Tumult im Turm
In der Eidgenossenschaft stimmte am Wochenende das Wahlvolk über eine Initiative ab, die Konzerne in die rechtliche Verantwortung nehmen wollte, für begangene Menschenrechts-Verstöße und angerichtete Umweltschäden geradezustehen. Sie erzielte immerhin einen moralischer Sieg. Die Abstimmung zur Konzernverantwortung hat die Schweiz stärker verändert, als Bundesrat und Wirtschaftsverbänden lieb sein kann, meint unser Kommentator aus dem Nachbarland. …weiterlesen »
Eilmeldung: Harrison kann bleiben
(red) Das geht aus einer Pressemitteilung der Konstanzer Landtagsabgeordneten Nese Erikli hervor. Demnach erhält der seit Jahren von Abschiebung bedrohte Harrison Chukwu eine Aufenthaltsgenehmigung mit Arbeitserlaubnis. Ein erfreulicher Erfolg des vehementen Einsatzes verschiedenster Gruppen und Menschen für den Verbleib des vor terroristischer Gewalt in seiner Heimat geflüchteten Nigerianers in der Stadt. …weiterlesen »
Die unendliche Geschichte in der Schwaketenstraße (2)
Mehr als zwei Jahre schon müssen MieterInnen in der Konstanzer Schwaketenstraße auf einer Baustelle leben, mit gravierenden Folgen für ihre Lebensqualität. Seit Juni 2018 lässt dort der Immobilienkonzern Vonovia ihre Unterkünfte modernisieren. Teil 2 unserer Bestandsaufnahme beschäftigt sich mit der Frage, warum das alles solange dauert, und was sich der Konzern sonst noch einfallen lässt, um sich an den geplagten BewohnerInnen zu bereichern. …weiterlesen »
Das Warten nimmt (k)ein Ende: Theater Konstanz startet Podcast „Warten auf…“
Im winterlichen Teillockdown verbringen wir viel Zeit zu Hause, im Homeoffice, oder beschäftigen uns mit mehr oder weniger sinnvollen Onlineangeboten. Auch das Konstanzer Theater ist nach dem hoffnungsvollen Start im September und wenigen Präsenz-Veranstaltungen coronabedingt wieder auf unabsehbare Zeit geschlossen. Sprachlos wollen die BühnenkünstlerInnen aber nicht bleiben. …weiterlesen »
Auflösung: Wer wars? (18)
Am vergangenen Freitag fragten wir nach der Wirtschaftsjournalistin und Schriftstellerin Ruth Weiss (*1924). In den Sechzigerjahren erklärten Südafrika und Rhodesien (aus dem später Sambia und Simbabwe entstand) die unbequeme Journalistin zur unwillkommenen Person. Unter anderem war Ruth Weiss Leiterin des Afrika-Ressorts der Deutschen Welle in Köln und bildete in Harare Wirtschaftsjournalistnnen aus. Ab 1988 arbeitete sie am dortigen Zimbabwe Institute for Southern Africa, das heimliche Treffen zwischen Mitgliedern der Befreiungsbewegungen und weißen SüdafrikanerInnen ermöglichte, in denen sich diese über ein Ende der Apartheid verständigten. 1994 erschien ihre Autobiografie „Wege im harten Gras“, sie schrieb zudem eine Fülle von Sachbüchern und Romanen, unter anderem „Meine Schwester Sara“, das in baden-württembergischen Schulen Pflichtlektüre wurde. Immer wieder trat und tritt Ruth Weiss als Zeitzeugin vor Schulklassen auf, weshalb in Aschaffenburg 2010 eine Schule nach ihr benannt wurde. brm
Die unendliche Geschichte in der Schwaketenstraße (1)
Mehr als zwei Jahre schon müssen MieterInnen in der Konstanzer Schwaketenstraße auf einer Baustelle leben, mit gravierenden Folgen für ihre Lebensqualität. Seit Juni 2018 lässt dort der Immobilienkonzern Vonovia ihre Unterkünfte modernisieren. Maßnahmen, die von Beginn an den Verdacht weckten, der Vermieter wolle sich auf dem Rücken der BewohnerInnen bereichern, nicht nur weil sie ihm Spielraum für weitere Mieterhöhungen verschaffen. …weiterlesen »
