Ulrich Khuon - Bild: Arno Declair

Theater Konstanz: Unterstützung von Ulrich Khuon

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Ulrich Khuon - Bild: Arno Declair
Ulrich Khuon – Bild: Arno Declair

Kommenden Donnerstag entscheidet der Gemeinderat darüber, ob neben der Philharmonie auch dem Theater die Zuschüsse gekürzt werden sollen. Wenn ja, müssen beide Institutionen um ihre Existenz fürchten. Nun meldet sich der überregional bekannte Theatermann Ulrich Khuon zu Wort und fordert die Entscheidungsträger*innen auf, von Kürzungen abzusehen. Hier sein Schreiben im Wortlaut.

Sehr geehrter Oberbürgermeister Burchardt,
sehr geehrter Bürgermeister Osner,
sehr geehrte Mitglieder des Kulturausschusses,

aufgrund meiner tiefen und langen Verbundenheit mit Konstanz als ehemaliger Intendant und als Ehrenmitglied des Theaters sowie als ehemaliger Präsident des Deutschen Bühnenvereins, möchte ich mich mit diesem Schreiben an Sie wenden und mich ausdrücklich gegen die zur Diskussion stehenden Kürzungen des städtischen Zuschussbedarfes für das Theater Konstanz aussprechen.

Aus der Presse und durch den regen Austausch mit den Kolleg:innen des Deutschen Bühnenvereins sind mir die Einsparforderungen in der Größenordnung von bis zu 20 Prozent bekannt und bereiten mir sehr große Sorge. Denn als ehemaliger Intendant des Theater Konstanz kann ich mir das Ausmaß und die gravierenden Folgen dieser im Raum stehenden Kürzungen konkret ausmalen und erachte jegliche Kürzungen der Stadt Konstanz für den Theaterbetrieb als untragbar.

Wieso wir das Theater Konstanz in voller Stärke brauchen und welche wichtige Arbeit Intendantin Karin Becker mit ihrem Team und ihrem Spielplan für alle Bürger:innen der Stadt Konstanz und der Region leistet, muss ich hier nicht weiter konkretisieren. Mit großem Interesse habe ich in diesem Zusammenhang die Stellungnahme der Theaterfreunde Konstanz, dem Internationalen Bodenseeclub und der Volksbühne Konstanz gelesen, welche auch aus Sicht der Bürger:innen unterstreicht, wie wichtig das Theater für die Stadtgesellschaft als Ort der Begegnung, Auseinandersetzung und der Demokratie ist.

Daher möchte ich in meinem Schreiben insbesondere auf einen Punkt eingehen: Wie ich höre, geht es bei der andauernden Einspardebatte auch um eine mögliche Schließung der Werkstattbühne. Die Schließung einer gesamten Spielstätte würde nicht nur künstlerisch enorme Einschnitte mit sich ziehen, sondern auch einen immensen Schlag für die Mitarbeitenden des Theaters – also für städtische Mitarbeitende – bedeuten. Die Schließung einer Spielstätte würde unweigerlich auch Arbeitsplätze mit sich ziehen. Und ganz realistisch betrachtet, würde dies bei einem Theater mit knapp 120 Mitarbeitenden nicht 1 oder 2 Stellen angehen, sondern gewiss Arbeitsplätze im zweistelligen Bereich betreffen. Da die Personalstruktur des Theaters auf unterschiedlichen Verträgen aufgebaut ist, würde es vor allem Mitarbeitende mit einem NV-Bühne Vertrag treffen. Jedoch ist ein Jobwechsel insbesondere für künstlerisches Personal enorm schwierig, da das Theater Konstanz oftmals der einzig mögliche und attraktive Arbeitgeber in der Umgebung darstellt. Die Schließung der Werkstattbühne ist also nicht nur eine strukturelle und künstlerische Entscheidung, sondern ebenso eine soziale.

In meiner Zeit als Intendant habe ich die Werkstattbühne sehr geschätzt und als Spielort gestärkt. Es wäre ein Rückschritt, diese gewachsenen Strukturen unumkehrbar zu entkräftigen.

