Alle Waren, die in den Gazastreifen gebracht werden, unterliegen einer strengen Kontrolle und Genehmigung durch Israel. Während vor dem 7. Oktober täglich rund 500 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen kamen, sind es heute maximal 200 Lastwagen pro Tag, aber es gab auch Wochen, in denen überhaupt keine Hilfe geliefert wurde. Die Produktion im Gazastreifen ist durch den Krieg fast vollständig zum Erliegen gekommen, und der Bedarf ist angesichts der rund 1,7 Millionen Binnenflüchtlinge größer denn je.

    Trotz vehementer Forderungen der USA und der Anordnung des Internationalen Gerichtshofs, die Versorgung der Zivilbevölkerung in Gaza zu verbessern, kamen im Februar noch weniger Hilfslieferungen in Gaza an als im Januar dieses Jahres. Als Reaktion darauf begannen die USA im März mit dem Abwurf von Lebensmittelpaketen aus der Luft nach Gaza und dem Bau eines provisorischen Hafens. Deutschland beteiligt sich an den Hilfslieferungen auf dem Luft- und Seeweg. Viele internationale Hilfsorganisationen halten diese Routen jedoch für ineffizient und ineffektiv und beklagen sich über den mangelnden Schutz ihrer Mitarbeiter in Gaza. Aufgrund der anhaltenden Kriegshandlungen und des Zusammenbruchs der öffentlichen Ordnung sind sie nicht in der Lage, die Bedürftigen ausreichend zu versorgen.

    Nach Angaben des Leiters des UNRWA, Philippe Lazzarini, haben die israelischen Behörden den Vereinten Nationen am 24. März 2024 mitgeteilt, dass sie keine weiteren UNRWA-Nahrungsmittelkonvois in den nördlichen Gazastreifen genehmigen werden. Unterdessen beruft sich die israelische Armee auf Sicherheitsbedenken, bestreitet, dass sie Hilfslieferungen blockiert, und beschuldigt die Hamas, sie zu plündern und zu verkaufen.

    Mit unseren Gästen wollen wir über die aktuelle humanitäre Lage in Gaza diskutieren und darüber, wie der Politisierung der humanitären Hilfe entgegengewirkt werden kann. Welche Hindernisse stehen der Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen mit ausreichend Nahrungsmitteln und Wasser entgegen? Was sagt das Völkerrecht zum Aushungern von Zivilisten als Kriegswaffe? Welche Verpflichtungen erlegt das humanitäre Völkerrecht den Kriegsparteien in Bezug auf die Versorgung der Zivilbevölkerung auf? Welche Verantwortung haben Drittstaaten wie Deutschland in diesem Zusammenhang?Welche Erfahrungen wurden in anderen Konfliktkontexten gemacht?“

    Mit: – Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe – Michael Fakhri, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung – Shaina Low, Kommunikationsberaterin beim Norwegischen Flüchtlingsrat – René Wildangel, Historiker und Publizist. Moderation: Layla Al-Zubaidi, Leiterin der Abteilung Internationale Politik der Heinrich-Böll-Stiftung

    https://www.youtube.com/watch?v=eXOQApBHUfw&list=PLQoUnPhwq7cxIifEZVZISopKL7o_4Xmb5
    Original in Englisch

    Übersetzt ins Deutsche
    https://www.youtube.com/watch?v=Lr8ElUFcC2Y&list=PLQoUnPhwq7cxIifEZVZISopKL7o_4Xmb5&index=26

  8. Janosch Tillmann

    // am:

    Herr Reinhardt,

    durchsichtig ist da nix. Ich frage nach etwas, dass SIE angekündigt hatten. Aber ich weiss, wenn es um Israel geht, haben Leute wie Sie richtig viel zu tun. Sie müssen dieses Land ja auf so vielen Ebenen parallel anklagen…

    Ich harre also gespannt der Dinge, die von Ihnen kommen.