Der extreme Realist
Vor wenigen Wochen noch hat er als OB-Kandidat in Konstanz um jede Stimme für sich selbst gekämpft. Zurück in der Heimat kommt Luigi Pantisano vom Wahlkämpfen nicht los. In Stuttgart legt er sich jetzt für seinen SÖS-Mitstreiter und Freund Hannes Rockenbauch ins Zeug, der an diesem Sonntag Oberbürgermeister von Stuttgart werden will. Mit Marian Schreier mischt ein weiterer Politiker aus der Region mit, in nicht eben rühmlicher Rolle. In ihrem Beitrag bringt uns Minh Schredle auf den Stand der Dinge und erklärt, warum Rockenbauch mit seinen radikalen Positionen goldrichtig liegt. …weiterlesen »
Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (18)
Die Antirassistin mit der Schreibmaschine
Sie wollte Jura studieren, ihr Mann hielt das für unnötig. Sie wollte in die Kommunistische Partei eintreten, ihr Mann fand das politisch naiv. Sie wollte einen Roman veröffentlichen, ihr Mann sprach ihr das Talent ab. – Nicht immer habe er recht gehabt, sagte die 1924 in Fürth geborene Kaufmannstochter einmal, aber sie sei eben erst spät erwachsen geworden. …weiterlesen »
Wird Naidoo bald der Stecker gezogen?
Seit Monaten gibt es bundesweit massiven Protest gegen die Konzerte des Verschwörungstheoretikers Xavier Naidoo. Immer mehr Kommunen, auch in Baden-Württemberg, wollen ihn nicht mehr auf der Bühne sehen, denn seine Auftritte seien mit der gesetzlich verbrieften Kunstfreiheit nicht mehr in Einklang zu bringen. Petitionen gegen Naidoo-Konzerte kursieren, der Druck auf den Sänger und auch die Konzertveranstalter wächst. Auf seemoz-Anfrage hat nun auch das baden-württembergische Finanzministerium reagiert. …weiterlesen »
Uni im Corona-Betrieb
Was läuft eigentlich an der Universität Konstanz, wie stark ist die Bildungseinrichtung vom Teil-Lockdown betroffen? Aufgrund der Entwicklungen um das Coronavirus hat das Rektorat der Universität Konstanz Ende Oktober beschlossen, dass Lehrveranstaltungen an der Universität Konstanz bis zum 31. Dezember ausschließlich in digitaler Form stattfinden. Dies gilt sowohl für zentral organisierte Veranstaltungen als auch wissenschaftliche Tagungen. Auch die Pforten des Hochschulsports bleiben vorerst geschlossen. …weiterlesen »
Putziputzi, Advent, Winternacht und Kulturförderung
Corona hat den noch vor wenigen Monaten blühenden Wald der Kultur fast rückstandsfrei abgefackelt. Doch jetzt beginnt es hier und da wieder ein wenig zu grünen, erste Ranken schieben sich hervor, und mitten im Winter keimt die Ahnung eines kulturellen Frühlings. In diesen Tagen recht das Angebot vom Adventskalender über Multimedia bis hin zu Live-Musik in Zürich. Ach ja, und höchste Zeit für eine Bewerbung ist’s jetzt wohl auch mal wieder – immer natürlich in der Hoffnung auf bessere Zeiten. …weiterlesen »
Regionale Veranstalter sagen Nein zu Xavier Naidoo