Abschließend möchte ich Sie herzlich bitten, von gravierenden Kürzungen für das Theater Konstanz abzusehen und hoffe auf Ihre Entscheidung zugunsten des Theaters und der Kultur in Konstanz.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Ulrich Khuon

Bild: Arno Declair

Zu Ulrich Khuon: Der gebürtige Stuttgarter war von 1988 bis 1993 Intendant am Theater Konstanz. Anschließend übernahm er bis 2000 das Schauspielhaus Hannover, dann, von 2001 bis 2009, das Hamburger Thalia Theater, anschließend die Intendanz am Deutschen Theater Berlin. Ab 2024 wird er interimistisch Intendant am Schauspielhaus Zürich.

17 Kommentare

  1. Peer Mennecke

    // am:

    Oh Mann, Herr Daub, wo muss man denn bei Ihnen anfangen?
    Ich mache seit Jahrzehnten meine monatlichen Umsatzsteuererklärungen selber. Und wenn ich hohe Kosten genau so hohen Umsätzen entgegenstelle, zahle ich null Umsatzsteuer. Da ich jedoch nicht „too big to fail“ bin, würde das auf Dauer nicht funktionieren, weil ich als Selbstständiger dem Zwang der „Gewinnerwirtschaftung“ unterliege und ansonsten die Insolvenz oder die Aberkennung meines steuerrechtlichen Status‘ drohen könnte.
    Haben Sie das jetzt begriffen?

  2. Wolfgang Daub

    // am:

    @Mennecke: Es gibt Steuern auf Gewinne, sofern solche anfallen und Steuern auf Umsätze, die auch bezahlt werden (müssen), wenn keine Gewinne anfallen! Das dies Menschen nicht unbedingt bekannt ist, kann ich ja aufgrund unsererer desaströsen Bildungspolitik nachvollziehen!

    @Sommer: Die einen erarbeiten die Steuer (bspw. die Mitarbeiter bei Karstadt), die die anderen dann ausgeben dürfen (bspw. bei Philharmonie oder Stadttheater)! Aber es muss irgendwo erarbeitet werden und wird in der Stadt Konstanz wohl nicht ausreichend getan! Da bleibt nur über die Ausgaben und deren Sinnhaftigkeit nachzudenken!

  3. Beyer-Köhler, Günter

    // am:

    @Daub…
    Lieber Herr Daub,
    Glashaus und ihre Steine…
    Fakt, beim BoFo Entscheid stimmten mit Nein Hemm LL, Reile LL, Beyer-Köhler FGL:
    Enthaltungen von Allweiss FGL, Mühlhäusser FGL, Sarikas SPD, also nur einzig die zwei
    Linken Kolleg*innen ist etwas historisch gesehen klitterung.
    Solche abenteuerlichen Projekte und Ähnliches erfahren grundsätzlich keine Unterstützung von mir.
    Die Zuschüsse, Kosten, Verwaltungsarbeiten, Finanzausgleiche sind insgesamt inzwischen in Summe um einiges höher anzusetzen als der von ihnen genannte Betrag und würde uns heute sicherlich im Haushalt helfen.
    Zu meinem ersten Beitrag:
    Ich wollte es ihnen da nicht direkt entgegnen, aber ihre Vergleiche sind unterirdisch und tun schon weh.
    Astrid Lindgrens Bullerbü als Metapher für „heile Welt“ zu Verhohnepipeln ist schon sehr schwach.
    Astrid Lindgren hat in ihren Geschichten oft den Finger in Wunden des menschlichen Versagens
    und sozialen Missstand gelegt, muss man halt lesen/verstehen wollen.
    Kultur und Einzelhandelsgeschäft in Vergleich zu setzen ist noch entfernter als der Birnen und Äpfel Vergleich.
    Sicherer Hafen in Kenntnis von täglich im Mittelmeer versaufenden Menschen in Frage zu stellen
    ist angesichts unser doch immer noch komfortablen Lage in der wir leben schon mehr als unmenschlich. Kostete übrigens die Stadt Konstanz seit 2018 einen niedrigen verschmerzbaren 5stelligen Betrag.
    Zum Klimawandel würde ich ihnen mal Harald Leschs Kosmos Sendungen in der Mediathek empfehlen, der erklärt mit Fakten in einfacher Sprache, so dass auch sie Klimanotstand verstehen und dass wir wir alle auf unserer Erde riesige Ressourcen einsetzen werden müssen um der laufenden Verschlechterung des Weltklimas was entgegen zu setzen. Die Erde gibts nur einmal.
    Der Ukrainekrieg hat auch bei uns Folgen, aber immerhin dürfen wir, zwar mit ein paar Komfort Reduktionen, in Frieden leben.
    Aber bleiben wir doch beim Thema Kulturabbruch. 20% Kürzungen seitens der Stadt werden die
    Einrichtungen nachhaltig kaputt machen, denn dazu wird im Gleichschritt dann auch das Land seine Zuweisungen kürzen so dass ein nicht reparabler Schaden entstehen wird.
    Und dieser Schaden wird sichtlich unsere Stadt im Ganzen ärmer machen als die vermeintlichen Summen, die wir durch solch einen Beschluss monetär einsparen.