  9. Wolfgang Daub

    // am:

    Es ist immer wieder „bemerkenswert“ zu sehen, wie die angeblichen „Retter von Gaza“ von der eigentlichen Tatsache ablenken: die Faschisten der Hamas können das Leiden der „eigenen“ Bevölkerung sofort lindern, indem sie die Geiseln frei lassen, die Waffen niederlegen und sich ergeben! So einfach ist das!

  10. Helmut Reinhardt

    // am:

    @Janosch Tillmann
    Mit so durchsichtigen Manövern kommen Sie bei mir nicht durch, dafür bin ich zu alt. Alles zu seiner Zeit – es ist noch viel zu bearbeiten bei diesem Thema – könnte sein, dass Sie sich noch wundern.

  11. Janosch Tillmann

    // am:

    @Herr Reinhardt,

    Wir haben noch eine Diskussion offen. Wollen Sie die nicht zunächst abschließen, bevor Sie hier einen neuen Schauplatz aufmachen? Sie übernehmen sich noch.

  12. Helmut Reinhardt

    // am:

    „Über die KI- und Drohnendystopie zwischen Gaza und Afghanistan“
    Von Emran Feroz, österreichisch-afghanischer Journalist, Kriegsreporter und Autor:

    „Laut dem israelisch-palästinensischen Magazin +972mag wendet das israelische Militär ein KI-Programm namens „Lavender“ an, um Hamas-Ziele zu finden und zu töten. Geschrieben wurde der ausführliche Text vom Journalisten und Berlinale-Preisträger Yuval Abraham. Laut diesem hat die KI der IDF mindestens 37.000 Menschen als „Terroristen“ abgestempelt und zum Abschuss freigegeben. Zivile Opfer werden dabei Whistleblowern aus Geheimdienstkreisen zufolge bewusst verursacht.
    So seien bei Hamas-Kämpfern mit niedrigem Rang 15 bis 20 zivile Opfer tolerabel. Bei hochrangigen Kommandanten werden gar über 100 zivile Todesopfer in Kauf genommen. Ebenso schockierend ist der Umstand, dass Wohnblocks mit Familien gezielt bombardiert werden, weil dem Militär zufolge die Erfassung der Ziele einfacher sei, wenn diese sich unter ihren Familien aufhalten würden. Hier kommt eine weitere KI, die mit „Lavender“ zusammenfließt und den zynischen Namen „Where is Daddy?“ trägt, zum Einsatz.

    World Central Kitchen: Gejagt und getötet
    „Lavender“ handelt praktisch vollkommen autonom. Menschliche Intervention findet, wenn überhaupt, nur für wenige Sekunden statt, um Zeit zu sparen, etwa, wenn die KI eine weibliche Zielperson erfasst hat. Der Grund: Die meisten Terroristen seien Männer. Auch andere Kriterien spielen bei der Zielausauswahl eine Rolle, etwa Kontaktschuld mit möglichen Hamas-Mitgliedern (im überaus engen Gaza-Streifen!) oder der alltägliche Smartphone-Gebrauch. Auch wer sein Handy zu oft austauscht, kann zum Ziel werden…“

    https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/ueber-die-ki-und-drohnendystopie-zwischen-gaza-und-afghanistan/

    Hier der Originalbericht des +972 Magazins
    „‘Lavender’: The AI machine directing Israel’s bombing spree in Gaza“
    https://www.972mag.com/lavender-ai-israeli-army-gaza/

    Dies ist nicht das erste Mal, dass künstliche Intelligenz bei israelischen Militäraktionen zum Einsatz kommt.
    „Israel’s operation against Hamas was the world’s first AI war“ By ANNA AHRONHEIM MAY 27, 2021 20:13 „The IDF used artificial intelligence and supercomputing during the last conflict with Hamas in the Gaza Strip.“
    https://www.jpost.com/arab-israeli-conflict/gaza-news/guardian-of-the-walls-the-first-ai-war-669371

    Zum Einsatz von AI im Gaza-Krieg stellt ein Artikel im US-amerikanischen Online-Forum „Just Security“ schon im Dezember 2023 grundsätzliche Erwägungen an.
    „If AI speeds up killing in war, decision-makers must slow it down.“
    https://www.justsecurity.org/90676/unhuman-killings-ai-and-civilian-harm-in-gaza/

  13. Gunder Haschker

    // am:

    @Willauer: die Begeisterung hatten Sie mir und anderen bereits unterstellt. Ironie verstehen Sie nicht.