Der Sänger ist seit geraumer Zeit abgesackt in eine finstere Wahnwelt. Er sympathisiert mit rechtsradikalen Reichsbürgern und der rassistischen QAnon-Bewegung. Über seinen Telegram-Kanal verbreitet er fast täglich extremste Verschwörungstheorien und ruft zum Widerstand gegen die „Corona-Diktatur“ auf. Naidoo glaubt zudem, dass die Erde eine Scheibe sei und Eliten das Blut entführter Kinder trinken, um ewig jung zu bleiben. Naidoo gibt aber auch noch Konzerte. Wir haben bei bekannten Konzertveranstaltern nachgefragt, ob sie ihn verpflichten würden. Hier die Antworten. …weiterlesen »
Ausflüge gegen das Vergessen (28): Das jüdische Hohenems
Dort, wo im Ortskern von Hohenems die Judengasse und die Christengasse zusammentrafen, lebten über 300 Jahre lang Jüdinnen und Juden, die die Kleinstadt in Vorarlberg nachhaltig prägten. Auch wenn es dort heute – nach Zwangsumsiedlung und anschließender Deportation der letzten Mitglieder durch das Nazi-Regime – längst keine eigene jüdische Gemeinde mehr gibt, gilt das Jüdische Viertel als eines der wenigen so lückenlos erhalten gebliebenen Ensembles mit jüdischer Geschichte. Mittendrin und weit über Vorarlberg hinaus bekannt steht das jüdische Museum als sehr lebendiger Ort der Auseinandersetzung mit Gegenwart und Vergangenheit. …weiterlesen »
Selbstgestaltung – Corona – Slow Travel
Corona prägt derzeit nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Freizeit und nicht zuletzt unser Reiseverhalten. Viele in der Tourismus-Branche träumen zwar noch davon, dass nach Corona alles wieder genauso wird, wie es vor Corona war, aber darin könnten sie sich täuschen. Die derzeitige Situation sollte vielmehr als Gelegenheit verstanden werden, gründlich über die Zukunft des Tourismus auch in der Bodenseeregion nachzudenken und sich neu zu positionieren, meint Thomas Willauer. …weiterlesen »
Es wird gebaut
Der Acker links am Ortsausgang von Allmannsdorf an der Mainaustraße soll bebaut werden. Der Gemeinderat hat jetzt beschlossen, den Bebauungsplan „Jungerhalde West“ für dieses Gelände aufzustellen. Trotz der massiven Wohnungsnot in Konstanz ist dieser Bebauungsbeschluss aber nicht unumstritten. In der Diskussion wurden vor allem ökologische Bedenken geltend gemacht, denn es handelt sich um eine teils wildromantische Ortsrandlage, in der Fuchs und Hase einander Gute Nacht wünschen könnten. …weiterlesen »
Politik – Unternehmen – Tourist-Informationen
Corona prägt derzeit nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Freizeit und nicht zuletzt unser Reiseverhalten. Viele in der Tourismus-Branche träumen zwar noch davon, dass nach Corona alles wieder genauso wird, wie es vor Corona war, aber darin könnten sie sich täuschen. Die derzeitige Situation sollte vielmehr als Gelegenheit verstanden werden, gründlich über die Zukunft des Tourismus auch in der Bodenseeregion nachzudenken und sich neu zu positionieren, meint Thomas Willauer. …weiterlesen »
Die soziale Rutsche
Der Gemeinderat debattierte in seiner letzten Sitzung unter anderem auch über Sofortmaßnahmen für Obdachlose, die in städtischen Unterkünften auf engstem Raum in Mehrbettzimmern zusammenleben müssen und von Corona besonders bedroht sind. Er beschloss einige schnell umsetzbar Notmaßnahmen, aber bei dieser Gelegenheit wurde wieder einmal deutlich, dass sich die hinlänglich bekannten sozialen Probleme für gefährdete Menschen seit Jahren weiter verschärft haben, und das lange vor dem Virus. …weiterlesen »