  4. Tobias Sommer

    // am:

    Guten Abend Herr Taub,
    ich wohne lieber in Büllerbü, als in ihrer Welt. Bleiben sie mal schön in Nefflixhausen.
    Wie auch immer: Theater und die Philharmonie mit Karstadt zu vergleichen … ach Gottchen, das ist so blöd, als würde jemand Karstadt mit Theater oder der Philharmonie vergleichen!
    Und ihre anderen Argumente … so schrecklich durchschaubar. Warum geben sie sich nicht wenigstens ein bisschen Mühe? Einfach nur gegeneinander ausspielen? Da befinden sie sich auf dem Niveau eines drittklassigen Kommunalpolitikers und ja, gut, Konstanz ist voll davon. Und die sparen die Kultureinrichtungen schon auf Ramschniveau zusammen, keine Sorge. Aber … ach was solls. Lohnt nicht.

  5. Peer Mennecke

    // am:

    Herr Daub, wie kommen Sie denn auf 500 Mio Umsatzsteuer, wenn Karstadt schon seit Jahren große Verluste einfährt? Die werden entweder geringe oder keine USt. zahlen oder sogar Erstattungen bekommen. So ist es nun mal, wenn der Staat (vgl. Stadt KN mit dem Bofrost) nicht eingestehen mag, ein totes Pferd zu füttern und dafür sogar die Insolvenzregeln aussetzt. Also bitte, da hätte ich mehr Hintergrundwissen von Ihnen erwartet.

  6. Birga Ipsen

    // am:

    Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderats Konstanz,

    mit großem Erschrecken habe ich als Leiterin des Jungen Theaters Baden-Baden von den Kürzungsbestrebungen bezüglich des Theaters Konstanz erfahren. Sie sind sich hoffentlich der praktischen und symbolischen Tragweite bewusst, die die Schließung der Werkstattbühne bedeuten würde.
    Gerade nach der diesjährigen IGLU-Studie, in der sich herausgestellt hat, dass jedes vierte Kind in Deutschland in seiner Lesekompetenz hinter dem internationalen Mindeststandard zurückliegt. Wenn nun gerade ein Ort wie die Werkstattbühne mit Kulturprogramm für Kinder, die dementsprechend den Auftrag der Kulturvermittlung und dem Erzeugen von Interesse an Kultur und Bildung hat, geschlossen wird, so ist das eine Armutserklärung und eine völlige Missachtung der jetzigen gesellschaftlichen Nöte. Theater ist gerade für Heranwachsende ein Ort, um sich selbst zu erfahren, sich mit sich und der Umfeld auseinanderzusetzen, Meinungen zu bilden und vor allem ein Interesse am Entdecken und Lernen zu entwickeln.

    Sparen Sie nicht am falschen Ort, sprichwörtlich. Bildung und der Zugang zu Bildung und Kultur ist so unendlich wichtig, dass jede Sparmaßnahme in dem Bereich einem absoluten Frevel gleichkommt.

  7. Stephanie Kuhlmann

    // am:

    Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderats Konstanz,

    mit großer Sorge haben wir von Ihren Plänen bezüglich des Theaters Konstanz, insbesondere der Spielstätte Werkstatt gehört. Wir möchten Sie dringend bitten, die Überlegungen bezüglich der Schließung fallen zu lassen!

    Kinder haben ein Recht auf kulturelle Bildung!