  14. Janosch Tillmann

    // am:

    @Herr Willauer,

    Sie können sich ja die Mühe machen die Quelle zu prüfen, auf die sich diese Medien beziehen. Alle sagen, dass sie diese Info vom +972 Magazin haben. Man kann sich dieses Magazin zu Gemüte führen. Dann wird einem recht schnell klar, worin die Problematik liegt – oder man lässt es und erzählt irgendetwas von einer Finte…

    Hier haben Sie mal einen schönen beispielhaften Artikel darüber, wie dieses Magazin sich politisch so aufstellt: https://www.972mag.com/hamas-fatah-elections-israel-arrogance/

    Sie jammern hier über eine Debattenkultur, die Sie selber bedienen, indem Sie hier pauschal irgendwelche Menschen irgendeinem Lager zuschlagen. Vielleicht sollten Sie den Vorwurf lieber Stecken lassen.

    LG
    Janosch

  15. Thomas Willauer

    // am:

    Lieber Norbert,
    die Infos stimmen. Einfach mal googeln „Israel tötet mit KI“ und Du findest Beiträge von SRF, NZZ, Tagesschau, TAZ, Freitag, Zeit online…usw

    Diese Infos sind keine Rechtfertigung der Verbrechen der Hamas, habe ich auch noch nie getan.
    Das zu unterstellen ist halt typisch für die Debattenkultur auf Seemoz.

    Auch jetzt wieder: Nur einer hat sich zum Thema direkt geäussert (Respekt). Gunder Haschker zeigt sich von dieser Tötungsvariante begeistert.

    Der zweite, Janosch Tillmann behauptet, das sei «antizionistische (!) Märchenpropaganda». Wer auf diese Finte nicht reinfallen will: Einfach mal googeln, z.B. «Israel tötet mit KI» (siehe oben)

    Der dritte Herr Daub bemüht die Steinzeit und stellt lapidar fest, Menschen haben schon immer Menschen mit Technik getötet. Anscheinend findet er die «erlaubte» Tötungsrate von 100 Zivilis-ten/Hamasfunktionär auf der gleichen Ebene wie die Steinschleuder des kleinen Davids gegen Goliath.

    Das eigentliche Schreckensszenario bleibt aussen vor: KI-Waffensysteme, die auch selber töten (so auch Mainstreamexperten) könnten bald Realität werden: «Wir nähern uns einer neuen Phase von Krieg an, bei der Gaza und auch die Ukraine als Testlabor fungieren.»
    (SRF vom 5.4.2024: Tödliche Effizienz Krieg in Gaza: Die KI sucht das Ziel, der Mensch drückt ab)

    Beste Grüsse
    Thomas

  16. Norbert Faulhaber

    // am:

    Ja, die Hamas ist eine Mörderbande. Und ja, der Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 war ein Akt beispielloser Barbarei. Aber die Killer-Algorithmen, mit deren Hilfe das israelische Militär – wenn das stimmt, was Telepolis schreibt – jetzt Hamas-Kämpfer „ausschaltet“, sind das, was Willy Brandt einmal über die Neutronenbombe gesagt hat: eine „Perversion des Denkens“…

  17. Wolfgang Daub

    // am:

    @Willauer:
    Das eigentliche Problem ist nicht KI sondern Menschen, die Menschen töten, vergewaltigen, foltern, etc.!
    Dazu wurde schon seit der Steinzeit auch immer „Technik“ eingesetzt, oder?
    Aber hier ging es um die angebliche „Rettung“ von Gaza!
    Wer Tunnel mit Hilfsgeldern baut, Menschen verschleppt, auch in der Geiselhaft vergewaltigt und foltert sowie diejenigen, die sich an der Verteilung von Hilfsgütern beteiligen, mit dem Tod bedroht, sind das Retter?