    So steht es in mehreren Artikeln der UN-Kinderrechtskonvention, unter anderem in Artikel 31, der das Recht auf kulturelle Teilhabe festhält. Dieses Recht erfordert, dass alle Kinder unabhängig von Herkunft, Wohnort, sozialer Lage, Kultur- oder Kita-Angebot Zugang zu Kultur haben müssen – doch bislang wird Deutschland diesem Anspruch nicht gerecht.
    Umso erstaunlicher ist es, dass in Konstanz eine Spielstätte, die in der Vergangenheit erfolgreich kulturelle Zugänge für Kinder geschaffen hat, zur Disposition steht!

    Indem Sie die Werkstatt schließen, nehmen Sie Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, auf sie speziell zugeschnittene Theaterproduktionen im geschützten Rahmen einer kleineren und dadurch sowohl intimeren als auch niedrigschwelligen Spielstätte zu erleben. Zu erfahren, was Theater, Sprache, Darstellung bewirken kann – welchen Platz sie selbst in einer Gemeinschaft einnehmen können. Ein wichtiger Ort geht verloren, in dem Kinder und Jugendliche erfahren, wie eine Gemeinschaft aussehen kann, in der sie und wir leben können und wollen.

    Die Werkstatt ist Spiel- und Begegnungsstätte. Können Sie darauf wirklich verzichten?

    Sie versperren Wege für kulturelle Bildung und somit für die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Wir müssen analoge Begegnungs- und Erfahrungsräume für Kinder und Jugendliche SCHAFFEN, nicht sie schließen!

    Wir, das Team des Jungen Theaters Pforzheim, stehen solidarisch an der Seite des Theaters Konstanz und fordern Sie auf:

    Erhalten Sie die Werkstatt! Entscheiden Sie für die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen!

    Helfen Sie uns, die wir Theater für ein junges Publikum machen, dem Anspruch der UN-Kinderrechtskonvention gerecht zu werden. Dies ist auch ohne Theaterschließungen noch ein weiter Weg, den wir alle gemeinsam gehen sollen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Stephanie Kuhlmann, Julia Maschke, Meike Anna Stock, Swantje Willems (Junges Theater Pforzheim)

  8. Wolfgang Daub

    // am:

    @Mennecke: Karstadt hat bei ca. 2,6 Milliarden Euro Umsatz vermutlich netto rund 500 Millionen € an Umsatzsteuer ans Finanzamt bezahlt sowie weitere geschätzt 150 Millionen an Lohnsteuer (im Jahr!)!
    Das einiges in diesem Land falsch läuft, das müssen Sie mir nicht sagen (Cum-Ex-, Gasprom- & viele andere dubiose Geschäfte!). Allerdings rettet das jetzt die Stadt Konstanz nicht aus dem selbst verursachten Debakel!

  9. Wolfgang Daub

    // am:

    @Beyer-Köhler: Danke für das Lob!

    Im Betonbunker am Seerhein, genannt BoFo, wurden schätzungsweise bis heute über 30.000.000€ versenkt!

    Das war schon damals als der Gemeinderat darüber abgestimmt hat absehbar. Aber bis auf „die Linke“ haben alle Gemeinderäte zugestimmt, auch die angeblich „Grünen“!

    Wie war das noch mit den Steinen und dem Glashaus?

  10. Ripberger

    // am:

    Tun Sie es nicht!

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Burchardt,
    Sehr geehrte Herren Bürgermeister,
    Sehr geehrte Damen und Herren Mandatsträger im Gemeinderat,

    Wenn Sie morgen im Rat über die drastischen Einschnitte für das Theater und die Philharmonie Konstanz entscheiden, treffen Sie eine Gewissensentscheidung mit bundesweiter Signalwirkung.
    Was im Raum steht, ist atemberaubend – diesen Rubikon hat noch niemand in ganz Deutschland zu überschreiten gewagt! Wir rufen Ihnen zu: tun Sie es nicht!

    Bitte stellen Sie sich heute Abend vor der Nachtruhe einen kurzen Moment die Frage, in welchem Konstanz Sie morgen aufwachen wollen: in einem, dem es gelingt, die Haushaltsherausforderungen kultiviert zu lösen, oder in einem, das die wichtigsten Zivilisationsspeicher anbohrt. Dieses Leck wird danach nicht mehr zu schließen sein.

    Wir appellieren an Ihr Gewissen und Ihre Vernunft!

    Mit solidarischen Grüßen
    Dieter und Peer Mia Ripberger (Intendanz Zimmertheater Tübingen).

  11. Huber Laura

    // am:

    Sehr geehrter Konstanzer Gemeinderat,
    mit großer Sorge lesen wir von den Einsparungen die die Stadt Konstanz am Theater
    vornehmen möchte. Theater ist gerade in solch unruhigen Zeiten ein wichtiger Ort der
    gemeinsamen Auseinandersetzung. Alle angedachten Sparszenarien sind bedauerlich.
    Wir als Arbeitskreis Junges Theater Baden-Württemberg sind aber besonders irritiert über
    die Idee, die Werkstattbühne zu schließen. Sie ist besonders wichtig für die jungen
    Konstanzer*innen. Denn hier gibt es die Möglichkeit, Theater in einem intimeren Rahmen zu
    erleben, sowohl als Spieler*in einer Schultheatergruppe oder eines Clubs, aber auch als
    Zuschauer*in für kleinere Produktionen. Der Spiegelsaal wäre dafür ungeeignet. Ebenfalls
    würde das Wegfallen der Werkstattbühne die neuen inklusiven und experimentellen Ansätze
    des Theaters stark einschränken. Warum wollen Sie den jungen Menschen, die ohnehin
    gezeichnet sind durch die Einschränkungen der Pandemie und Zukunftssorgen aufgrund des
    Klimawandels, aber auch durch zunehmende kriegerische Auseinandersetzung einen Raum
    nehmen, der sie ablenken, aber vor allem stärken kann? Am Theater für junge Menschen,
    den Bürger*innen der Zukunft, sollte nicht gespart werden.
    Wir bitten Sie daher, die Schließung der Werkstattbühne zu bedenken.

    Freundliche Grüße der Sprecherinnen des Arbeitskreises junges Theater Baden-Württemberg,
    Natascha Kalmbach, Ulrike Stöck und Laura Huber

  12. Thomas Martin

    // am:

    Wie wir alle wissen und mehrfach im Südkurier lesen konnten, hat Konstanz Schulden und ist zweimal bereits vom Regierungsbezirk gerügt worden, nicht verantwortungsvoll mit seinen Finanzen im Hinblick auf zukünftige Generationen umzugehen.
    Um zahlungskräftige Unternehmen (Gewerbesteuer) anzusiedeln, wird seit Jahrzehnten nichts oder viel zu wenig gemacht, statt dessen setzt man auf Ballermann-Tourismus und Billig-Hotels – eine finanzielle Abwärtsspirale. Das Bodenseeforum macht jedes Jahr Schulden, unter anderem, weil die Peripherie nicht passt und das Gebäude eben auch nicht so wirklich. Das Bodenseestadion lässt die Stadt verfallen, ebenso das Hörnle (Toilettenanlagen). Es wird massiv an Aufsichtskräften eingespart (Hörnle, altes Hallenbad, Jakobsbad Sportteil) etc.
    Fazit: Woher soll das Geld kommen um den massiven Zuschussbetrieb „Theater“ zu finanzieren? Mit immer mehr Auto-Verbotszonen/neuen Radstrassen und Klimanotstandsrufen ist das nicht zu machen. Ja, aufwachen sollten die Bürger, aber vor allem die Stadtverantwortlichen. Wenn man den sichernden Ast, auf dem man sitzt zuerst absägt, kommt die Stadt genau in die Schräglage, in der sie sich befindet – vollkommen zu Recht!

  13. Peer Mennecke

    // am:

    Hallo Herr Daub, können Sie sich daran erinnern, dass der österreichische Eigentümer von Karstadt (Rene Benko) inzwischen 680 Millionen Euro Subventionen vom deutschen Staat erhalten hat? Also nach Ihrer Diktion auch von Ihnen? Kennen Sie die Bilanzen des René Benko? Wo leben Sie, um da zu glauben, einen Vergleich ziehen zu können zu unseren Kultureinrichtungen?

  14. Beyer-Köhler, Günter

    // am:

    Herr Daub, sie machen der Bedeutung ihres Namen alle Ehre.