  18. Janosch Tillmann

    // am:

    @Herrn Willauer,
    danke für diese pauschale Eingemeindung.

    Freut mich, dass Sie hier ein Magazin bemühen, dass für seine antizionistischen Propagandamärchen seit Jahren bekannt ist. Ich hoffe, Sie sind nur darauf hereingefallen und Ihnen war dieser Umstand einfach nicht bewusst – vermutlich ist es Ihnen aber einfach egal, es dient eben Ihrem Narrativ.

    Wie ist das bei Ihnen so? Sind Sie einer, der die Hamas für eine knorke Truppe hält? Soll ich Sie jetzt einfach so diesem Lager zuschlagen? Oder denken Sie, dass sich eher Mahmud Abbas als starker Mann durchsetzen sollte? Ich meine, seine Truppe verbraucht die Entwicklungshilfe nur für Märtyrerrenten und nicht für Raketen, wie die Hamas, dass ist ja auch viel humaner…

  19. Gunder Haschker

    // am:

    @Willauer
    Ja da bin ich echt begeistert.
    Ansonsten: siehe Daub.

  20. Thomas Willauer

    // am:

    @Daub,Weimer, Tillmann, Haschker, Krause, und Co.
    Diese Meldung dürfte Sie alle begeistern,

    „Das israelische Militär verwendet eine von künstlicher Intelligenz gesteuerte „Tötungsliste“ für seinen Krieg gegen die Hamas, auf der bis zu 37.000 Palästinenser im Gazastreifen stehen.

    Die Tötungen würden dabei mit so gut wie keiner menschlichen Kontrolle ausgeführt. Das ist das Ergebnis einer explosiven investigativen Recherche des israelischen Magazins +972 und auf dem auf Hebräisch erscheinenden Medium Local Call.

    Die dabei eingesetzten Programme heißen Lavender und „Where’s Daddy?“. Lavender erstellt die Tötungslisten. Die KI-Software stützt sich den Berichten zufolge auf Überwachungsnetze und weist jedem Gaza-Bewohner eine Punktzahl von 1 bis 100 zu, mit der die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt wird, dass es sich um einen Hamas-Kämpfer handelt.

    Die Soldaten geben diese Informationen dann in die Software „Where’s Daddy“ ein, die die Ziele per GPS identifiziert und ausmacht. Das KI-Programm wurde dabei so konzipiert, dass dem israelischen Militär ermöglicht wird, Einzelpersonen ins Visier zu nehmen, wenn sie nachts zu Hause bei ihren Familien sind. Die KI warnt die Soldaten, wenn eine Zielperson dort eintrifft…

    Wenn es sich um Kommandanten oder einen höherrangige Hamas-Beamten handelte, durfte noch mehr „Kollateralschaden“ in Kauf genommen werden. So wurde bei der Ermordung eines einzigen Befehlshabers in mehreren Fällen, so ein IDF-Vertreter gegenüber +972, die Tötung von mehr als 100 Zivilisten autorisiert…

    Die neue Targeting-Technik könnte bald schon in anderen Konflikten und Kriegen ihren Einsatz finden. Israel scheint bereits zu versuchen, die KI-Kriegstechnologie an interessierte andere Staaten zu verkaufen.

    Der vollständige Bericht steht hier:
    https://www.telepolis.de/features/Killeralgorithmen-Wie-Israel-im-Gaza-Krieg-eine-AI-Toetungsmaschine-einsetzt-9676712.html?seite=all

  21. Wolfgang Daub

    // am:

    Wieder keine Erwähnung der Hamas, der Geiseln und der Ziele der Terroristen: die Auslöschung Israels!

    Damit machen sich die Leute von „Rettet Gaza“ zu willigen Helfern der Faschisten der Hamas!

    Wer solche „Retter“ hat, der braucht keine Feinde!

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