  15. brigitte dethier

    // am:

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Burchardt,
    Sehr geehrter Herr Bürgermeister Osner,
    Sehr geehrter Herr Bürgermeister Langensteiner-Schönborn,
    Sehr geehrter Konstanzer Gemeinderat,

    ich wende mich an Sie als erste Vorsitzende der deutschen Assitej
    (Association international pour le theatre des enfantes et de la jeunesse)
    mit der dringenden Bitte, die geplanten Kürzungen vom Theater Konstanz
    abzuwenden.
    Jedes der drei Kürzungsszenarien hat für das Theater in Konstanz
    folgenreiche und katastrophale Konsequenzen.
    Ich sehe meine Aufgabe als Vorsitzende der Assitej darin, die Rechte der
    Kinder und Jugendlichen auf kulturelle Teilhabe zu stärken.
    Würde das Horrorszenarium mit Kürzungsvorschlägen von bis zu 20 % des
    jetzigen Etats eintreten, dann wären die Rechte der Kinder und Jugendlichen
    extrem eingeschränkt.
    Produktionen würden wegfallen und das bedeutet im Kinder- und
    Jugendtheater immer, dass Angebote für bestimmte Altersklassen
    nicht mehr regelmäßig gemacht werden können.
    Auch die starke Reduktion der Kooperationen zwischen KiTas, Schulen und
    dem Theater führen zu einer immensen Einschränkung von kultureller Teilhabe.
    Des weiteren würden ein Großteil der Angebote von sämtlichen
    Beteiligungsformaten wegfallen, wie die Kids Clubs in der Werkstatt um
    nur ein Beispiel zu nennen.
    Welche Chancen damit den Kindern und Jugendlichen weg genommen würden,
    können Sie hoffentlich erahnen.
    Sehr geehrter Gemeinderat und sehr geehrte Herren Bürgermeister, bitte
    lassen Sie nicht zu, dass dem Theater Konstanz eine solche Beschädigung
    zugefügt wird.
    Das wäre ein fataler Beschluss mit langzeitigen Folgen.
    Es wäre ein fatales kultur- und kinderfeindliches Signal, das Sie als
    verantwortliche regierende Politiker*innen setzen würden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Brigitte Dethier

    Brigitte Dethier
    1. Vorsitzende
    Assitej e.V. Deutschland
    brigitte.dethier@assitej.de

  16. Elia Anschein (nin/er)

    // am:

    Mit großer Sorge haben wir davon erfahren, dass am Donnerstag im Gemeinderat über drastische Einsparungen sowie die Schließung der Spielstätte Werkstatt am Theater Konstanz abgestimmt werden soll. Kultur ist kein Luxus! Jeden Tag leisten das Theater und seine Mitarbeitenden einen wertvollen Beitrag für die demokratische und ästhetische Bildung junger Menschen. Gerade diese wären von der Schließung der Werkstattbühne betroffen, auf der für sie gemachte Stücke zu sehen sind und die Möglichkeit besteht, selbst Theater zu spielen.

    Auch wir, das Junge Theater am Theater der Stadt Aalen, appellieren an die Mitglieder des Gemeinderates: Unterstützen Sie das Theater Konstanz in der Abstimmung und schützen Sie Ihre Stadt davor, an dieser Stelle wertvolle Ressourcen zu verlieren, die kaum in Geld aufzuwiegen sind. Wir wissen, dass Ihnen die kulturelle Landschaft Ihrer Stadt am Herzen liegt und angespannte Haushaltslagen viel in Frage stellen können. Bitte lassen Sie nicht zu, dass aktuelle Engpässe Strukturen vernichten, die ganze Generationen positiv prägen können.

  17. Wolfgang Daub

    // am:

    Offenbar ist man in Kunst und Kultur immernoch in Bullerbü zu Hause!?

    Was würden die Mitarbeiter bei Karstadt erleben, wenn lediglich 20 Prozent der Kosten „eingespielt“ würden?

    Und auch die Ausrufung von „Klimanotstand“ oder „sicherer Hafen“ hat in und für Konstanz Folgen auch in finanzieller Hinsicht!

    Des weiteren ist nicht nur die Ukraine im Krieg! Ebenfalls mit gravierenden Folgen hierzulande!

    Also: Aufwachen und raus aus Bullerbü!

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